Der Sternhimmel im Monat Oktober 2009

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Der Sternhimmel im Oktober 2009Beob­ach­tungs­zeit 15. Okto­ber 2009, 23:00 Uhr MESZ

Im Nor­den

Der Gro­ße Wagen (Teil des Stern­bild Gro­ßer Bär) hat zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit sei­ne unte­re Kul­mi­na­ti­on im Nor­den erreicht. Die Deich­sel des Wagens weist dabei auf den nörd­li­chen Teil des Stern­bilds Bären­hü­ter. Ver­län­gert man nun die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne fünf­mal nach oben, fin­den man auch den Polar­stern. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten eben­falls lang­sam in Rich­tung Nord­ho­ri­zont hin­ab­stei­gen wird. Momen­tan befin­det er sich aber noch auf 7 Uhr Posi­ti­on. Noch wei­ter nach links ver­setzt ent­de­cken wir auch das Stern­bild Dra­che, mit sei­nem mar­kan­ten rau­ten­för­mi­gen Kopf.
Das Stern­bild Kepheus hat sei­ne höchs­te Stel­lung gera­de über­schrit­ten und befin­det sich noch hoch über unse­ren Köp­fen. Es hat die recht ein­präg­sa­me Form eines Haus­da­ches. Hin­ge­gen hat öst­lich davon die Kas­sio­peia, die die Form des Buch­sta­ben „W“ besitzt, noch nicht ganz ihre höchs­te Stel­lung erreicht. Direkt senk­recht unter­halb der Kas­sio­peia befin­den sich auch die unschein­ba­ren Stern­bil­der Giraf­fe und Luchs, die aller­dings nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen. 

Im Osten

Bli­cken wir in Rich­tung Osten, kön­nen wir schon die ers­ten Ster­ne des nahen­den Win­ters ent­de­cken. Genau im Osten steht Alde­ba­ran, der röt­li­che Haupt­stern des Stiers, und der Offe­ne Stern­hau­fen der Hya­den. Im Stier erkennt man noch einen wei­te­ren Stern­hau­fen, die Ple­ja­den, die sich momen­tan in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont befin­den. Unter­halb des Stiers geht gera­de das Win­ter­stern­bild Ori­on auf. Links davon steht auch das Stern­bild Zwil­lin­ge im Nord­os­ten. Die zwei Stern­ket­ten, an des­sen Spit­ze sich die bei­den Haupt­ster­ne der Zwil­lin­ge Cas­tor und Pol­lux befin­den, lie­gen dabei nahe­zu par­al­lel und noch nied­rig zum Hori­zont. Dar­über befin­det sich der Fuhr­mann, mit der gelb­li­chen Capel­la. Ober­halb des Fuhr­manns steht auch der Per­seus und noch wei­ter in Rich­tung Zenit schließt sich auch die Kas­sio­peia an.
Rechts ober­halb von Per­seus erkennt man das Stern­bild Andro­me­da. Hier befin­det sich auch das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt, wel­ches man noch mit unbe­waff­ne­ten Auge erken­nen kann, die Andro­me­da­ga­la­xie. Unter­halb der Andro­me­da erkennt man noch das Nörd­li­che Drei­eck, den Wid­der und ein Teil der Fische. Dar­un­ter schließt sich auch der Wal­fisch an. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont sind schon die ers­ten Ster­ne des Flus­ses Eri­danus über dem Hori­zont erschienen.

Im Süden

Der Süd­him­mel wird nun kom­plett vom Pega­sus­qua­drat domi­niert, wel­ches sich in gro­ßer Höhe über dem Hori­zont befin­det. Der lin­ke obe­re Kas­ten­stern die­ses Qua­drats gehört aber nicht mehr zum Pega­sus sel­ber, son­dern zum Stern­bild Andro­me­da. Unter­halb der Andro­me­da und des Pega­sus befin­den sich die Fische. Der west­li­che Teil die­ses Stern­bilds hat gera­de die höchs­te Stel­lung im Süden erreicht. Der Kopf des Pega­sus hat hin­ge­gen schon längst den Meri­di­an über­schrit­ten. Rechts vom Kopf erkennt man schließ­lich auch noch das unschein­ba­re Stern­bild Füllen.
Unter­halb der Fische befin­det sich der Wal­fisch und rechts dane­ben das Stern­bild Was­ser­mann. Unter­halb des Was­ser­manns, und etwas in Rich­tung Süd­wes­ten ver­setzt, erkennt man auch den hel­len Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter. Die­ser hält sich momen­tan im Stern­bild Stein­bock auf, der nur aus schwa­chen Ster­nen besteht. Soeben hat auch Fomal­haut den Süd­punkt über­schrit­ten. Hier ist aber eine gute Hori­zont­sicht erfor­der­lich, um den hel­len Haupt­stern des Süd­li­chen Fisches zu entdecken.

Im Wes­ten

Genau im Wes­ten, und immer noch sehr hoch über dem West­ho­ri­zont, steht Deneb im Schwan. Dar­über erkennt man das unschein­ba­re Stern­bild Eidech­se und ein Teil des Kepheus. Unter­halb des Schwans, das auch als Kreuz des Nor­dens bezeich­net wird, befin­den sich im Uhr­zei­ger­sinn die Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler. Deneb, Wega und Ata­ir bil­den zusam­men das Som­mer­drei­eck, durch das die hel­le Milch­stra­ße senk­recht in Rich­tung Hori­zont ver­läuft. Ober­halb des Adlers ste­hen auch die klei­ne­ren Stern­bil­der Del­phin, Pfeil und Füchschen.
Hoch im Nord­wes­ten erkennt man den Dra­chen, der jetzt im Lau­fe der Nacht immer wei­ter in Rich­tung Nord­west-Hori­zont her­ab­sin­ken wird. Unter­halb sei­nes rau­ten­för­mi­gen Kop­fes befin­det sich auch der Her­ku­les. Rechts unter­halb die­ses Stern­bilds fällt bei guter Hori­zont­sicht noch das Halb­rund der Nörd­li­chen Kro­ne auf. Dicht über dem west­li­chen Hori­zont sind noch eini­ge Ster­ne des Schlan­gen­trä­gers sichtbar.

Der Mond

Zu Monats­be­ginn steht der zuneh­men­den Mond im Was­ser­mann und in den Fischen. Am 4. Okto­ber ist Voll­mond. Danach erreicht er das Stern­bild Steinbock.
Am Abend des 7. Okto­ber durch­läuft der abneh­men­de Mond von 21 bis 22 Uhr den süd­li­chen Teil der Ple­ja­den und bedeckt dabei eini­ge licht­schwa­che Ster­ne. Beson­ders gut kann das Ereig­nis mit einem Fern­glas beob­ach­tet wer­den. Dabei ste­hen die hel­le­ren Ple­ja­den­ster­ne nur 0,5 bis 1 Grad von unse­rem Erd­tra­ban­ten ent­fernt. Danach fin­den wir den Mond immer mehr am Mor­gen­him­mel vor, wenn er die ers­ten Win­ter­stern­bil­der durch­quert. Am 11. Okto­ber ist schließ­lich auch das Letz­te Vier­tel erreicht.
In den frü­hen Mor­gen­stun­den des 12. Okto­ber steht der Mond tief am Ost­him­mel und nur 1,5 Grad von unse­rem röt­li­chen Nach­bar­pla­ne­ten Mars ent­fernt. In der Mor­gen­däm­me­rung des 14. Okto­ber fin­den wir ihn dann 4 Grad west­lich von Regu­lus. Am 16. gibt es eine inter­es­san­te Kon­stel­la­ti­on, wenn die schma­le Mond­si­chel nied­rig über dem Ost­ho­ri­zont und in der Nähe von Saturn und Venus zu fin­den ist. Am 17. kön­nen wir, Dank der sehr stei­len Eklip­tik am Mor­gen­him­mel, die sehr schma­le Mond­si­chel nur 25 Stun­den vor Neu­mond und tief über dem öst­li­chen Hori­zont erspä­hen. Am 18. ist dann schließ­lich Neumond.
Nach Neu­mond dau­ert es bis zum 21. Okto­ber, bis wir die 3,5 Tage alte Mond­si­chel dicht über dem süd­west­li­chen Hori­zont auf­fin­den kön­nen. Danach wan­dert er durch den Schüt­zen und den Stein­bock. Am 26. Okto­ber steht er im Ers­ten Vier­tel und nur 7 Grad öst­lich des hel­len Jupi­ter. Gegen Ende des Monats fin­den wir unse­ren Erd­tra­ban­ten aber­mals im Stern­bild Was­ser­mann und in den Fischen vor.

Die Planeten

Mer­kur steht am 6. Okto­ber in sei­ner größ­ten west­li­chen Elon­ga­ti­on. Durch die steil auf­ra­gen­de Eklip­tik kommt es zu einer recht güns­ti­gen Mor­gen­sicht­bar­keit. Der Win­kel­ab­stand von der Son­ne beträgt dabei nur 18 Grad, weil er zwei Tage vor­her auch sein Peri­hel erreicht. Im Tele­skop zeigt er sich aber nur als 7 Bogen­se­kun­den gro­ßes und halb beleuch­te­tes Scheib­chen. Die bes­te Zeit, um den inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems zu beob­ach­ten, liegt zwi­schen dem 4. und 13. Okto­ber. Davor und danach ist er nur recht schwie­rig und dicht über dem Ost­ho­ri­zont erkenn­bar. Am 1. des Monats ist Mer­kur 0,5 mag hell und geht um 5:33 Uhr Som­mer­zeit auf. Am Tag sei­ner Elon­ga­ti­on ist er 144 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt und sei­ne Hel­lig­keit beträgt schon ‑0,5 mag. Mit­te des Monats hat er sei­ne Hel­lig­keit auf ‑1 mag gestei­gert und sein Auf­gang erfolgt erst um 6:03 Uhr Sommerzeit.
Am 8. Okto­ber kommt es zu einer engen Begeg­nung mit Saturn. Dabei zieht Mer­kur nur 0,3 Grad süd­lich am Ring­pla­ne­ten vor­bei. Am 16. Okto­ber gegen 7 Uhr Som­mer­zeit kann ver­sucht wer­den, die hüb­sche Drei­er­kon­stel­la­ti­on von Mer­kur, Venus und Saturn am Mor­gen­him­mel zu foto­gra­fie­ren. Dazu gesellt sich noch die sehr schma­le Sichel des abneh­men­den Mon­des hin­zu. Nach dem 18. Okto­ber wird Mer­kur zuneh­mend unsichtbar.

Venus been­det in die­sem Monat ihre Mor­gen­sicht­bar­keit. Am 4. Okto­ber erreicht sie auch ihr Peri­hel und ist dabei 107 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne ent­fernt. Am 10. Okto­ber wech­selt sie vom Löwen in die Jung­frau. Im Tele­skop erscheint sie als 11 Bogen­se­kun­den gro­ßes und fast voll beleuch­te­tes Scheib­chen. Der ‑3,9 mag hel­le Mor­gen­stern geht im Lau­fe des Monats immer spä­ter auf und damit ver­kürzt sich auch ihre Sicht­bar­keit dras­tisch. Am 1. des Monats über­schrei­tet sie die Hori­zont­li­nie um 3:39 Uhr (4:39 Uhr Som­mer­zeit), am 15. um 4:22 Uhr und am 31. erst um 5:13 Uhr MEZ. Gegen Ende des Monats beträgt ihre Höhe zu Däm­me­rungs­be­ginn nur noch 5 Grad.
Schon im ers­ten Monats­drit­tel kön­nen Früh­auf­ste­her so eini­ge schö­ne Kon­stel­la­tio­nen von Saturn, Venus und Mer­kur am Ost­him­mel bewun­dern. So pas­siert unser Nach­bar­pla­net am 13. Okto­ber den Ring­pla­ne­ten Saturn in nur 34 Bogen­mi­nu­ten süd­li­chen Abstand.

Mars wan­dert im Lau­fe des Monats von den Zwil­lin­gen kom­mend in den Krebs und wird zu einem auf­fäl­li­gen Objekt der zwei­ten Nacht­hälf­te. Sein Durch­mes­ser steigt auf 8 Bogen­se­kun­den und die Hel­lig­keit auf 0,4 mag an. Am 26. Okto­ber beginnt auf der Nord­halb­ku­gel des Mars der Früh­ling. Der rote Nach­bar­pla­net steu­ert auch zuneh­mend auf den Offe­nen Stern­hau­fen der Krip­pe (Mes­sier 44 oder Prae­se­pe) zu, den er am Monats­en­de fast erreicht. Sei­ne Auf­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 22:47 Uhr (23:47 Uhr Som­mer­zeit) auf 22:08 Uhr MEZ.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter hält sich immer noch im Stern­bild Stein­bock auf und kul­mi­niert bereits in der Abend­däm­me­rung. Er strahlt immer noch als auf­fäl­li­ges gel­bes Gestirn mit ‑2,6 mag Hel­lig­keit. Am 13. kommt er zum Still­stand und wan­dert anschlie­ßend wie­der recht­läu­fig durch den Stein­bock. Damit been­det der Rie­sen­pla­net sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Auch die Beob­ach­tungs­be­din­gun­gen ver­schlech­tern sich im Lau­fe des Monats, weil er sei­ne Unter­gän­ge in die Zeit vor Mit­ter­nacht ver­la­gert. Auch sein Durch­mes­ser nimmt von Anfangs 45,5 Bogese­kun­den auf 41,4 Bogen­se­kun­den ab. Am 1. erfolgt der Jupi­ter­un­ter­gang um 1:20 Uhr (2:20 Uhr Som­mer­zeit) und am 31. bereits um 23:21 Uhr MEZ.

Saturn, recht­läu­fig in der Jung­frau, beginnt in die­sem Monat sei­ne Mor­gen­sicht­bar­keit. Am 8. Okto­ber kann ver­sucht wer­den, den Ring­pla­ne­ten vor Son­nen­auf­gang und tief über dem Ost­ho­ri­zont zu ent­de­cken. An die­sem Tag kommt es auch zu einer Kon­junk­ti­on mit Mer­kur. Dabei zieht er nur 20 Bogen­mi­nu­ten nörd­lich am inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems vor­bei. Auf­fäl­lig ist, dass Mer­kur deut­lich hel­ler als der nur 1,2 mag hel­le Saturn ist. Am 13. zieht auch die Venus in nur 34 Bogen­mi­nu­ten Abstand am Ring­pla­ne­ten vor­bei. Im Lau­fe des Okto­ber nimmt die Ring­öff­nung von Anfangs 1,5 Grad auf 3,1 Grad eben­falls wie­der lang­sam zu. Am 10. Okto­ber geht Saturn um 4:30 Uhr und am 20. um 3:53 Uhr (4:53 Uhr Som­mer­zeit) auf. Am 31. Okto­ber erfolgt der Auf­gang bereits um 3:17 Uhr MEZ.

Ura­nus stand Mit­te Sep­tem­ber in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und wan­dert rück­läu­fig durch die Fische. Am 13. Okto­ber wech­selt er dann ins Stern­bild Was­ser­mann. Er kul­mi­niert bereits in der ers­ten Nacht­hälf­te und ist gegen Ein­bruch der Dun­kel­heit mit einem Fern­glas oder klei­nem Tele­skop sicht­bar. Sei­ne Hel­lig­keit beträgt 5,8 mag und sein schein­ba­rer Durch­mes­ser 3,5 Bogen­se­kun­den. Am 1. des Monats geht der Pla­net um 4:52 Uhr (5:52 Uhr Som­mer­zeit) und am 15. um 3:54 Uhr unter. Am letz­ten Tag des Monats erfolgt sein Unter­gang bereits um 2:48 Uhr MEZ.

Der 7,9 mag hel­le Nep­tun bewegt sich rück­läu­fig durch den Stein­bock und ist wie Jupi­ter eben­falls ein Objekt der ers­ten Nacht­hälf­te. Er kommt Ende des Monats fast zum Still­stand. Anfang Okto­ber kul­mi­niert der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems um 21:08 Uhr (22:08 Uhr Som­mer­zeit) und geht um 2:01 Uhr unter. Ende Okto­ber erreicht er um 19:08 Uhr MEZ den Meri­di­an und geht bereits um Mit­ter­nacht unter.

Auch der Zwerg­pla­net Plu­to im Stern­bild Schüt­ze been­det sei­ne Sicht­bar­keits­pe­ri­ode und steht nach Däm­me­rungs­en­de tief im Südwesten.

Helle Kometen und Planetoiden

Komet C/2006 W3 Chris­ten­sen ist immer noch am Abend­him­mel sicht­bar und kann mit mitt­le­ren Tele­sko­pen im Stern­bild Adler auf­ge­fun­den wer­den. Sei­ne Hel­lig­keit sinkt im Lau­fe des Monats von Anfangs 9,0 auf 9,5 mag ab. Zwi­schen dem 16. und 17. Okto­ber zieht er in rund 1 Grad Ent­fer­nung an Lamb­da Aqui­lae (3,4 mag) vorbei.

Komet C/2007 Q3 Siding Spring erreicht am 7. Okto­ber sein Peri­hel. Er bewegt sich rück­läu­fig durch den Löwen und ist des­halb nur am Mor­gen­him­mel als 10,5 mag hel­les Objekt sichtbar.

(3) Juno stand im Vor­mo­nat in Oppo­si­ti­on und zieht wei­ter süd­wärts im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Wal­fisch und Was­ser­mann. Am 31. wird sie sta­tio­när und wan­dert dann wie­der rück­läu­fig durch den Wal­fisch. Zu Beginn des Monats ist Juno noch 7,8 mag hell. Gegen Ende des Monats beträgt ihre Hel­lig­keit nur noch 8,4 Magni­tu­den. Zu Monats­be­ginn geht Juno um 23:10 Uhr (00:10 Uhr Som­mer­zeit), Mit­te des Monats um 22:11 Uhr und Ende des Monats um 21:05 Uhr MEZ durch den Meridian.

(4) Ves­ta geht nach Mit­ter­nacht auf und wan­dert recht­läu­fig erst durch den Krebs und danach durch den Löwen. Ihre Hel­lig­keit nimmt von Anfangs 8,3 mag auf 8,1 mag leicht zu. Ab Mit­te Okto­ber kann ver­sucht wer­den, den Pla­ne­to­iden rund eine Stun­de vor Däm­me­rungs­be­ginn am Ost­him­mel auf­zu­spü­ren. Am 1. geht Ves­ta um 0:49 Uhr (1:49 Uhr Som­mer­zeit), am 15. um 0:22 Uhr und am 31. um 23:47 Uhr MEZ auf.

(18) Mel­po­me­ne wan­dert rück­läu­fig durch den Wal­fisch und kommt am 11. Okto­ber in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Sie erreicht eine Hel­lig­keit von 7,9 mag. Somit ist sie schon in einem guten Fern­glas oder klei­nen Tele­skop sicht­bar. Anfang des Monats erreicht Mel­po­me­ne um 1:02 Uhr (2:02 Uhr Som­mer­zeit) und in der Oppo­si­ti­ons­nacht um 0:16 Uhr den Meri­di­an. Am 31. ist die Hel­lig­keit wie­der auf 8,2 mag gefal­len und sie kul­mi­niert um 22:41 Uhr MEZ. Am 15. pas­siert sie in einem nord­öst­li­chen Abstand von 1,3 Grad den Stern The­ta Ceti (3,6 mag).

(20) Mas­sa­lia befin­det sich in den Fischen und ist zu Monats­be­ginn noch 9,5 mag hell, gegen Ende aber wie­der schwä­cher als 10 mag. Sie kul­mi­niert am 1. des Monats um 23:14 Uhr (00:14 Uhr Som­mer­zeit), am 15. um 22:13 Uhr und am 31. bereits um 21:02 Uhr MEZ.

(89) Julia kommt am 10. Okto­ber in der Andro­me­da in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und wird 9,3 mag hell wer­den. Zu Beginn des Monats steht Julia um 23:49 Uhr (00:49 Uhr Som­mer­zeit) im Süden, Mit­te des Monats um 22:39 Uhr und Ende des Monats bereits um 21:25 Uhr MEZ.

Meteorströme

Zwi­schen dem 6. und 10. Okto­ber ist der schwa­che Strom der Gia­co­bi­ni­den aktiv, des­sen Radi­ant sich etwa 3 Grad öst­lich von Gam­ma Dra­co­nis befin­det. Des­halb ist die­ser Mete­or­strom auch unter dem Namen Dra­co­ni­den bekannt. Sie gehen auf den Kome­ten 21P/­Gi­a­co­bi­ni-Zin­ner zurück, der eine Umlauf­zeit von 6,5 Jah­ren besitzt. Das Akti­vi­täts­ma­xi­mum fin­det dann am 8. Okto­ber statt. Aller­dings schwankt die Mete­or­häu­fig­keit recht stark von Jahr zu Jahr. Unge­fähr alle 13 Jah­re (zwei Umlauf­pe­ri­oden des Kome­ten) kommt es auch zu erhöh­ten Fall­ra­ten. So zum Bei­spiel im Jah­re 1933, als 400 Meteo­re pro Minu­te (!) beob­ach­tet wer­den konn­ten. Bei den Gia­co­bi­ni­den han­delt es sich um sehr lang­sa­me Stern­schnup­pen mit einer Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 20 km/s.

Die Orio­ni­den sind vom 2. Okto­ber bis 7. Novem­ber aktiv. Das Akti­vi­täts­ma­xi­mum, mit einer stünd­li­chen Zeni­tra­te von 20 bis 30 Meteo­ren pro Stun­de, fin­det am 21. Okto­ber statt und damit fast um den Neu­mond her­um. Die bes­te Beob­ach­tungs­zeit liegt in den Stun­den nach Mit­ter­nacht. Aller­dings schwankt die Mete­or­ra­te auch bei die­sem Strom recht stark. Im Mit­tel sind 20 bis 25 Meteo­re zu erwar­ten. Im Jahr 2007 wur­den zum Maxi­mums­zeit­punkt 45 Meteo­re regis­triert, dar­un­ter auch eini­ge hel­le Feu­er­ku­geln. In ande­ren Jah­ren waren sogar 60 und mehr Meteo­re pro Stun­de sicht­bar. Bei den Orio­ni­den han­delt es sich um schnel­le Stern­schnup­pen, die mit einer Geschwin­dig­keit von 66 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Sie gehen auf den Kome­ten 1P/Halley zurück.

Auch die Nörd­li­chen und Süd­li­chen Tau­r­i­den sind von Ende Sep­tem­ber bis Ende Novem­ber aktiv, mit einem Maxi­mum am 5. Novem­ber für die Süd­li­chen und am 12. Novem­ber für die Nörd­li­chen Tau­r­i­den. Zum Maxi­mums­zeit­punkt sind 5 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die mit einer Geschwin­dig­keit von 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re eindringen.

Ach­tung: Am 25. Okto­ber 2009 um 3.00 Uhr mor­gens wer­den die Uhren um eine Stun­de zurück­ge­stellt. Ab da gilt wie­der die Mit­tel­eu­ro­päi­sche Zeit (MEZ).

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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