Helle Supernova in Messier 101

  • Letz­te Ände­rung:11 Jah­ren 
  • Lese­zeit:2Minu­ten
  • Wör­ter:421
  • Bei­trags­auf­ru­fe:581

Gera­de geis­tert eine inter­es­san­te Ticker­mel­dung durch die astro­no­mi­sche Land­schaft: Die auto­ma­ti­schen Him­mels­über­wa­chung der Arbeits­grup­pe „Palo­mar Tran­si­ent Fac­to­ry“ ver­mel­de­te am 24. August 2011 die Ent­de­ckung einer Super­no­va, kurz nach deren Explo­si­on, in der nur 21 Mil­lio­nen Licht­jah­re ent­fern­ten Gala­xie Mes­sier 101 im Gro­ßen Bären. Ges­tern war die Super­no­va mit der Bezeich­nung SN2011fe schon 14,8 mag hell und es wird erwar­tet, dass sie in den nächs­ten Tagen noch auf 10 bis 11 mag anstei­gen wird. Damit wäre sie schon in Feld­ste­chern aber spä­tes­tens in jedem klei­nen Fern­rohr ab 60 mm Öff­nung erkenn­bar! Für die Wis­sen­schaft ist die neue Super­no­va ein Glücks­griff, liegt sie doch nach kos­mo­lo­gi­schen Maß­stä­ben prak­tisch um die Ecke.

Ende­ckungs­fo­to der Super­no­va 2011fe in Mes­sier 101 im Gro­ßen Bären (UMa) © PTF

Eine Super­no­va ist ein Explo­si­on eines Sterns an des­sen Lebens­en­de. Die Leucht­kraft des Sterns steigt dabei auf das mil­lio­nen- bis mil­li­ar­den­fa­che an und er wird so hell, dass er sei­ne Hei­mat­ga­la­xie regel­recht über­strahlt. Laut ers­ten spek­tro­sko­pi­schen Ana­ly­sen deu­tet vie­les auf eine Super­no­va vom Typ Ia hin, die auch als Stan­dard­ker­zen für die Ent­fer­nungs­mes­sung im Welt­all gel­ten und auf­grund ihrer hohen Leucht­kraft selbst in sehr weit ent­fern­ten Gala­xien sicht­bar sind.
Im Gegen­satz zu mas­se­rei­chen Ster­nen, die am Ende ihres Lebens, beim Ver­brauch ihres nuklea­ren Brenn­stoffs, einen Kern­kol­laps erlei­den und als Super­no­va des Typs II explo­die­ren, akkre­tiert ein Wei­ßer Zwerg in einem engen Dop­pel­stern­sys­tem Mate­rie von sei­nem Beglei­ter. Die Mas­se des Wei­ßen Zwergs steigt dabei über die Chandra­sek­har-Gren­ze von 1,4 Son­nen­mas­sen, bis er auf­grund sei­ner Eigen­gra­vi­ta­ti­on kol­la­biert und der Stern durch plötz­lich ein­set­zen­des Koh­len­stoff­bren­nen in einer ther­mo­nu­klea­ren Explo­si­on zer­ris­sen wird. Des Wei­te­ren kön­nen auch zwei Wei­ße Zwer­ge mit­ein­an­der ver­schmel­zen und als Super­no­va des Typs Ia explodieren.

Die Super­no­va 2011fe in Mes­sier 101 kurz vor dem Maxi­mum © Micha­el Möckel, Astro­Team Elbe-Els­ter e.V.

Die Super­no­va befin­det sich etwa 1′ west­lich und 4,5′ süd­lich des Zen­trums von M 101, in einem der äuße­ren Spi­ral­ar­me, an der Posi­ti­on RA 14h 3min 5,8s und Dec +54° 16′ 25,3″. Die Hei­mat­ga­la­xie M 101 befin­det sich knapp 5 Grad nord­öst­lich des letz­ten Deich­sel­sterns des Gro­ßen Wagens und steht im Sep­tem­ber bei Ein­bruch der Dun­kel­heit noch 30 Grad hoch über dem Südwesthorizont.

Auf­such­kar­te für die Gala­xie Mes­sier 101 im Stern­bild Gro­ßer Bär

Jan Hat­ten­bach hat übri­gens auch schon einen Arti­kel in sei­nem Blog Him­mels­lich­ter veröffentlicht. 🙂

Quelle(n): Astro­no­mers Tele­gram, IS News­let­ter, Spie­gel-Online, Cosmos4U

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert