Der Sternhimmel im Monat Oktober 2012

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Der Lauf des Mondes

Zu Beginn des Monats fin­den wir den noch fast vol­len Mond im Stern­bild Fische. Er wan­dert danach wei­ter durch die Stern­bil­der Wid­der und Stier und befin­det sich am 4. des Monats zwi­schen den bei­den Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den im „Gol­de­nen Tor der Eklip­tik“. Am Mor­gen des 5. Okto­ber steht er schließ­lich 1,6 Grad süd­lich von Jupi­ter. Nur drei Näch­te spä­ter hat unser Erd­tra­bant bereits die Zwil­lin­ge erreicht und steht als Halb­mond am Mor­gen­him­mel. Am 10. befin­det sich unser Mond im Stern­bild Krebs und am 11. bereits im Löwen. Am Mor­gen des 12. Okto­ber bil­det der Mond mit Jupi­ter und dem Haupt­stern des Löwen Regu­lus ein recht­wink­li­ges Drei­eck. Zum letz­ten Mal kön­nen wir die Sichel des Mon­des am Mor­gen des 14. Okto­ber im Stern­bild Jung­frau ent­de­cken. Die Neu­mond­pha­se ist dann am 15. Okto­ber erreicht.
Am Abend des 17. Okto­ber kön­nen wir ver­su­chen, die schma­le Mond­si­chel tief über dem süd­west­li­chen Hori­zont auf­zu­spü­ren. Er befin­det sich zu die­sem Zeit­punkt in der Waa­ge. Am 18. Okto­ber steht der Erd­tra­bant im Schlan­gen­trä­ger knapp 1 ½ Grad nord­öst­lich von Mars und nörd­lich von Ant­ares, dem Haupt­stern des Skor­pi­ons. Bis zum Halb­mond am 22. des Monats, wan­dert er wei­ter durch die Stern­bil­der Schüt­ze und Stein­bock und danach durch den Was­ser­mann und die Fische. Am 29. Okto­ber steht der Voll­mond schließ­lich im Wid­der. Am letz­ten Tag des Monats kön­nen wir den wie­der abneh­men­den Mond aber­mals zwi­schen Ple­ja­den und Hya­den im Stern­bild Stier aufspüren.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur kommt am 26. Okto­ber mit 24°05′ in eine größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge reicht es aber den­noch nicht für eine Abend­sicht­bar­keit des inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems. In süd­li­che­ren Regio­nen Euro­pas und Nord­afri­kas ist Mer­kur hin­ge­gen rund eine hal­be Stun­de nach Son­nen­un­ter­gang sichtbar.

Venus ist hel­ler Mor­gen­stern und wan­dert vom Stern­bild Löwe kom­mend am 23. Okto­ber in die Jung­frau. Der Durch­mes­ser schrumpft auf 13 Bogen­se­kun­den und auch ihre Hel­lig­keit nimmt wie­der ab und beträgt Ende des Monats nur noch ‑4,0 mag. Hin­ge­gen nimmt der Beleuch­tungs­grad des Venus­scheib­chens zu und beträgt Ende Okto­ber schon 80%. Der Mor­gen­stern geht wie die Son­ne immer spä­ter auf. Am 1. Okto­ber über­schrei­tet sie um 2:12 Uhr (3:12 Uhr Som­mer­zeit) die öst­li­che Hori­zont­li­nie und am 31. bereits um 3:34 Uhr. Am 3. des Monats zieht sie nur 10 Bogen­mi­nu­ten süd­west­lich am Haupt­stern Regu­lus im Löwen vor­bei. Am 31. Okto­ber steht sie mit 0,718 AE oder 107,4 Mio. Kilo­me­ter aber­mals im Peri­hel ihrer Bahn.

Mars ist mit etwas Glück mit Fern­glä­sern und Tele­sko­pen noch in der Abend­däm­me­rung sicht­bar, tief über dem west­li­chen Hori­zont. Sein Höhen­vor­sprung zur Son­ne schrumpft aller­dings auf nur noch 10 Grad. Am 6. Okto­ber wech­selt Mars von der Waa­ge in das Stern­bild Skor­pi­on und über­schrei­tet am 18. die Gren­ze zum Schlan­gen­trä­ger. Die Unter­gän­ge des 1,2 mag hel­len Roten Pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 19:09 Uhr (20:09 Uhr Som­mer­zeit) auf 18:16 Uhr. Am 18. Okto­ber zieht der zuneh­men­de Mond nur 2 Grad nörd­lich an Mars vor­bei. Am 20. begeg­net Mars Ant­ares im Skor­pi­on. Der gegen­sei­ti­ge Abstand beträgt hier 4 Grad.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter kommt am 4. Okto­ber im Stier zum Still­stand und bewegt sich danach wie­der rück­läu­fig durch das Stern­bild. Damit ist sei­ne Oppo­si­ti­on nicht mehr fern, die er im Dezem­ber 2012 erreicht. Mit einer Hel­lig­keit von ‑2,8 mag domi­niert Jupi­ter den Nacht­him­mel und steht schon gegen Mit­ter­nacht hoch im Süd­os­ten. Nur der Mor­gen­stern Venus über­trifft ihn an Glanz. Bis zum Monats­en­de wird er lang­sam aber sicher zum Pla­ne­ten für die gesam­te Nacht. Sein Win­kel­durch­mes­ser nimmt bis Ende Okto­ber auf 47 Bogen­se­kun­den zu. Zu Beginn des Monats geht Jupi­ter um 20:14 Uhr (12:14 Uhr Som­mer­zeit) auf. Am Monats­letz­ten erfolgt sein Auf­gang bereits um 18:11 Uhr. Am 5. Okto­ber kann man den abneh­men­den Mond in der Nähe von Jupi­ter ent­de­cken. Der Abstand beträgt nur 1,6 Grad.

Der Ring­pla­net Saturn bewegt sich recht­läu­fig durch die Jung­frau. Er steht auch im Okto­ber zu dicht bei der Son­ne und ist nicht beob­acht­bar. Am 25. Okto­ber steht Saturn schließ­lich in Kon­junk­ti­on mit ihr. An die­sem Tag ist der Ring­pla­net 10,77 AE bzw. 1,611 Mrd. Kilo­me­ter von der Erde entfernt.

Ura­nus stand im Vor­mo­nat in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist immer noch die gan­ze Nacht sicht­bar. Der grün­li­che Pla­net ver­la­gert sei­ne Meri­di­an­durch­gän­ge aller­dings in die Zeit vor Mit­ter­nacht. Ura­nus bewegt sich wei­ter rück­läu­fig durch die Fische und ist mit einer Hel­lig­keit von 5,7 mag unter einem dunk­len Him­mel theo­re­tisch schon mit dem blo­ßen Auge, spä­tes­tens aber mit jedem Fern­glas sicht­bar. Sein schein­ba­rer Durch­mes­ser beträgt 3,6 Bogen­se­kun­den. Am 1. Okto­ber erreicht Ura­nus um 23:45 Uhr (0:45 Uhr Som­mer­zeit) den Meri­di­an und am 31. Okto­ber bereits um 22:43 Uhr.

Der äuße­re Pla­net des Son­nen­sys­tems Nep­tun bewegt sich immer lang­sa­mer wer­dend rück­läu­fig durch den Was­ser­mann und kann in der Nähe des 5,5 mag hel­len Sterns 38 Aqua­rii auf­ge­fun­den wer­den, der gut als Auf­such­hil­fe für den schein­bar 2,5 Bogen­se­kun­den gro­ßen und 7,9 mag hel­len Pla­ne­ten die­nen kann. Er kul­mi­niert schon zu Beginn der Nacht und geht zu Monats­be­ginn um 2:38 Uhr (3:38 Uhr Som­mer­zeit) unter. Am letz­ten Tag des Monats ver­schwin­det Nep­tun bereits zwei Stun­den frü­her unter der west­li­chen Horizontlinie.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to kann noch im Stern­bild Schüt­ze beob­ach­tet wer­den. Mit einer Hel­lig­keit von 14 mag ist Plu­to aller­dings nur ein Objekt für gro­ße Instrumente.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2011 F1 (LINEAR) bewegt sich durch das Stern­bild Schlan­ge. Mit einer Hel­lig­keit zwi­schen 10 und 9,5 mag kann der Komet mit mitt­le­ren Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den. Aller­dings sind die Beob­ach­tun­gen denk­bar schwie­rig, da sich C/2011 F1 LINEAR, nach dem Ende der astro­no­mi­schen Däm­me­rung, nur noch 10 Grad über den west­li­chen Hori­zont befin­det. Zwi­schen dem 5. und 9. Okto­ber begeg­net der Komet dem Kugel­stern­hau­fen M 5 in einem Abstand von unge­fähr 2 Grad.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres bewegt sich zuerst vom Stern­bild Ori­on kom­mend am 12. Okto­ber rück­läu­fig in die Zwil­lin­ge. Zum Monats­en­de kommt Ceres zum Still­stand und setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Die Hel­lig­keit steigt von anfangs 8,5 auf 8,0 mag. Am 1. des Monats erreicht der Him­mels­kör­per um 5:27 Uhr (6:27 Uhr Som­mer­zeit) den Meri­di­an. Am 31. Okto­ber steht Ceres schon um 3:41 Uhr im Süden.

(2) Pal­las bewegt sich wei­ter in Rich­tung Süden durch den Wal­fisch und ist ein Objekt für die 1. Nacht­hälf­te. Die Hel­lig­keit nimmt von anfangs 8,3 auf 8,9 mag ab. Außer­dem erreicht der Aste­ro­id immer frü­her den Meri­di­an. Am 1. Okto­ber steht Pal­las um 23:39 Uhr (0:39 Uhr Som­mer­zeit) im Süden und am 31. Okto­ber bereits um 22:23 Uhr.

(4) Ves­ta kann im Stern­bild Stier auf­ge­fun­den wer­den. Am 21. Okto­ber wird sie sta­tio­när und setzt zu ihrer Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Die Oppo­si­ti­on wird aber erst im Dezem­ber erreicht. Die Hel­lig­keit des Klein­pla­ne­ten steigt von anfangs 7,7 auf 7,2 mag. damit ist Ves­ta schon sehr leicht in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen sicht­bar. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 4:59 Uhr (5:59 Uhr Som­mer­zeit) auf nun­mehr 3:05 Uhr.

Die Bahn des Aste­ro­iden (11) Par­then­ope läuft wei­ter durch das Stern­bild Was­ser­mann. Der Him­mels­kör­per wird ab dem 10. Okto­ber wie­der schwä­cher als 10 mag. Aller­dings kann er am 1. des Monats noch mit einer Hel­lig­keit von 9,7 mag auf­ge­fun­den wer­den. Zu Beginn des Monats erreicht der Aste­ro­id um 21:59 Uhr (22:59 Uhr Som­mer­zeit) den Meri­di­an. Am letz­ten Tag des Monats steht Par­then­ope bereits um 20:02 Uhr im Süden.

Meteorströme

Zwi­schen dem 7. und 11. Okto­ber sind die Dra­co­ni­den (auch Gia­co­bi­ni­den bzw. Octo­ber-Dra­co­ni­den genannt) aktiv, des­sen zir­kum­po­la­rer Radi­ant sich etwa 3 Grad öst­lich von Gam­ma Dra­co­nis befin­det. Sie gehen auf den Kome­ten 21P/­Gi­a­co­bi­ni-Zin­ner zurück, der eine Umlauf­zeit von 6,5 Jah­ren besitzt. Die Erde pas­siert rela­tiv nahe den abstei­gen­den Kno­ten sei­ner Bahn zwi­schen dem 5. bis 9. Okto­ber. Das Akti­vi­täts­ma­xi­mum fin­det aber vor­aus­sicht­lich am Abend des 8. Okto­ber statt. Die Mete­or­häu­fig­keit schwankt recht stark von Jahr zu Jahr. Im Schnitt sind alle 13 Jah­re mit erhöh­ten Fall­ra­ten zu rech­nen. So konn­te im Jah­re 1933 unge­fähr 400 Meteo­re pro Minu­te (!) beob­ach­tet wer­den. Bei den Dra­co­ni­den han­delt es sich um äußerst lang­sa­me Stern­schnup­pen mit einer Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 20 km/s, so dass sie sich gut von spo­ra­di­schen Meteo­ren unterscheiden.

Vom 2. Okto­ber bis 7. Novem­ber sind die Orio­ni­den aktiv. Das Akti­vi­täts­ma­xi­mum, mit einer stünd­li­chen Zeni­tra­te von 20 bis 30 Meteo­ren pro Stun­de, fin­det in der Nacht vom 20. auf den 21. Okto­ber zwi­schen Mit­ter­nacht und 5 Uhr mor­gens statt. Der Radi­ant befin­det sich dabei rund 10 Grad nord­öst­lich von Betei­geu­ze. Der Mond stört nicht, weil die­ser bereits vor Mit­ter­nacht unter­geht. Die Mete­or­ra­te schwankt auch bei die­sem Strom recht stark. Im Mit­tel sind 20 bis 30 Meteo­re zu erwar­ten. Bei den Orio­ni­den han­delt es sich um schnel­le Stern­schnup­pen, die mit einer Geschwin­dig­keit von 66 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen und oft lan­ge Nach­leucht­spu­ren hin­ter­las­sen. Sie gehen auf den berühm­ten Kome­ten 1P/Halley zurück.

Die Nörd­li­chen und Süd­li­chen Tau­r­i­den kön­nen von Sep­tem­ber bis in den Dezem­ber hin­ein beob­ach­tet wer­den. Die Akti­vi­tät der Süd­li­chen Tau­r­i­den beginnt schon am 10. Sep­tem­ber und endet um den 20. Novem­ber. Das Maxi­mum ist dann am 5. Novem­ber zu erwar­ten. Die Nörd­li­chen Tau­r­i­den sind zwi­schen dem 20. Okto­ber und 10. Dezem­ber aktiv, mit einem Maxi­mum am 12. Novem­ber. Zum Maxi­mums­zeit­punkt sind bei bei­den Teil­strö­men 5 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Mit­un­ter sind auch hel­le Feu­er­ku­geln zu beobachten.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. Okto­ber 2012 um 23:00 MESZ

Im Nor­den

Die auf­fäl­li­ge Figur des Gro­ßen Bären hat zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit soeben die unte­re Kul­mi­na­ti­on über dem Nord­ho­ri­zont erreicht. Ver­län­gert man nun die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Gro­ßen Wagens um das Fünf­fa­che, fin­det man auch den Polar­stern und damit exakt die Nord­rich­tung. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten nun eben­falls lang­sam in Rich­tung Nord­ho­ri­zont hin­ab­steigt, bis auch er die nied­rigs­te Stel­lung im Nor­den erreicht hat. Momen­tan befin­det sich die­ser aber noch auf 7 Uhr Posi­ti­on. Links vom Klei­nen Bären ent­de­cken wir noch das Stern­bild Dra­che mit sei­nem auf­fäl­li­gen rau­ten­för­mi­gen Kopf und ober­halb davon den Kepheus, der gera­de die Zenit­re­gi­on über­schrit­ten hat.
Öst­lich des Kepheus steht das W‑förmige Stern­bild der Kas­sio­peia, die in der nächs­ten Stun­de den Zenit errei­chen wird. Senk­recht dar­un­ter im Nord­os­ten befin­det sich der Per­seus und noch wei­ter süd­li­cher der Fuhr­mann, mit der hel­len Kapel­la. Direkt über dem Nord­ost­ho­ri­zont sind soeben die Zwil­lin­ge auf­ge­gan­gen. Öst­lich die­ser drei Stern­bil­der befin­den sich die unschein­ba­ren Stern­bil­der Giraf­fe und Luchs. Die­se bestehen aber nur aus sehr schwa­chen Ster­nen. Bei guter Hori­zont­sicht und nied­rig im Nord­wes­ten erken­nen wir die Nörd­li­che Kro­ne und noch ein Teil des Stern­bilds Bärenhüter.

Im Osten

Bli­cken wir in Rich­tung Osten kön­nen wir schon die ers­ten Stern­bil­der des nahen­den Win­ters beob­ach­ten. Genau im Osten steht Alde­ba­ran, der röt­li­che Haupt­stern des Stiers, mit dem offe­nen Stern­hau­fen der Hya­den. In die­sem Stern­bild steht mit den Ple­ja­den – auch Sie­ben­ge­stirn genannt – noch ein wei­te­rer offe­ner Stern­hau­fen, der sich unge­fähr in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont befin­den. Viel auf­fäl­li­ger und mit Abstand das hells­te Objekt in die­sem Him­mels­are­al ist aber der Rie­sen­pla­net Jupi­ter, der sich öst­lich von Alde­ba­ran auf­hält. Unter­halb des Stiers gehen soeben die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Win­ter­stern­bilds Ori­on auf. Nied­rig im Nord­os­ten ent­de­cken wir auch die Zwil­lin­ge mit den bei­den mar­kan­ten Stern­ket­ten, an des­sen Enden sich die bei­den hel­len Haupt­ster­ne Kas­tor und Pol­lux befin­den. Ober­halb der Zwil­lin­ge steht noch der Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Dar­über befin­det sich der Per­seus und noch wei­ter in Rich­tung Zenit­re­gi­on das „Himmels‑W“ die Kassiopeia.
Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Ost­punk­tes und hoch im Süd­os­ten steht das Stern­bild Andro­me­da. Unter­halb der Andro­me­da ent­de­cken wir das Nörd­li­che Drei­eck, den Wid­der und ein Teil der Fische. Dar­un­ter schließt sich auch der Wal­fisch an. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont sind schon die ers­ten Ster­ne des Flus­ses Eri­danus über dem Hori­zont erschienen.

Im Süden

Der gesam­te Süd­him­mel wird nun kom­plett vom mäch­ti­gen Pega­sus domi­niert. Der lin­ke obe­re Kas­ten­stern des Pega­sus­qua­drats gehört aber nicht mehr zu die­sem Stern­bild, son­dern zur Andro­me­da. In einer dunk­len mond­schein­lo­sen Nacht soll­te hier auch ein läng­li­cher Nebel­fleck erkenn­bar sein. Hier­bei han­delt es sich um das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt, was man noch mit blo­ßem Auge erken­nen kann: Die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Es ist die nächst grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie und eine Schwes­ter unse­res eige­nen Milch­stra­ßen­sys­tems. Unter­halb der Andro­me­da befin­den sich die Stern­bil­der Drei­eck und Widder.
Unter­halb der Andro­me­da und des Pega­sus ent­de­cken wir die Fische, die aller­dings nur aus schwä­che­ren Ster­nen bestehen. Ein Teil die­ses Stern­bilds hat soeben die höchs­te Stel­lung im Süden erreicht. Unter­halb der Fische ent­de­cken wir noch den Wal­fisch und west­lich davon das eher unschein­ba­re Stern­bild Was­ser­mann. Bei guter Hori­zont­sicht soll­te Fomal­haut, der hel­le Haupt­stern des Süd­li­chen Fisches, erkenn­bar sein, der vor kur­zem den Meri­di­an über­schrit­ten hat. Nied­rig im Süd­wes­ten befin­det sich noch das unschein­ba­re Stern­bild Stein­bock über dem Horizont.

Im Wes­ten

So lang­sam aber sicher ver­schwin­den nun auch die letz­ten Som­mer­stern­bil­der von der Him­mels­büh­ne. Genau in mitt­le­rer Höhe im Wes­ten steht das Som­mer­drei­eck, das aus den hel­len Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler gebil­det wird. Deneb befin­det sich dabei von allen drei Ster­nen noch am höchs­ten über dem Hori­zont. Ober­halb des Adlers erken­nen wir nach­ein­an­der die deut­lich klei­ne­ren und eher unauf­fäl­li­gen Stern­bil­der Fül­len, Del­phin, Pfeil und Füchs­chen. Die hel­le Som­mer­milch­stra­ße ver­läuft inmit­ten die­ser Stern­bil­der senk­recht in Rich­tung West­ho­ri­zont her­ab. In Rich­tung Zenit erken­nen wir die unschein­ba­re Eidech­se sowie das Stern­bild Kepheus.
Noch hoch im Nord­wes­ten steht der mäch­ti­ge Dra­che, der jetzt im Lau­fe der Nacht immer wei­ter in Rich­tung Nord­west­ho­ri­zont hin­ab­stei­gen wird. Unter­halb sei­nes auf­fäl­li­gen rau­ten­för­mi­gen Kop­fes befin­det sich das Stern­bild Her­ku­les und noch wei­ter dar­un­ter das Halb­rund der Nörd­li­chen Kro­ne, das aller­dings kurz vor ihrem Unter­gang steht.

Mehr Infor­ma­tio­nen und Gra­fi­ken zum aktu­el­len Stern­him­mel fin­det ihr auf die­ser Sei­te.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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