Meine astronomischen Ziele 2013

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Ste­fan Gott­hold vom Clear Sky Blog hat, wie auch im letz­ten Jahr, alle Astro­blog­ger auf­ge­ru­fen, an sei­ner Blog­pa­ra­de teil­zu­neh­men, um mit­zu­tei­len, was man sich übers Jahr so vor­ge­nom­men hat. Und so prä­sen­tie­re auch ich mei­ne astro­no­mi­schen Vor­sät­ze für das Jahr 2013.

1. Kome­ten

Im zurück­lie­gen­den Jahr 2012 zeig­ten sich an unse­rem Him­mel nur wenig hel­le Kome­ten. Um so erfreu­li­cher ist, dass wahr­schein­lich gleich zwei Kome­ten in die­sem Jahr mit blo­ßem Auge von unse­ren Brei­ten aus sicht­bar wer­den und hof­fent­lich eine spek­ta­ku­lä­re Kome­ten­show ablie­fern. Des­halb ste­hen die­se bei­den Schweif­ster­ne ganz oben auf mei­ner Beobachtungsliste.

Der Komet C/2011 L4 Pan­starrs erreicht im Früh­jahr 2013 die Son­nen­nä­he und soll ab dem 13. März mit dem blo­ßen Auge über dem west­li­chen Hori­zont in der Abend­däm­me­rung sicht­bar wer­den. Noch beein­dru­cken­der wird wahr­schein­lich der Anblick des Kome­ten C/2012 S4 ISON sein, der im Herbst 2013 sein Peri­hel erreicht. Zu die­sem Zeit­punkt steht er nur weni­ge Grad neben der Son­ne und erreicht womög­lich sogar Voll­mond­hel­lig­keit, so dass er even­tu­ell auch am Tag­him­mel sicht­bar wer­den wird. Wenn er nach sei­ner Son­nen­nä­he ab Anfang Dezem­ber von Deutsch­land aus mit blo­ßem Auge wie­der am Abend­him­mel erscheint, könn­te er eine Schwei­flän­ge von mehr als 70 Grad errei­chen. Bleibt zu hof­fen, dass auch das Wet­ter mit­spielt. Denn oft sind mir hel­le Kome­ten, auf­grund des schlech­ten Wet­ters hier in Mit­tel­eu­ro­pa, entgangen.

2. Mehr beobachten

In den letz­ten Jah­ren habe ich nicht gera­de viel beob­ach­tet. Oft ist es vom Wet­ter abhän­gig, ob man die Aus­rüs­tung zusam­men­packt und zum Beob­ach­tungs­platz fährt. Sehr oft ist es aber so, dass es an jenem Abend klar ist wenn man arbei­ten muss.

3. Tele­s­kop­tref­fen und der Tag der Astro­no­mie 2013

Auch in die­sem Jahr ste­hen wie­der zwei Tele­s­kop­tref­fen fett in mei­nem Ter­min­ka­len­der. Am 4. Mai wird das 16. Süd­bran­den­bur­ger Stern­freun­de­tref­fen (SBST) mei­nes Astro­no­mie­ver­eins in Lugau bei Fins­ter­wal­de statt­fin­den. Das dies­jäh­ri­ge 14. Herz­ber­ger Tele­s­kop­tref­fen (HTT) fin­det in die­sem Jahr erst Anfang Okto­ber statt. Dann tref­fen sich vom 2. bis 6. Okto­ber wie­der eini­ge hun­dert Stern­freun­de aus nah und fern in Jeß­nigk. Schon vor die­sen bei­den Tref­fen fin­det der all­jähr­li­che deutsch­land­wei­te Tag der Astro­no­mie statt, bei dem ich eben­falls teil­neh­men wer­de. Treff­punkt ist wie immer die Volks­stern­war­te in Dober­lug-Kirch­hain. Am 16. März kann neben dem Mond, auch die hel­len Pla­ne­ten Jupi­ter und Saturn am Abend­him­mel beob­ach­tet wer­den. Und auch der Komet C/2011 L4 Pan­starrs steht am Him­mel, so dass auch Lai­en wie­der die Chan­ce haben, eine beein­dru­cken­de Kome­ten­er­schei­nung zu beobachten.

4. Foto­gra­fie­ren und Zeichnen

Im letz­ten Jahr habe ich mir eine Astro­trac geleis­tet, die hof­fent­lich auch in die­sem Jahr so oft wie mög­lich Ver­wen­dung fin­den wird. Eine Gele­gen­heit das Teil aus­zu­rei­zen, sind die bei­den hel­len Kome­ten im Früh­jahr und Herbst 2013. Zu die­sen Zweck kann ich auch mal wie­der Zei­chen­block und Zei­chen­stift in die Hand neh­men und hin­ter­her das zeich­ne­ri­sche Ergeb­nis mit mei­nen gemach­ten Auf­nah­men ver­glei­chen. Auch Stim­mungs­fo­tos hel­ler Pla­ne­ten mit fest­ste­hen­der Kame­ra ste­hen wie­der auf der Agen­da. Die bei­den Abend­sicht­bar­kei­ten von Mer­kur im Febru­ar sowie im Mai/Juni 2013 wer­den mir hof­fent­lich nicht ent­ge­hen. Beson­ders die zwei­te Abend­sicht­bar­keit des inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems ist inter­es­sant, wenn sich zu Mer­kur noch Venus und Jupi­ter hin­zu­ge­sel­len. Viel­leicht gelingt es mir auch wie­der Nacht­leuch­ten­den Wol­ken (NLC) in den hel­len Som­mer­mo­na­ten abzulichten.

5. Fins­ter­nis­se

Obwohl das Jahr 2013 kei­ne spek­ta­ku­lä­ren Fins­ter­nis­se bereit­hält, wer­de ich hof­fent­lich die Zeit fin­den, die par­ti­el­le Mond­fins­ter­nis am 25. April sowie die Halb­schat­ten­fins­ter­nis des Mon­des am 18. Okto­ber foto­gra­fisch zu dokumentieren.

6. Neue Aus­rüs­tung und Optikreinigung

Im letz­ten Jahr hat­te ich eigent­lich vor, den Haupt­spie­gel mei­nes 8 Zoll Dobson zu rei­ni­gen. Aus Zeit­grün­den wer­de ich das wohl auf die­ses Jahr oder sogar auf nächs­tes Jahr ver­le­gen müs­sen. Des Wei­te­ren wer­de ich eini­ge Inves­ti­tio­nen in Objek­ti­ve mei­ner Canon EOS 600D täti­gen, die auch für Astro­fo­to­gra­fie geeig­net sind.

7. Jubi­lä­um

Im August ist es 20 Jah­re her, seit dem ich zum 1. Mal in die Ster­ne geschaut habe. Anlass waren damals der Mete­or­strom der Per­sei­den, der im Jahr 1993 ver­stärkt auf­tre­ten soll­te. Auch fei­ert mei­ne Home­page im Juli ihr 5‑jähriges Bestehen. Mal schau­en, ob ich mir für die­se bei­den Jubi­lä­en was ganz beson­de­res ein­fal­len lasse. 

Bleibt also zu hof­fen, dass ich die so gut wie alle Vor­sät­ze erfül­len kann und auch das Wet­ter für astro­no­mi­sche Beob­ach­tun­gen mitspielt. 🙂

Foto: Son­nen­auf­gang by André Kar­wath, Quel­le: Wikimedia

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

5 Kommentare:

  1. Das mit dem Kome­ten C/2012 S4 ISON kommt aber zum ers­ten mal seit den letz­ten 20 Jah­ren vor oder? Den letz­ten Kome­ten an den ich mich erin­nern kann gese­hen zu haben war der hal­li­sche Komet und das muss Anfang der Neun­zi­ger gewe­sen sein. Und der Komet soll wirk­lich am Tag zu sehen sein? Wenn das so ist, dann kann ich mei­ne Vor­freu­de gera­de gar nicht in Wor­te fas­sen. Wie lan­ge möch­te ich schon mal etwas ande­res zu Auge krie­gen als nur den Mond oder hin und wie­der mal eine Stern­schnup­pe im August. Für den einen oder ande­ren wird das sicher aber auch ein ziem­lich beängs­ti­gen­des Gefühl Wecken. Also mich ein­ge­schlos­sen wenn ich gera­de mal ehr­lich bin, aber die Vor­freu­de über­wiegt ein­deu­tig. Naja ich mach mal Schluss.

    Bes­te Grüße,
    Lukas

  2. Seit Komet Hal­ley 1986 gab es schon eini­ge Kome­ten, die mit blo­ßem Auge zu sehen waren. Allen vor­ran Komet Hya­ku­ta­ke und Hale-Bopp im Früh­jahr 1997. Hier mal eine Auf­lis­tung mei­ner bis­her beob­ach­te­ten Kome­ten mit Hel­lig­kei­ten: http://aschnabel.bplaced.net/html/comet_obs.html

    Wenn Ison am Tag­him­mel zu sehen sein wird, steht er nur weni­ge Grad neben der Son­ne, so dass es kein sehr leich­tes Unter­fan­gen ist, den Kome­ten, ohne sein Augen­licht zu ris­kie­ren, aufzuspüren.

  3. Ich hab noch so eine Son­nen­fins­ter­nis­bril­le, damit kann ich ja bestimmt mal den einen oder ande­ren Blick ris­kie­ren oder? Dan­ke für die Lis­te. Ich habe lei­der auch nicht einen von denen beob­ach­ten kön­nen. Da waren ja auch die wenigs­ten mit dem blau­en Auge erkenn­bar oder?

  4. Eini­ge Kome­ten, die sicht­bar waren, sind noch nicht mal auf­ge­führt. Das schlech­te mit­tel­eu­ro­päi­sche Wet­ter war zumeist dar­an Schuld. 😀

  5. wor­an ist das Wet­ter hier in Deutsch­land eigent­lich nicht Schuld? 😉

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