Der Sternhimmel im Monat September 2014

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Der Lauf des Mondes

Am 1. Abend des Monats fin­den wir den Mond in der Waa­ge. Am dar­auf­fol­gen­den Abend befin­det sich der zuneh­men­de Halb­mond (ers­tes Vier­tel) im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger. Nach­dem der Mond auch den Schüt­zen hin­ter sich gelas­sen hat, wan­dert er an den dar­auf­fol­gen­den Aben­den wei­ter ost­wärts durch die Stern­bil­der Stein­bock und Was­ser­mann und durch Him­mels­ab­schnit­te, die nur schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Am 9. Sep­tem­ber ist dann schließ­lich die Voll­mond­pha­se in den Fischen erreicht.
Zwei Tage nach Voll­mond befin­det sich der nun wie­der abneh­men­de Mond nur 26 Bogen­mi­nu­ten nörd­lich von Ura­nus. Nun wird unser Erd­tra­bant auch mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. Nach­dem unser stil­ler Beglei­ter das Stern­bild Wid­der hin­ter sich gelas­sen hat, steht er Mit­te des Monats nur 47 Bogen­mi­nu­ten nörd­lich von Alde­ba­ran, dem Haupt­stern des Stern­bilds Stier. Am 16. ist abneh­men­der Halb­mond (letz­tes Vier­tel). Unser Mond wan­dert in den Fol­ge­näch­ten wei­ter durch die Stern­bil­der Zwil­lin­ge und Krebs und befin­det sich am Mor­gen des 20. Sep­tem­ber nahe Jupi­ter. Am 22. Sep­tem­ber kön­nen wir die abneh­men­de Mond­si­chel dann zum letz­ten Mal am Mor­gen­him­mel auf­fin­den. Nur 2 Tage spä­ter ist Neu­mond. Wir müs­sen uns dann noch bis zum 27. Sep­tem­ber gedul­den, bis wir die zuneh­men­de Mond­si­chel wie­der in der Abend­däm­me­rung im Stern­bild Waa­ge sich­ten kön­nen. Am 29. befin­det sich der Erd­tra­bant schließ­lich in der Nähe des roten Pla­ne­ten Mars.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur bewegt sich wei­ter in öst­li­cher Rich­tung von der Son­ne weg und kommt am 21. Sep­tem­ber mit 26°24′ in eine größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel und der süd­li­chen Posi­ti­on von Mer­kur, ergibt sich lei­der kei­ne Abend­sicht­bar­keit des inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems in unse­ren Brei­ten. In der Nacht vom 20. auf den 21. Sep­tem­ber zieht Mer­kur nur ein hal­bes Grad süd­lich an Spika in der Jung­frau vor­bei. Am 11. Sep­tem­ber wan­dert Mer­kur, mit 69,8 Mil­lio­nen Kilo­me­ter Son­nen­ab­stand, noch durch das Aphel sei­ner Bahn.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus been­det nun ihre Sicht­bar­keit am Mor­gen­him­mel und strebt lang­sam ihrer obe­ren Kon­junk­ti­on mit der Son­ne ent­ge­gen, die sie schließ­lich am 25. Okto­ber auch erreicht. Ihr west­li­cher Abstand zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn ver­rin­gert sich im Lau­fe des Sep­tem­bers von Anfang 14,5 auf 6,5 Grad. Das hat zur Fol­ge, dass sie gegen Monats­en­de unsicht­bar wird. Wahr­schein­lich kön­nen wir sie zuletzt am Mor­gen des 24. Sep­tem­ber im Hori­zont­dunst ent­de­cken. Am 5. zieht sie nur 0,8 Grad nörd­lich an Regu­lus im Löwen vor­bei, was nur in Fern­glä­sern beob­ach­tet wer­den kann. Zeit­gleich erreicht sie, mit einem Abstand von 107,5 Mil­lio­nen Kilo­me­ter, das Peri­hel ihrer Bahn. Am 1. Sep­tem­ber geht die ‑3,9 mag hel­le Venus um 4:51 Uhr auf. Bis zum Monats­en­de ver­spä­ten sich ihre Auf­gän­ge auf 6:23 Uhr Som­mer­zeit. Im Tele­skop zeigt sich die Venus als fast voll beleuch­te­tes und nur 10 Bogen­se­kun­den gro­ßes Scheibchen.

Unser roter Nach­bar Mars kann noch in der Abend­däm­me­rung über dem süd­west­li­chen Hori­zont auf­ge­fun­den wer­den und wech­selt am 13. Sep­tem­ber vom Stern­bild Waa­ge kom­mend in den Skor­pi­on. Am 25. des Monats erreicht er schließ­lich den Schlan­gen­trä­ger. Sein öst­li­cher Abstand zur Son­ne ver­rin­gert sich wei­ter, so dass nur noch eine Stun­de bleibt, den Pla­ne­ten am Abend­him­mel zu beob­ach­ten. Am 1. Sep­tem­ber geht der 0,6 mag hel­le Mars um 21:54 Uhr unter. Am 30. Sep­tem­ber ver­sinkt der Rote Pla­net bereits um 20:55 Uhr Som­mer­zeit unter der west­li­chen Hori­zont­li­nie. Sei­ne Hel­lig­keit ist zu die­sem Zeit­punkt auf 0,8 mag gesun­ken. Im Fern­rohr erscheint das Pla­ne­ten­scheib­chen nur 6,3 Bogen­se­kun­den groß. Am 27. Sep­tem­ber befin­det sich Mars nur 3,1 Grad nörd­lich von Ant­ares, dem Haupt­stern des Skor­pi­ons. Am 29. Sep­tem­ber gesellt sich noch die zuneh­men­de Mond­si­chel zu Mars und Ant­ares. Der nörd­li­che Abstand des Mon­des zu unse­rem Nach­bar­pla­ne­ten beträgt dabei nur 4 ½ Grad.

Jupi­ter ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und wan­dert recht­läu­fig durch den Krebs. Auf­grund des zuneh­men­den Son­nen­ab­stands, ver­bes­sert Jupi­ter sei­ne Mor­gen­sicht­bar­keit spür­bar. Der Rie­sen­pla­net geht auch immer früh auf. Zu Beginn des Monats erfolgt sein Auf­gang um 3:32 Uhr und Ende des Monats bereits um 2:09 Uhr Som­mer­zeit, so dass wir ihn rund 3 Stun­den vor Däm­me­rungs­be­ginn schon beob­ach­ten kön­nen. Sei­ne Hel­lig­keit nimmt leicht zu von anfangs ‑1,8 auf ‑1,9 mag. Im Fern­rohr erscheint sein Scheib­chen 33 Bogen­se­kun­den groß. Am 20. Sep­tem­ber steht der zu 15% beleuch­te­te Mond in der Nähe Jupiters.

Der Ring­pla­net Saturn ist nur noch in der Abend­däm­me­rung, dicht über dem süd­west­li­chen Hori­zont, erkenn­bar und bewegt sich recht­läu­fig durch die Waa­ge. Er ver­kürzt sei­ne Sicht­bar­keit am Abend­him­mel dras­tisch. Der 0,6 mag hel­le Pla­net ver­schwin­det nun schon zum Ende der astro­no­mi­schen Däm­me­rung unter der west­li­chen Hori­zont­li­nie. Am 1. Sep­tem­ber geht Saturn um 22:09 Uhr unter und am 30. Sep­tem­ber bereits um 20:20 Uhr Som­mer­zeit. Am 28. Sep­tem­ber ergibt sich ein net­ter Anblick knapp im Süd­wes­ten am Abend­him­mel, wenn die zuneh­men­de Sichel des Mon­des zwi­schen Mars und Saturn steht.

Ura­nus nähert sich sei­ner Oppo­si­ti­ons­stel­lung, die er Anfang Okto­ber auch erreicht. Er beschleu­nigt sei­ne recht­läu­fi­ge Bewe­gung durch die Fische und ist die gan­ze Nacht zu beob­ach­ten. Der grün­lich-bläu­li­che Pla­net ist mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 5,8 mag theo­re­tisch schon mit blo­ßem Auge sicht­bar. Im Tele­skop erscheint das Pla­ne­ten­scheib­chen aller­dings nur 3,6 Bogen­se­kun­den groß, so dass man kei­ner­lei Ein­zel­hei­ten erken­nen kann. Zu Monats­be­ginn geht Ura­nus um 20:48 Uhr auf. Bis zum Monats­en­de ver­schie­ben sich die Auf­gangs­zei­ten auf 18:52 Uhr Som­mer­zeit. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 3:23 Uhr auf 1:26 Uhr. In der Nacht vom 10. auf den 11. Sep­tem­ber steht der noch fast vol­le Mond nur etwas weni­ger als eine Voll­mond­brei­te (25′) nörd­lich von Uranus.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun stand am 29. August in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist dem­zu­fol­ge immer noch die gan­ze Nacht sicht­bar. Er wan­dert rück­läu­fig durch den Was­ser­mann und pas­siert Mit­te Sep­tem­ber den Stern Sig­ma Aqua­rii in nur 0,5 Grad nörd­li­chen Abstand. Sei­ne Hel­lig­keit beträgt 7,8 mag und sein schein­ba­rer Durch­mes­ser nur 2,3 Bogen­se­kun­den. Am 1. Sep­tem­ber steht Nep­tun um 0:53 Uhr im Meri­di­an und geht um 6:08 Uhr Som­mer­zeit unter. Bis zum 30. Sep­tem­ber ver­frü­hen sich die Meri­di­an­durch­gän­ge und Unter­gän­ge um gut zwei Stunden.

Der Zwerg­pla­net (143340) Plu­to been­det sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode und kommt am 22. Sep­tem­ber im Schüt­zen zum Still­stand. Anschlie­ßend bewegt er sich wie­der recht­läu­fig durch das Stern­bild. Auf­grund sei­ner Hel­lig­keit von 14,1 mag und dem Ster­nen­reich­tum der Milch­stra­ße, ist Plu­to nur ein Objekt für erfah­re­ne Beob­ach­ter mit gro­ßen Tele­sko­pen. Sei­ne Unter­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 1:22 Uhr auf 23:23 Uhr Som­mer­zeit, so dass zum Monats­en­de, bei Ein­bruch der Nacht, knapp 1 ½ Stun­den für die Beob­ach­tung des Zwerg­pla­ne­ten bleiben.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2014 E2 (Jac­ques) ist sehr gut zu beob­ach­ten und durch­läuft im Sep­tem­ber die Stern­bil­der Kepheus, Schwan, Füchs­chen, Pfeil und Adler. Sei­ne Hel­lig­keit geht leicht zurück von anfangs 7,0 auf 8,5 mag. Damit ist der Schweif­stern immer noch ein dank­ba­res Objekt für Fern­glä­ser und klei­ne Tele­sko­pe. Er durch­wan­dert in die­ser Zeit die Som­mer­milch­stra­ße und begeg­net zahl­rei­chen Deep-Sky-Objek­ten. Am 20. und 21. Sep­tem­ber steht er z.B. in der Nähe des Klei­der­bü­gel­hau­fens Col­lin­der 399 im Füchschen.

Der Komet C/2012 K1 (PANSTARRS) taucht Mit­te Sep­tem­ber im Stern­bild Was­ser­schlan­ge wie­der am Mor­gen­him­mel auf und steht bei Däm­me­rungs­be­ginn schon in einer güns­ti­gen Beob­ach­tungs­hö­he im Nord­wes­ten. Sei­ne Hel­lig­keit bleibt mit rund 8 mag nahe­zu kon­stant, so dass er bereits in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den kann.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres steht in der Waa­ge und befin­det sich zu dicht bei der Son­ne, um ihn beob­ach­ten zu können.

(3) Juno wan­dert am 10. Sep­tem­ber vom Stern­bild Ein­horn in den Klei­nen Hund. Die Hel­lig­keit steigt von anfangs 9,7 auf 9,5 mag. Zu Beginn des Monats geht Juno um 2:07 Uhr auf und Ende des Monats schon um 1:25 Uhr Sommerzeit.

Aste­ro­id Nr. 6 Hebe wan­dert am 7. Sep­tem­ber vom Stern­bild Stier kom­mend in den Eri­danus und stei­gert ihre Hel­lig­keit von anfangs 9,1 auf 8,6 mag. Somit ist sie schon sehr leicht mit einem Fern­glas bzw. klei­nen Tele­skop sicht­bar. Am 1. Sep­tem­ber geht Hebe um 23:57 Uhr auf. Bis zum 30. Sep­tem­ber ver­frü­hen sich ihre Auf­gän­ge auf 22:48 Uhr Sommerzeit.

(12) Vic­to­ria steht am 8. Sep­tem­ber im Stern­bild Pega­sus der Son­ne genau gegen­über und wird 9,0 mag hell. Die Hel­lig­keit geht bis zum Monats­en­de wie­der auf 9,4 mag zurück. Auf­grund ihrer nörd­li­chen Posi­ti­on und ihrer Oppo­si­ti­ons­hel­lig­keit, ist die dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­on die güns­tigs­te in den Jah­ren von 2005 bis 2020. Zu Beginn des Monats geht Vic­to­ria um 18:10 Uhr auf und erreicht um 1:12 Uhr Som­mer­zeit den Meri­di­an. Am Monats­en­de erreicht der Aste­ro­id bereits um 16:23 Uhr die öst­li­che Hori­zont­li­nie und steht um 22:57 Uhr im Süden.

Der Aste­ro­id (33) Poly­hym­nia kommt am 9. Sep­tem­ber im Stern­bild Was­ser­mann in eine über­aus güns­ti­ge Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine maxi­ma­le Hel­lig­keit von 9,8 mag. Am 1. Sep­tem­ber geht Poly­hym­nia um 20:08 Uhr auf und erreicht um 1:43 Uhr den Meri­di­an. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Auf­gän­ge auf 18:02 Uhr und die Meri­di­an­durch­gän­ge auf 23:27 Uhr Som­mer­zeit. Am Mor­gen des 20. Sep­tem­ber kann der Aste­ro­id nur 3 Bogen­mi­nu­ten nörd­lich vom 8,5 mag hel­len Stern PPM 207142 auf­ge­fun­den werden.

(40) Har­mo­nia erreicht am 1. Sep­tem­ber im Stern­bild Was­ser­mann die Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,3 mag (sie­he „Der Stern­him­mel in August“). In der letz­ten Sep­tem­ber­wo­che wird der Aste­ro­id wie­der schwä­cher als 10 mag. Am 1. Sep­tem­ber geht Har­mo­nia um 20:30 Uhr auf und kul­mi­niert um 1:20 Uhr. Am 30. Sep­tem­ber erfolgt ihr Auf­gang bereits um 18:25 Uhr und ihr Meri­di­an­durch­gang um 22:58 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Die Alpha-Auri­gi­den sind vom 25. August bis zum 10. Sep­tem­ber aktiv. Das nicht sehr aus­ge­präg­te Maxi­mum ist am Mor­gen des 1. Sep­tem­ber gegen 4 Uhr zu erwar­ten. Das Maxi­mum ist gut zu beob­ach­ten, da der Mond die Beob­ach­tung nicht stört und schon gegen 22 Uhr unter­geht, wenn der Radi­ant eine aus­rei­chen­de Höhe über dem Hori­zont erreicht. Der Radi­ant befin­det sich in der Nähe von Kapel­la und nord­öst­lich von The­ta Auri­ga im Stern­bild Fuhr­mann. Im Schnitt sind in der Maxi­mums­nacht 5 bis 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de sicht­bar, die mit hohen Geschwin­dig­kei­ten von 66 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Im Jahr 2007 gab es einen kur­zen Akti­vi­täts­aus­bruch, mit kor­ri­gier­ten Raten von über 130 Meteo­ren pro Stun­de wäh­rend eines Zeit­raums von 45 Minu­ten, wobei die hells­ten Auri­gi­den eine Hel­lig­keit von ‑2 mag erreich­ten. Wei­te­re Akti­vi­täts­aus­brü­che wur­den in den Jah­ren 1935, 1986 und 1994 regis­triert. Die Alpha-Auri­gi­den gehen auf den Kome­ten C/1911 N1 Kiess zurück, der eine Umlauf­zeit von rund 2500 Jah­ren besitzt.

Zwi­schen dem 5. und 17. Sep­tem­ber sind die Sep­tem­ber-Epsi­lon-Per­sei­den aktiv. Das Maxi­mum lässt sich in der Nacht vom 8. auf den 9. Sep­tem­ber beob­ach­ten, wobei das hel­le Licht des Voll­mon­des die Beob­ach­tung die­ses eher schwa­chen Stro­mes stört. Der Radi­ant erreicht zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung Höhen von 70 Grad. Im Schnitt sind aber nur 5 Meteo­ren pro Stun­de sicht­bar, die Geschwin­dig­kei­ten von 64 km/s besit­zen und damit sehr schnell sind. Auf­grund des Mon­des wird sich sich nur rund ein Mete­or pro Stun­de zei­gen. Im Jahr 2008 wur­de eine deut­lich höhe­re Akti­vi­tät mit einer Viel­zahl von sehr hel­len Meteo­ren registriert.

Die Del­ta-Auri­gi­den sind ein rela­tiv neu­er Strom, der frü­her mit den Sep­tem­ber-Per­sei­den als gemein­sa­mer Mete­or­strom betrach­tet wur­de. Der Strom ist ab dem 18. Sep­tem­ber bis zum 10. Okto­ber aktiv, mit einem gerin­gen Maxi­mum von 3 bis 5 Stern­schnup­pen pro Stun­de um den 4. Okto­ber. Die Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit der Teil­chen ist mit 60 km/s ähn­lich hoch wie die der Alpha-Aurigiden.

Der ver­mut­lich auf den peri­odi­schen Kome­ten 2P/Encke zurück­ge­hen­de Tau­r­i­den­strom ist vom letz­ten Sep­tem­ber­drit­tel bis Ende Novem­ber hin­ein aktiv. Die Meteo­re besit­zen Geschwin­dig­kei­ten von 30 km/s und erschei­nen des­halb sehr lang­sam. Man unter­schei­det die Süd­li­chen Tau­r­i­den und die Nörd­li­chen Tauriden.

Die Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le kom­men in die­sem Monat aus dem Stern­bild Fische. Mit ihrer rela­tiv nied­ri­gen Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 30 km/s las­sen sie sich recht gut von den in die­sem Monat sicht­ba­ren Stern­schnup­pen ande­rer Strö­me unterscheiden.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im September 2014

Der Stern­him­mel am 15. Sep­tem­ber 2014 um 23:00 MESZ

Im Nor­den

Das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens, hat zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit schon fast sei­ne nied­rigs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont ein­ge­nom­men. Den Polar­stern fin­den wir, indem wir die hin­te­ren bei­den Kas­ten­ster­ne des Gro­ßen Bären 5 Mal nach oben hin ver­län­gert. Damit hat man auch exakt die Nord­rich­tung gefun­den. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich nun auf 9 Uhr Posi­ti­on befin­det. Die­ser wird im Lau­fe der Nacht wei­ter hin­ab­stei­gen. Wei­ter west­lich erkennt man den Dra­chen, der sich um den Klei­nen Bären her­um schlän­gelt. Sein ein­präg­sa­mer rau­ten­för­mi­ger Kopf befin­det sich dabei immer noch in guter Beob­ach­tungs­po­si­ti­on hoch im Nordwesten.
Ober­halb des Klei­nen Bären hat das Stern­bild Kepheus nun sei­ne höchs­te Stel­lung im Zenit erreicht. Rechts dane­ben fin­den wir die Kas­sio­peia, die im Volks­mund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Die­se steigt eben­falls lang­sam immer höher. Recht nied­rig im Nord­os­ten erken­nen wir noch den Stern Kapel­la, im nun voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen Stern­bild Fuhr­mann. Zwi­schen Fuhr­mann und Gro­ßer Bär gele­gen befin­det sich der unschein­ba­re Luchs. Sei­ne schwa­chen Ster­ne sind hier in Hori­zont­nä­he aber kaum aus­zu­ma­chen. Schwie­rig ist auch die Giraf­fe, die sich in mitt­le­rer Höhe zwi­schen Fuhr­mann und Klei­ner Bär befindet.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird nun nahe­zu voll­stän­dig von den Herbst­stern­bil­dern domi­niert. In gro­ßer Höhe im Süd­os­ten steht das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Öst­lich davon schließt sich die Andro­me­da an, in der man unter einem rela­tiv dunk­len Him­mel und ohne Mond­schein die Andro­me­da­ga­la­xie als läng­li­chen Nebel­fleck erken­nen kann. Sie ist unse­re nächst grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie. Unter­halb der Stern­bil­der Pega­sus und Andro­me­da befin­den sich die schwa­chen Ster­ne der Fische. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont hat soeben der Wal­fisch die Hori­zont­li­nie über­schrit­ten. Öst­lich der Fische ent­de­cken wir noch das Nörd­li­che Drei­eck und das Stern­bild Widder.
In gro­ßer Höhe im Nord­os­ten fällt das W‑förmige Stern­bild der Kas­sio­peia auf. Unter­halb der Kas­sio­peia steht der Per­seus und noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont ist ein Teil des Stern­bilds Stiers schon auf­ge­gan­gen. Dort erken­nen wir auch schon den offe­nen Stern­hau­fen der Ple­ja­den. Bei guter Hori­zont­sicht soll­te man auch den hel­len röt­li­che Haupt­stern des Stiers, Alde­ba­ran, auf­fin­den kön­nen. Eben­falls sehr nied­rig im Nord­os­ten ent­de­cken wir noch den Fuhr­mann mit der hell leuch­ten­den Kapella.

Im Süden

Hoch im Süd­wes­ten erken­nen wir das Som­mer­drei­eck, das aus den hel­len Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler gebil­det wird. Dar­un­ter steht das unschein­ba­re Stern­bild Schild sowie das Stern­bild Schüt­ze, das soeben den Süd­west­ho­ri­zont berührt. Die Som­mer­milch­stra­ße steigt vom Schüt­zen aus gese­hen, in dem sich auch das hel­le und auf­fäl­li­ge Zen­trum unse­rer Gala­xis befin­det, durch das Som­mer­drei­eck in Rich­tung Zenit­re­gi­on empor.
Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Meri­di­ans ent­de­cken wir das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Zwi­schen dem Kopf des Pega­sus und dem Som­mer­drei­eck kön­nen wir die deut­lich klei­ne­ren Stern­bil­der Fül­len, Del­phin, Pfeil und Füchs­chen auf­fin­den, die sich wie auf einer ima­gi­nä­ren Ket­te nach­ein­an­der in Rich­tung Nord­wes­ten auf­rei­hen. Unter­halb des Pega­sus erkennt man auch einen Teil der Fische sowie das Stern­bild Was­ser­mann, das in der nächs­ten hal­ben Stun­de in sei­ner höchs­ten Stel­lung im Süden ste­hen wird. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont befin­det sich der nur aus schwä­che­ren Ster­nen bestehen­de Stein­bock, der den Meri­di­an gera­de über­schrit­ten hat. Bei guter Hori­zont­sicht soll­te tief im Süd­os­ten noch der hel­le Stern Fomal­haut im Stern­bild Süd­li­cher Fisch erkenn­bar sein.

Im Wes­ten

Hoch im Süd­wes­ten steht, mit den Ster­nen Wega, Deneb und Atai,r das auf­fäl­li­ge Som­mer­drei­eck. Zwi­schen Schwan, der im Volks­mund auch als Kreuz des Nor­dens bezeich­net wird, und Adler ent­de­cken wir die klei­nen Stern­bil­der Pfeil und Füchs­chen. Die hel­le Som­mer­milch­stra­ße ver­läuft in die­sen Stern­bil­dern zum süd­west­li­chen Hori­zont herab.
West­lich vom ein­präg­sa­men Som­mer­drei­eck gele­gen ent­de­cken wir auch den Dra­chen. Dar­un­ter sinkt das Stern­bild Her­ku­les nun eben­falls wie­der in Rich­tung Hori­zont her­ab. Etwas unter­halb der rech­ten obe­ren Ecke des Her­ku­les­vier­ecks soll­te unter einem dunk­len Him­mel noch der hel­le Kugel­stern­hau­fen Mes­sier 13 als nebe­li­ger Licht­fleck erkenn­bar sein. Über dem west­li­chen Hori­zont ste­hen ein Teil des Schlan­gen­trä­gers, mit der Schlan­ge, sowie das Halb­rund der Nörd­li­chen Kro­ne. Rechts dane­ben berei­tet sich gera­de der Bären­hü­ter für den Unter­gang vor. Sein hel­ler und oran­ge erschei­nen­der Haupt­stern Ark­tur berührt dabei schon fast die Horizontlinie.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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