Der Sternhimmel im Monat Februar 2015

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Der Lauf des Mondes

Am Monats­ers­ten fin­den wir den zuneh­men­den Mond im Stern­bild Zwil­lin­ge. An jenem Abend kommt es auch zu einer Stern­be­de­ckung durch den Mond, wobei der Stern Lamb­da Gemi­no­rum (3,6 mag) am dunk­len Mond­rand bedeckt wird. Unser Erd­tra­bant wan­dert in der dar­auf­fol­gen­den Nacht wei­ter durch den Krebs und steht am 3. des Monats nur 7 ½ Grad süd­west­lich von Jupi­ter. Am dar­auf­fol­gen­den Abend befin­det sich der vol­le Mond nur 6 Grad süd­west­lich von Regu­lus, dem Haupt­stern des Löwen.
Nach der Voll­mond­pha­se kön­nen wir unse­ren stil­len Beglei­ter im Löwen und anschlie­ßend in der Jung­frau beob­ach­ten. Außer­dem wird er nach und nach ein Objekt für die 2. Nacht­hälf­te. Am 9. Febru­ar befin­det er sich 7 Grad nord­west­lich von Spika und in der dar­auf­fol­gen­den Nacht 6 Grad öst­lich vom Haupt­stern der Jung­frau. Nach­dem der Mond auch das Stern­bild Waa­ge hin­ter sich gelas­sen hat und am 12. des Monats das Letz­te Vier­tel erreicht ist, steht er am Mor­gen des 13. Febru­ar nur 3 Grad öst­lich von Saturn. Unser Erd­tra­bant durch­läuft nun nach­ein­an­der die Stern­bil­der Schlan­gen­trä­ger und Schüt­ze, wobei am 16. Febru­ar noch Rho1 Sagit­ta­rii (3,9 mag) bedeckt wird, bis wir die schma­le Sichel des abneh­men­den Mon­des zum letz­ten Mal am Mor­gen des 17. Febru­ar und dicht über dem süd­öst­li­chen Hori­zont auf­spü­ren kön­nen. Am 18. Febru­ar ist dann auch die Neu­mond­pha­se erreicht.
Am 20. Febru­ar, und nur 41h nach Neu­mond­mond, taucht die schma­le Mond­si­chel im Süd­wes­ten in der Abend­däm­me­rung auf. Zusam­men mit der 4 Grad öst­lich ste­hen­den Venus und Mars ergibt sich ein hüb­scher Anblick am Abend­him­mel. In den dar­auf­fol­gen­den Näch­ten wan­dert die zuneh­men­de Mond­si­chel durch Gebie­te der Eklip­tik, die nur schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Nach­dem unser Erd­tra­bant die Stern­bil­der Fische und Wid­der hin­ter sich gelas­sen hat, kön­nen wir ihn am Abend des 24. Febru­ar nur 9 ½ Grad süd­lich des offe­nen Stern­hau­fens der Ple­ja­den auf­spü­ren. Am 25. des Monats befin­det sich der Halb­mond (Ers­tes Vier­tel) inmit­ten der Hya­den und nur 1 ½ Grad west­lich von Alde­ba­ran, dem Haupt­stern des Stiers. Bis zum Ende des Monats erreicht unser stil­ler Beglei­ter aber­mals die Zwillinge.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur taucht, nach sei­ner unte­ren Kon­junk­ti­on am 30. Janu­ar, ab der zwei­ten Febru­ar­wo­che wie­der im Osten auf. Aller­dings ergibt sich, auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge am Mor­gen­him­mel, kei­ne Sicht­bar­keit über dem Hori­zont für unse­re Brei­ten. Am 19. Febru­ar erscheint der Pla­net im Fern­rohr zur Hälf­te beleuch­tet, die so genann­te Dicho­to­mie tritt ein. Am 24. des Monats steht Mer­kur, mit 26° 45′ Win­kel­ab­stand, in einer größ­ten west­li­chen Elon­ga­ti­on zur Sonne.

Die Venus ist nach wie vor am Abend­him­mel beob­acht­bar und ver­bes­sert ihre Sicht­bar­keit im Lau­fe des Monats spür­bar. Ihr öst­li­cher Win­kel­ab­stand zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn nimmt wei­ter­hin zu und steigt von anfangs 24 auf 30 Grad. Sie zieht auf der Eklip­tik wei­ter in Rich­tung Nor­den und steht bei Son­nen­un­ter­gang hoch am Him­mel sowie in der Nähe des roten Pla­ne­ten Mars. Davor zieht sie am 1. des Monats in nur 50′ süd­li­chen Abstand am äußers­ten Pla­ne­ten Nep­tun vor­bei. Am 16. Febru­ar wech­selt sie vom Stern­bild Was­ser­mann in die Fische. Am 21./22. Febru­ar kommt es zu einer engen Kon­junk­ti­on zwi­schen Venus und Mars. Die ‑4,0 mag hel­le Venus nähert sich dem 1,2 mag hel­len Mars süd­lich an. Ihr gegen­sei­ti­ger Abstand schrumpft ab dem 15. des Monats unter 3 Grad. Am 22. Febru­ar zieht der Abend­stern in nur ¼ Grad Abstand öst­lich am roten Pla­ne­ten. Am 20. und 21. Febru­ar gesellt sich noch die zuneh­men­de Mond­si­chel zum Pla­ne­ten­duo ? ein herr­li­cher Anblick auch für Astro­fo­to­gra­fen. Am 1. Febru­ar geht Venus um 19:01 Uhr unter. Ende des Monats sinkt der Abend­stern erst 1 ½ Stun­den spä­ter unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Der Beleuch­tungs­grad unse­res Schwes­ter­pla­ne­ten nimmt zu. Zum Monats­en­de zeigt sich das 12 Bogen­se­kun­den gro­ße Venus­scheib­chen zu 86 Pro­zent beleuchtet.

Unse­rer roter Nach­bar Mars ist wei­ter­hin am Abend­him­mel im Stern­bild Was­ser­mann und tief über dem west­li­chen Hori­zont sicht­bar. Am 11. wech­selt er in das Stern­bild Fische. Sei­ne öst­li­che Elon­ga­ti­on zur Son­ne nimmt wei­ter ab von anfangs 33 auf 27 Grad. Obwohl er wei­ter immer nörd­li­che­ren Dekli­na­tio­nen ent­ge­gen­strebt und des­halb spä­ter unter­geht, ver­kürzt er sei­ne Sicht­bar­keit am Abend­him­mel, auf­grund der nun wie­der kür­zer wer­den­den Näch­te. Zu Beginn des Monats geht Mars um 19:58 Uhr unter. Ende des Monats sinkt der Rote Pla­net um 20:12 Uhr unter den Hori­zont. Die Abend­stern Venus holt den Mars im Lau­fe des Monats ein und zieht am 22. Febru­ar, in nur 28 Bogen­mi­nu­ten Abstand, an Mars vor­bei. Am 20. des Monats steht auch die schma­le zuneh­men­de Mond­si­chel mit bei­den Pla­ne­ten zusam­men in der Abenddämmerung.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter kommt am 6. Febru­ar 2015, im Grenz­be­reich der Stern­bil­der Krebs und Löwe, in eine güns­ti­ge Oppo­si­ti­on. Er ist die gesam­te Nacht über hoch am Him­mel sicht­bar und kul­mi­niert gegen Mit­ter­nacht hoch im Süden. Zum Oppo­si­ti­ons­ter­min ist Jupi­ter 4,346 AE bzw. 650 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt. Mit einer Hel­lig­keit von ‑2,6 mag ist der Pla­net, nach Mond und Venus, das auf­fäl­ligs­te Objekt am Nacht­him­mel. Am Tag der Oppo­si­ti­on geht Jupi­ter um 16:47 Uhr auf und über­schrei­tet um 0:19 Uhr den Meri­di­an. Sein Unter­gang erfolgt am nächs­ten Mor­gen um 7:50 Uhr. Bis zum Ende des Monats ver­frü­hen sich die Auf­gän­ge auf 15:05 Uhr und die Meri­di­an­durch­gän­ge auf 22:41 Uhr. Im Tele­skop erscheint der Rie­sen­pla­net unter einem Win­kel von 45,4 Bogen­se­kun­den, so dass der Pla­net, mit sei­nen zahl­rei­chen Wol­ken­bän­dern und Fle­cken, in jedem Tele­skop einen inter­es­san­ten Anblick bie­tet. In die­sem Jahr kommt es um den Oppo­si­ti­ons­ter­min her­um auch zu zahl­rei­chen gegen­sei­ti­gen Bede­ckun­gen und Ver­fins­te­run­gen der 4 gro­ßen Gali­läi­schen Mon­de Io, Euro­pa, Gany­med und Kal­lis­to. In der Nacht vom 3. auf den 4. Febru­ar zieht noch der Voll­mond süd­lich an Jupi­ter vorbei.

Der Ring­pla­net Saturn bewegt sich recht­läu­fig durch den nörd­li­chen Bereich des Skor­pi­ons und ver­bes­sert sei­ne Sicht­bar­keit am Mor­gen­him­mel. Er erreicht einen immer grö­ßer wer­den­den west­li­chen Win­kel­ab­stand zur Son­ne von anfangs 68 Grad auf 94 Grad. Gegen Monats­en­de steht er schon vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung fast im Süden und erreicht Höhen von mehr als 20 Grad über dem Hori­zont. Im Mai steht der Ring­pla­net schließ­lich in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Sei­ne Hel­lig­keit steigt im Febru­ar leicht um 0,1 mag auf 0,4 mag. Wir bli­cken zu Zeit auf die Nord­sei­te des Rings, der 25 Grad geöff­net ist und einen schein­ba­ren Durch­mes­ser von 37 Bogen­se­kun­den besitzt. Am 1. Febru­ar geht Saturn um 3:08 Uhr im Osten auf. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gän­ge auf 1:28 Uhr. Am Mor­gen des 13. Febru­ar ergibt sich ein inter­es­san­ter Anblick im Fern­glas, wenn sich der abneh­men­de Mond nur etwas mehr als 2 Grad öst­lich von Saturn befindet.

Ura­nus kann noch kurz nach Ein­bruch der Nacht tief im Süd­wes­ten im Stern­bild der Fische, knapp 3 Grad süd­öst­lich von Del­ta Psc, auf­ge­fun­den wer­den. er befin­det sich zu die­sem Zeit­punkt noch gut 25 Grad hoch über dem Hori­zont. Aller­dings ver­kürzt der 5,9 mag hel­le und schein­bar 3,4 Bogen­se­kun­den gro­ße blau­grü­ne Pla­net sei­ne Sicht­bar­keit dras­tisch, weil es nun auch immer spä­ter dun­kel und er wei­ter von der Son­ne ein­ge­holt wird. Denn sein öst­li­cher Win­kel­ab­stand zur Son­ne schrumpft von anfangs 61 Grad auf 35 Grad. Zu Beginn des Monats erfolgt der Unter­gang von Ura­nus um 22:35 Uhr und Ende des Monats bereits um 20:55 Uhr.

Der 7,9 mag hel­le äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun bewegt sich recht­läu­fig durch das Stern­bild Was­ser­mann und steht am 26. Febru­ar in Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Davor kommt es zu einer engen Kon­junk­ti­on mit der Venus am 1. Febru­ar, die in der hel­len Abend­däm­me­rung aller­dings nicht beob­acht­bar wer­den kann. Am Tag der Kon­junk­ti­on mit der Son­ne befin­det sich der nur in Fern­roh­ren sicht­ba­re und bläu­lich erschei­nen­de Pla­net 30,96 AE bzw. 4,631 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt. Im Juni taucht der Pla­net schließ­lich wie­der am Mor­gen­him­mel auf.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to steht im Schüt­zen noch zu nah bei der Son­ne und ist im Febru­ar nicht zu beobachten.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2014 Q2 (Love­joy) erreich­te Mit­te Janu­ar eine maxi­ma­le Hel­lig­keit von 3,9 mag und war dem­zu­fol­ge schon sehr leicht mit blo­ßem Auge sicht­bar. Aller­dings ver­hin­der­te oft das schlech­te Wet­ter hier in Deutsch­land eine Beob­ach­tung des hüb­schen Schweif­sterns. Im Febru­ar bewegt sich Love­joy immer lang­sa­mer wer­dend durch die Stern­bil­der Andro­me­da und durch den öst­li­chen Teil des Stern­bilds Per­seus und wech­selt im März schließ­lich in die Kas­sio­peia. Der Komet ist zir­kum­po­lar und befin­det sich bei Ein­bruch der Dun­kel­heit sehr hoch am Him­mel. Sei­ne gut kon­den­sier­te Koma ist 15 bis 20 Bogen­mi­nu­ten groß und in Fern­glä­sern bzw. klei­nen Tele­sko­pen ist visu­ell ein ca. 0,5 Grad lan­ger Schwei­fan­satz sicht­bar. Die Hel­lig­keit soll­te Anfang Febru­ar noch 5,0 mag betra­gen und im Lau­fe des Monats auf 6,5 mag sin­ken, so dass er nicht mehr mit blo­ßem Auge auf­ge­fun­den wer­den kann. Aller­dings bleibt der Komet ein schö­nes Objekt für Feld­ste­cher und klei­ne Tele­skop. Der Mond stört ab der 2. Febru­ar­wo­che bis Ende Febru­ar die Beob­ach­tung des Kome­ten nicht mehr. Am 21. Febru­ar kommt es noch zu einer engen Begeg­nung mit dem Pla­ne­ta­ri­schen Nebel Mes­sier 76 im Stern­bild Perseus.
Ein umfang­rei­ches Info­blatt als PDF-Datei mit Eph­eme­ri­den und Auf­such­kar­ten kann hier her­un­ter­ge­la­den werden.

Der peri­odi­sche Komet 15P/Finlay hat­te am 17. Janu­ar 2015 erneut einen Aus­bruch erlit­ten, so dass des­sen Hel­lig­keit bis auf knapp 7,0 mag ange­stie­gen ist. Er bewegt sich wei­ter in Rich­tung Osten durch die Fische und ist bei Ein­bruch der Nacht im Wes­ten beob­acht­bar. Am 22. Febru­ar zieht er knapp 1 Grad süd­lich an der Gala­xie Mes­sier 74 vor­bei. Ende des Monats erreicht er schließ­lich das Stern­bild Wid­der. Zu die­sem Zeit­punkt ist sei­ne Hel­lig­keit ver­mut­lich schon wie­der auf unter 10 Magni­tu­den gesunken.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres bewegt sich durch das Stern­bild Schüt­ze und ist nicht beobachtbar.

Der Aste­ro­id (2) Pal­las wird am 13. Febru­ar wie­der hel­ler als 10 mag und kann im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger auf­ge­fun­den wer­den. Am 1. Febru­ar geht Pal­las um 1:53 Uhr auf. Am 28. Febru­ar erfolgt der Auf­gang des nun 9,9 mag hel­len Him­mels­kör­pers bereits um 0:19 Uhr.

(3) Juno bewegt sich rück­läu­fig durch die Was­ser­schlan­ge und kul­mi­niert zu Beginn des Monats um 23:47 Uhr. Am 16. Febru­ar wech­selt der Aste­ro­id in das Stern­bild Krebs. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Meri­di­an­durch­gangs­zei­ten auf 2 Stun­den. Sei­ne Hel­lig­keit nimmt um eine hal­be Grö­ßen­klas­se ab von anfangs 8,2 auf 8,7 mag.

(4) Ves­ta hält sich eben­falls im Schüt­zen auf und bleibt unsichtbar.

(6) Hebe kann im Stern­bild Stier auf­ge­fun­den wer­den und wird im letz­ten Monats­drit­tel wie­der schwä­cher als 10 mag. Am 1. Febru­ar geht die 9,6 mag hel­le Hebe um 1:24 Uhr unter. Am 28. Febru­ar sinkt der Him­mels­kör­per bereits um 0:38 Uhr unter die west­li­che Horizontlinie.

Aste­ro­id Nr. 7 Iris bewegt sich durch den Löwen. Sie geht zu Beginn des Monats um 20:59 Uhr auf und steht um 2:42 Uhr im Süden. Am Monats­letz­ten ver­frü­hen sich die Auf­gän­ge auf 18:43 Uhr und der Aste­ro­id erreicht um 0:34 Uhr ihre höchs­te Stel­lung im Süden. Am 6. März 2015 steht Iris dann in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Ihre Hel­lig­keit steigt von anfangs 9,4 auf 8,9 mag.

(8) Flo­ra kommt am 15. Febru­ar 2015 im Stern­bild Löwe wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,0 mag. Zu Beginn des Monats geht die 9,3 mag hel­le Flo­ra um 18:03 Uhr auf und steht um 1:38 Uhr im Meri­di­an. Bis zum Ende des Monats ver­frü­hen sich die Auf­gän­ge auf 15:27 Uhr und die Meri­di­an­durch­gän­ge auf 23:20 Uhr. Ihre Hel­lig­keit hat zu die­sem Zeit­punkt wie­der auf 9,3 mag abgenommen.

(44) Nysa steht im Stern­bild Jung­frau und wird Mit­te Febru­ar wie­der hel­ler als 10 mag. Am 1. Febru­ar geht Nysa um 3:56 Uhr durch den Meri­di­an. Am 28. Febru­ar steht der nun 9,7 mag hel­le Aste­ro­id bereits zwei Stun­den frü­her in sei­ner höchs­ten Stel­lung im Süden.

Aste­ro­id Nr. 354 Eleo­no­ra bewegt sich durch den Löwen und wird am 10. Febru­ar wie­der hel­ler als 10 mag. Ende des Monats hat die Hel­lig­keit des Aste­ro­iden auf 9,7 mag zuge­nom­men. Eleo­no­ras Meri­di­an­durch­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 3:00 Uhr auf 1:02 Uhr.

Meteorströme

Erst vor kur­zer Zeit wur­de der Mete­or­strom der Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den nach­ge­wie­sen. Der Radi­ant liegt in der Nähe von Eta Dra­co­nis an der Posi­ti­on RA = 240° und Dec = +61° und steht zum Mor­gen­grau­en rund 70 Grad hoch über dem Hori­zont. Des­halb beob­ach­tet man am bes­ten in den Stun­den nach Mit­ter­nacht. Zwi­schen dem 3. und 4. Febru­ar sind nur eini­ge weni­ge Meteo­re sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 37 Kilo­me­tern in der Sekun­de in die Atmo­sphä­re ein­drin­gen und dem­zu­fol­ge eher lang­sa­me Stern­schnup­pen erzeu­gen. Im Jahr 2011 wur­den 7 bis 13 Meteo­re die­ses Stroms regis­triert. Lei­der wer­den die Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den ein Opfer des Voll­mon­des. Ein Ursprungs­kör­per die­ses Mete­or­stroms ist nicht bekannt.

Zwi­schen dem 15. Febru­ar und dem 10. März ist der nur sehr schwa­che Strom der Del­ta-Leo­ni­den zu erwar­ten. Der Radi­ant wan­dert in die­ser Zeit durch das gesam­te Stern­bild Löwe. Zum Maxi­mums­zeit­punkt, am 25. Febru­ar, liegt der Aus­strah­lungs­punkt knapp 4 Grad süd­lich von Del­ta Leo­nis. Es han­delt sich bei den Del­ta-Leo­ni­den um lang­sa­me Meteo­re, die mit einer Geschwin­dig­keit von 23 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Im Schnitt sind aber nur 2 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar. In den letz­ten Jah­ren wur­de die­ser Strom aber nicht mehr beob­ach­tet, so dass er ver­mut­lich ver­siegt ist. Als Mut­ter­kör­per der Del­ta-Leo­ni­den gilt der Aste­ro­id (4450) Pan.

Am deut­lichs­ten macht sich in die­sem Monat die Ant­he­l­ionquel­le bemerk­bar. Es ist ein ganz­jäh­ri­ger Mete­or­strom aus der Eklip­tik­re­gi­on, des­sen Radi­ant sich etwas öst­lich des Gegen­son­nen­punk­tes befin­det. Der Radi­ant nimmt ein gro­ßes Gebiet von min­des­tens 30 x 20 Grad am Him­mel ein. Die weni­gen Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le sind mit 30 km/s nicht sehr schnell.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im Februar 2015

Der Stern­him­mel am 15. Febru­ar 2015 um 22:00 MEZ

Im Nor­den

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild des Gro­ßer Bären, mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens, in mitt­le­rer Höhe und senk­recht mit der Deich­sel nach unten im Nord­os­ten. Das Stern­bild wird im Lau­fe der Nacht noch höher stei­gen und schließ­lich gegen Mor­gen die Zenit­re­gi­on errei­chen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, fin­den wir auch den Polar­stern im Stern­bild Klei­nen Bär, der exakt die Nord­rich­tung angibt.
Direkt unter­halb des Klei­nen Bären hat der Dra­che soeben sei­ne tiefs­te Stel­lung im Nor­den, auch unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt, über­schrit­ten und steigt nun lang­sam wie­der höher. Der Dra­che schlän­gelt sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont, und west­lich des Dra­chens gele­gen, fällt noch das Stern­bilds Kepheus auf, das annä­hernd wie das Dach eines Hau­ses erscheint. Halb­hoch im Nord­wes­ten steht auch die Kas­sio­peia, die auf­grund ihrer ein­präg­sa­men Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe kaum aus­zu­ma­chen. Bei opti­ma­ler Sicht zum Hori­zont soll­te, in gerin­ger Höhe und nun nahe­zu im Nor­den, der Stern Deneb im Schwan erkenn­bar sein.

Im Osten

Unser Blick in Rich­tung Osten führt uns wie­der zum Gro­ßen Wagen. Sei­ne zwei letz­ten Deich­selster­ne wei­sen auf einen hel­len röt­li­chen Stern direkt über dem Hori­zont. Hier­bei han­delt es sich um Ark­tur, den Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter. Zwi­schen die­sen bei­den Stern­bil­dern befin­den sich noch die unschein­ba­ren Jagd­hun­de und die schwa­chen Ster­ne des Haar der Bere­ni­ke. Noch wei­ter in Rich­tung Ost­ho­ri­zont sind soeben die ers­ten Ster­ne der Jung­frau auf­ge­gan­gen, die vom nahen­den Früh­ling künden.
In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont fin­den wir das mäch­ti­ge Stern­bild des Löwen. Nord­west­lich des Löwen­kop­fes ste­hen die schwa­chen Ster­ne des Kreb­ses. Hier kann in einer dunk­len, mond­schein­lo­sen Nacht der offe­ne Stern­hau­fen Prae­se­pe (Mes­sier 44), der auch als Krip­pe oder Bie­nen­stock bekannt ist, als unschein­ba­res Licht­fleck­chen erkannt wer­den. Im Fern­glas bie­tet die­ser einen präch­ti­gen Anblick. Zwi­schen die­sen bei­den Stern­bil­dern steht ein sehr hel­les Objekt. Hier­bei han­delt es sich um den Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter, der zu die­ser Zeit das hells­te Objekt, nach dem Mond, am Him­mel ist.

Im Süden

Der Süden wird bis in die Zenit­re­gi­on von zahl­reich hel­len Ster­nen des Win­ter­him­mels ein­ge­nom­men. Siri­us, der hells­te Stern des Him­mels und Haupt­stern des Gro­ßen Hun­des, hat soeben den Meri­di­an über­schrit­ten. Öst­lich des Süd­punk­tes erken­nen wir bei guter Hori­zont­sicht die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Stern­bilds Hin­ter­deck und dar­über die äußerst schwa­chen Ster­ne des Ein­horns. Noch wei­ter höher fin­den wir mit dem Haupt­stern Pro­kyon das Stern­bild des Klei­nen Hun­des und dar­über, genau im Meri­di­an, die Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Die Zenit­re­gi­on wird vom unschein­ba­ren Stern­bild Luchs eingenommen.
Das auf­fäl­ligs­te Stern­bild die­ser Him­mels­re­gi­on ist aber der ein­drucks­vol­le Him­mels­jä­ger Ori­on, in mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten, mit den auf­fäl­li­gen Gür­tel­ster­nen, sei­nem lin­ken und röt­lich erschei­nen­den Schul­ter­stern Betei­geu­ze und dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern Rigel. Der Ori­on­ne­bel, im Schwert­ge­hän­ge des Him­mels­jä­gers, ist schon mit blo­ßem Auge sicht­bar und bie­tet in jedem Fern­glas und Tele­skop einen präch­ti­gen Anblick. Ober­halb des Him­mels­jä­gers ent­de­cken wir den öst­li­chen Teil des Stern­bilds Stier, mit dem Haupt­stern Alde­ba­ran, und noch wei­ter höher das Stern­bild des Fuhr­manns, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Im Fuhr­mann kön­nen wir die drei hel­len Stern­hau­fen M 36, M 37, und M 38 auf­fin­den, die kei­nes­falls auf unse­rer Beob­ach­tungs­lis­te feh­len dür­fen. Unter­halb des Ori­ons ent­de­cken wir noch das unschein­ba­re Stern­bild des Hasen.
Wir wen­den uns wie­der rechts des Meri­di­ans zu. Hier kön­nen wir schon die ers­ten Ster­ne des Früh­lings­him­mels beob­ach­ten. Zum einen fin­den wir dort das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Krebs und direkt dar­un­ter der Kopf der Was­ser­schlan­ge, die sich bis zum süd­öst­li­chen Hori­zont hin­ab schlän­gelt. Zwi­schen dem Löwen­kopf und dem Krebs gele­gen steht auch unüber­seh­bar der Pla­net Jupi­ter hoch an unse­rem Himmel.

Im Wes­ten

Hoch am Him­mel und genau im Wes­ten steht Kapel­la, der Haupt­stern des Stern­bilds Fuhr­mann. Rechts ober­halb davon sind an dunk­len Stand­or­ten noch die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe sicht­bar. Dar­un­ter steht in mitt­le­rer Höhe der Per­seus und links davon das Stern­bild Stier, mit dem röt­lich erschei­nen­den Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den. Wei­ter öst­lich vom Stier aus gese­hen befin­den sich der Ori­on und dar­über die Zwil­lin­ge. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te, in mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten, befin­det sich das Stern­bild Kas­sio­peia, auch bekannt als „Himmels‑W“.
Die letz­ten Ster­ne des Herbst­him­mels ste­hen nun eben­falls kurz vor ihrem Unter­gang. Direkt im Nord­wes­ten ver­sinkt gera­de das Stern­bild Andro­me­da und die letz­ten Ster­ne des Pega­sus unter den Hori­zont. Wei­ter in Rich­tung Wes­ten fol­gen die Stern­bil­der Drei­eck, Wid­der und die schwa­chen Ster­ne der Fische. Über dem West­ho­ri­zont schaut gera­de noch der Kopf des Wal­fi­sches her­vor, der aber auf­grund sei­ner Hori­zont­nä­he kaum erkannt wer­den kann. Im Süd­wes­ten ste­hen, unter­halb des Him­mels­jä­gers Ori­on, noch die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Flus­ses Eri­danus, der direkt neben Rigel, dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern des Him­mels­jä­gers, entspringt.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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