Der Sternhimmel im Monat November 2015

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Der Lauf des Mondes

Am 1. Abend im Monat fin­den den abneh­men­den Mond nur 1 Grad nörd­lich von Gam­ma Gemi­no­rum (Alhe­na) im Stern­bild der Zwil­lin­ge. An den bei­den Fol­ge­aben­den bewegt sich unser Erd­tra­bant wei­ter in Rich­tung Osten, wobei er in das Stern­bild Krebs ein­taucht. Am 3. Novem­ber geht er als abneh­men­der Halb­mond (Letz­tes Vier­tel) erst kurz vor Mit­ter­nacht über dem öst­li­chen Hori­zont auf. Am Mor­gen des 5. Novem­ber steht der Mond nur 4 Grad süd­lich von Regu­lus, dem Haupt­stern des Löwen. Am dar­auf­fol­gen­den Mor­gen kön­nen wir ihn in der Nähe von Jupi­ter auf­spü­ren, wobei er rund 5 Grad west­lich vom Rie­sen­pla­ne­ten auf­ge­fun­den wer­den kann. Am Mor­gen des 7. Novem­ber bil­det die dün­ne Mond­si­chel, zusam­men mit Mars und Venus, ein annä­hernd gleich­schenk­li­ges Drei­eck über dem Ost­ho­ri­zont. Dabei ist der Mond 2 ½ Grad süd­west­lich von Mars und 3 ½ Grad west­lich der Venus ent­fernt. Am 8. des Monats erschei­nen schließ­lich alle 3 Pla­ne­ten mit dem Mond an einer ima­gi­nä­ren Ket­te am Him­mel auf­ge­reiht. Zum letz­ten Mal erscheint uns die Mond­si­chel am Mor­gen des 10. Novem­ber, nur 36 Stun­den vor Neu­mond, in der Morgendämmerung.
Nach der Neu­mond­pha­se müs­sen wir uns noch bis zum 13. Novem­ber gedul­den, bis wir die schma­le Sichel des zuneh­men­den Mon­des wie­der im Süd­wes­ten in der Abend­däm­me­rung auf­spü­ren kön­nen. An den dar­auf fol­gen­den Abend wan­dert der zuneh­men­den Mond wei­ter in Rich­tung Osten und begeg­net auf sei­nen Lauf durch die Stern­bil­der Schlan­gen­trä­ger, Schüt­ze und Stein­bock kei­ne Pla­ne­ten oder hel­le Ster­ne. Am 19. befin­det sich der zuneh­men­de Halb­mond (Ers­tes Vier­tel) im Was­ser­mann. Der Pla­net Ura­nus wird am Abend des 22. Novem­ber rund 1 Grad süd­lich vom Mond pas­siert, was in licht­star­ken Fern­glä­sern beob­ach­tet wer­den kann. Pünkt­lich zur Voll­mond­zeit, am 25. Novem­ber, steht unser stil­ler Beglei­ter nur 9 ½ Grad süd­lich der Ple­ja­den und über­schrei­tet im Lau­fe der Nacht das Gol­de­ne Tor der Eklip­tik. Schließ­lich befin­det er sich kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung vor dem Ein­tritt in den Stern­hau­fen der Hya­den. Am Fol­ge­abend fin­den wir ihn bereits 4 Grad west­lich von Alde­ba­ran, dem Haupt­stern des Stern­bilds Stier. Nach der Voll­mond­pha­se wird unser Erd­tra­bant schließ­lich mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. Am Mor­gen des 29. Novem­bers kommt es zu einer inter­es­san­ten Stern­be­de­ckung durch den Mond. Kurz nach 6 Uhr mor­gens wird Gam­ma Gemi­no­rum (3,6 mag) vom Mond bedeckt. Am letz­ten Abend des Monats fin­den wir den Erd­tra­ban­ten aber­mals im Stern­bild Krebs.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur stand im Vor­mo­nat in einer größ­ten west­li­chen Elon­ga­ti­on zur Son­ne und war sehr gut am Mor­gen­him­mel sicht­bar. In den ers­ten Novem­ber­ta­gen kann man ihn noch kurz vor Son­nen­auf­gang dicht über dem öst­li­chen Hori­zont auf­spü­ren, wobei er sich schnell wei­ter der Son­ne aus west­li­cher Rich­tung nähert. Am 17. Novem­ber steht Mer­kur in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn und bleibt für den Rest des Monats unsicht­bar. Am 25. Novem­ber wan­dert der Pla­net aber­mals durch das Aphel sei­ner Bahn.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus bleibt auf­fäl­li­ger Mor­gen­stern und stand am 26. Okto­ber in ihrer größ­ten west­li­chen Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Sie ver­klei­nert ihren west­li­chen Win­kel­ab­stand zur Son­ne nur unwe­sent­lich von anfangs 46 auf 43 Grad. Am 2. Novem­ber zieht sie vom Stern­bild Löwe in die Jung­frau. Ihre Auf­gän­ge ver­spä­ten sich um rund eine Stun­de von anfangs 2:33 Uhr auf 3:36 Uhr zum Monats­en­de. Damit steht sie bereits 4 Stun­den vor Son­nen­auf­gang über dem öst­li­chen Hori­zont und kann in die­sen Stun­den opti­mal beob­ach­tet wer­den. Ihre Hel­lig­keit sinkt in die­sem Monat von anfangs ‑4,5 mag auf nun­mehr ‑4,2 mag. Im Tele­skop erscheint unser Schwes­ter­pla­net zunächst zu 54% beleuch­tet und anschlie­ßend immer rund­li­cher. Ende Novem­ber ist ihr Beleuch­tungs­grad auf 67% ange­stie­gen. Ihr schein­ba­rer Durch­mes­ser schrumpft von anfangs 23 auf 18 Bogen­se­kun­den. Am 2. des Monats zieht der Mor­gen­stern in nur 1 Grad Abstand am 2,9 mag hel­len Stern Gam­ma Vir­gi­nis vor­bei. Am 3. Novem­ber pas­siert sie Mars in nur 0,7 Grad Abstand. Am 7. des Monats gesellt sich außer­dem noch die abneh­men­den Mond­si­chel zu Mars und Venus am Mor­gen­him­mel, so dass es an die­sem Mor­gen eine inter­es­san­te Drei­er­kon­stel­la­ti­on für Foto­gra­fen gibt. Am 29. Novem­ber befin­det sich der Mor­gen­stern schließ­lich im Peri­hel ihrer Bahn und ist dann 107,5 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

Mars ist als 1,6 mag hel­les Objekt am Mor­gen­him­mel sicht­bar und zieht am 2. Novem­ber vom Stern­bild Löwe kom­mend in die Jung­frau. Sei­ne Auf­gän­ge ver­frü­hen sich nur unwe­sent­lich von anfangs 2:35 Uhr auf 2:20 Uhr, wobei sein west­li­cher Win­kel­ab­stand zur Son­ne von 45 auf 57 Grad steigt. Die Venus steht in die­sem Monat in der Nähe des Roten Pla­ne­ten wobei sie am 3. Novem­ber den Pla­ne­ten in nur 0,7 Grad öst­li­chen Abstand pas­sie­ren wird. Eini­ge Tage davor und danach kann die Annä­he­rung des Mor­gen­sterns an Mars mit blo­ßem Auge oder mit dem Fern­glas ver­folgt wer­den. Weit ober­halb des Pla­ne­ten­du­os steht noch der Pla­net Jupi­ter. Außer­dem zieht am 7. Novem­ber die schma­le Mond­si­chel an bei­den Pla­ne­ten vor­bei. Am 21. Novem­ber pas­siert der Mars schließ­lich das Aphel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 249,2 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter geht Ende des Monats schon kurz nach Mit­ter­nacht auf und wird immer bes­ser am Mor­gen­him­mel sicht­bar. Der ‑1,9 mag hel­le Pla­net wan­dert dabei recht­läu­fig durch den Löwen. Im Okto­ber zogen die Venus und der Mars am Jupi­ter vor­bei, so dass er nun ober­halb des Pla­ne­ten­du­os auf­ge­fun­den wer­den kann. Die west­li­che Elon­ga­ti­on von Jupi­ter zur Son­ne steigt im Novem­ber von anfangs 52 auf 77 Grad. Am 1. Novem­ber erscheint Jupi­ter um 2:02 Uhr über der öst­li­chen Hori­zont­li­nie. Bis zum 30. Novem­ber ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gän­ge auf 0:31 Uhr. Am 6. Novem­ber zieht der abneh­men­de Mond am Rie­sen­pla­ne­ten vorbei.

Saturn konn­te im Vor­mo­nat noch in der Abend­däm­me­rung auf­ge­fun­den wer­den und bleibt in die­sem Monat lei­der unsicht­bar. Am 30. Novem­ber steht der Ring­pla­net schließ­lich in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Am Tag der Kon­junk­ti­on befin­det sich der Pla­net 11 AE bzw. 1,644 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter von der Erde entfernt.

Ura­nus, rück­läu­fig in den Fischen, stand im Okto­ber in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist immer noch fast die gesam­te Nacht über beob­acht­bar. Aller­dings zieht sich der Pla­net lang­sam vom Mor­gen­him­mel zurück. Zu Beginn des Monats geht der 5,7 mag hel­le grün­li­che Pla­net um 5:07 Uhr unter. Ende des Monats erfolgt sein Unter­gang bereits zwei Stun­den frü­her um 3:08 Uhr. Eine Stun­de vor sei­nem Unter­gang kann man den Pla­ne­ten des­halb von der Beob­ach­tungs­lis­te strei­chen. Am bes­ten beob­ach­tet man den in Tele­sko­pen schein­bar 3,6 Bogen­se­kun­den gro­ßen Pla­ne­ten zum Zeit­punkt sei­ner Kul­mi­na­ti­on am Abend­him­mel. Am 22. Novem­ber zieht der zuneh­men­de Mond in etwas mehr als 1 Grad Abstand süd­lich am Pla­ne­ten vor­bei, was in licht­star­ken Fern­glä­sern beob­ach­tet wer­den kann.

Nep­tun ist ein Pla­net für die ers­te Nacht­hälf­te und wird am 18. Novem­ber sta­tio­när. Anschlie­ßend bewegt sich der inners­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems wie­der recht­läu­fig durch den Was­ser­mann. Damit endet auch sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Zu Beginn des Monats geht der 7,9 mag hel­le und schein­bar 2,2 Bogen­se­kun­den gro­ße Nep­tun um 1:15 Uhr unter. Ab dem letz­ten Monats­drit­tel erfolgt sein Unter­gang bereits vor Mit­ter­nacht. Ende Novem­ber sinkt er bereits um 23:17 Uhr unter die west­li­che Horizontlinie.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to steht im Schüt­zen und geht schon zu Beginn der Nacht im Süd­wes­ten unter.

Helle Kometen und Planetoiden

Der vor­her nur auf der Süd­halb­ku­gel der Erde sicht­ba­re Komet C/2013 US10 (Cata­li­na) taucht zum Monats­wech­sel in der Mor­gen­däm­me­rung auf und zieht durch die Jung­frau wei­ter in Rich­tung Bären­hü­ter. Am 15. Novem­ber steht Cata­li­na mit 0,823 AE Ent­fer­nung in Son­nen­nä­he. Es wird erwar­tet, dass er ab der letz­ten Novem­ber­wo­che sei­ne größ­te Hel­lig­keit von 5,5 Magni­tu­den erreicht und unter einem dunk­len Him­mel schon mit blo­ßem Auge sicht­bar wird.

Der Komet C/2014 S2 (Pan­STARRS) ist zur Zeit zir­kum­po­lar und ist mit einer Hel­lig­keit um 9,5 mag schon in klei­nen Tele­sko­pen die gesam­te Nacht über beob­acht­bar. Er zieht am Klei­nen Wagen­kas­ten vor­bei wei­ter in Rich­tung Dra­chen. Sei­ne Hel­lig­keit soll­te im Lau­fe des Novem­bers sogar noch etwas ansteigen.

Der Komet C/2013 X1 (Pan­STARRS) ist die gan­ze Nacht über hoch am Him­mel sicht­bar und zieht vom Stern­bild Per­seus kom­mend in die Andro­me­da. Mit einer Hel­lig­keit um 10,5 mag ist er ein schö­nes Objekt für mitt­le­re Tele­sko­pe. Am 10. Novem­ber kann er unter­halb des Alpha-Pers­ei-Stern­hau­fens (Melot­te 20) auf­ge­fun­den wer­den. In der Nacht vom 19. auf den 20. Novem­ber kommt er dem Stern­hau­fen Mes­sier 34 sehr nahe und zieht in nur 1 Grad Abstand nörd­li­chen dar­an vor­bei. Am 22. Novem­ber begeg­net der Schweif­stern die Gala­xie NGC 891 in der Andromeda.

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 10P/Tempel zieht im Novem­ber durch den Schüt­zen und steht zu Däm­me­rungs­en­de gera­de ein­mal 10 Grad hoch über dem Hori­zont. Des­halb sind süd­li­che Stand­or­te für die Beob­ach­tung des etwa 11,5 mag hel­len Kome­ten bes­ser als Stand­or­te im deutsch­spra­chi­gen Raum. Am 14. Novem­ber erreicht der Schweif­stern schließ­lich das Peri­hel sei­ner Bahn und ist dann 1,418 AE von der Son­ne entfernt.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres steht eben­falls im Stern­bild Schüt­ze und ver­sinkt schon kurz nach Däm­me­rungs­en­de im Süd­wes­ten unter dem Hori­zont. Am 5. des Monats kann der 5,8 mag hel­le Stern SAO 189264 als Auf­such­hil­fe für den 9,1 mag hel­len Zwerg­pla­ne­ten die­nen. Ihr gegen­sei­ti­ger Abstand beträgt nur 5 Bogen­mi­nu­ten. Am 1. Novem­ber geht Ceres um 20:50 Uhr unter und am 30. Novem­ber bereits zwei Stun­den früher.

(4) Ves­ta im Stern­bild Wal­fisch been­det in die­sem Monat ihre Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Am 17. Novem­ber wird sie sta­tio­när und wan­dert anschlie­ßend wie­der rück­läu­fig durch das Stern­bild. Am 1. Novem­ber steht der Aste­ro­id um 21:36 Uhr im Süden und geht um 2:49 Uhr wie­der unter. Am 30. Novem­ber erreicht Ves­ta bereits um 19:40 Uhr in den Meri­di­an und sinkt bereits um 1:03 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Ihre Hel­lig­keit geht in die­ser Zeit eben­falls zurück von anfangs 6,8 auf 7,5 mag. Damit kann Ves­ta immer noch in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­fun­den werden.

(15) Euno­mia stand Anfang Okto­ber in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist immer noch fast die gesam­te Nacht über im Stern­bild Pega­sus sicht­bar. Aller­dings kul­mi­niert Euno­mia bereits bei Ein­bruch der Nacht. Am 6. Novem­ber wird der Aste­ro­id sta­tio­när und wan­dert anschlie­ßend wie­der recht­läu­fig durch die Ster­nen­welt. Damit endet auch ihre Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Die Hel­lig­keit sinkt von anfangs 8,3 auf 8,9 mag zum Monats­en­de. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich von anfangs 21:05 Uhr auf 19:20 Uhr. Außer­dem sinkt Euno­mia am 1. des Monats um 5:03 Uhr und Ende Novem­ber bereits zwei Stun­den frü­her unter dem Horizont.

(16) Psy­che wird ab dem 2. Monats­drit­tel wie­der hel­ler als 10 mag und kann im Stern­bild Stier auf­ge­fun­den wer­den. Bis zum Monats­en­de stei­gert sie ihre Hel­lig­keit auf 9,6 mag. Am 1. Novem­ber steht Psy­che um 2:57 Uhr im Süden und am 30. Novem­ber bereits um 0:45 Uhr.

Der Aste­ro­id (27) Euter­pe wird ab 9. Novem­ber wie­der hel­ler als 10 mag und bewegt sich durch die Zwil­lin­ge. Zu Monats­be­ginn steht der Him­mels­kör­per um 3:58 Uhr im Süden. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich ihre Meri­di­an­durch­gangs­zei­ten auf 2:05 Uhr. Euter­pes Hel­lig­keit steigt in die­ser Zeit auf 9,3 mag.

(29) Amphi­tri­te kann nach ihrer Oppo­si­ti­on im Okto­ber wei­ter­hin rück­läu­fig und immer lang­sa­mer wer­dend im Stern­bild Fische auf­ge­fun­den wer­den. Sie zieht Mit­te des Monats in nur 1,1 Grad Abstand nörd­lich an Eta Pisci­um (3,6 mag) vor­bei. Ihre Hel­lig­keit geht wei­ter zurück von anfangs 8,8 auf 9,5 mag zum Monats­en­de. Am 1. Novem­ber steht Amphi­tri­te um 23:03 Uhr im Süden und am 30. des Monats bereits um 20:51 Uhr.

Der Aste­ro­id (39) Lae­ti­tia kommt am 7. Novem­ber im Stern­bild Wal­fisch wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,4 mag. Zu Beginn des Monats steht Lae­ti­tia um 0:36 Uhr im Süden und Ende des Monats, nun 9,8 mag hell, bereits um 22:15 Uhr.

(192) Nau­si­kaa kommt am 20. Novem­ber im Stern­bild Per­seus in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,0 mag. Am 1. Novem­ber erreicht die 9,3 mag hel­le Nau­si­kaa um 1:16 Uhr den Meri­di­an. Bis zum 30. Novem­ber ver­frü­hen sich die Meri­di­an­durch­gän­ge des nun 9,2 mag hel­len Aste­ro­iden auf 22:46 Uhr. Am 1. Novem­ber zieht Nau­si­kaa in nur 9 Bogen­mi­nu­ten Abstand am 5,1 mag hel­len Stern 42 Pers­ei vorbei.

(471) Papa­ge­na zieht durch den Wal­fisch und wird im letz­ten Monats­drit­tel wie­der schwä­cher als 10 mag. Zu Beginn des Monats beträgt ihre Hel­lig­keit aller­dings noch 9,6 mag. Ihre Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 22:53 Uhr auf 20:46 Uhr.

Meteorströme

Der Mete­or­strom der Leo­ni­den, des­sen Radi­ant sich unge­fähr 10 Grad nord­öst­lich von Regu­lus im Löwen befin­det, ist all­jähr­lich zwi­schen dem 6. bis 30. Novem­ber aktiv. Das spit­ze Maxi­mum ist in der Nacht vom 17. auf den 18. Novem­ber zwi­schen 22 Uhr und 5 Uhr mor­gens zu erwar­ten, wobei 10 bis 15 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar sind. Der zuneh­men­de Mond wird die Beob­ach­tung nicht stö­ren, da er bereits unter­ge­gan­gen ist, bis der Radi­ant genü­gend hoch am Him­mel steht. Am bes­ten beob­ach­tet man über den gesam­ten Akti­vi­täts­zeit­raum hin­weg unge­fähr ab Mit­ter­nacht bis in die Mor­gen­stun­den hin­ein. Gegen 3 Uhr mor­gens steht der Radi­ant der Leo­ni­den schon 40 Grad hoch über dem Hori­zont und es soll­ten immer­hin noch 5 bis 10 Stern­schnup­pen sicht­bar sein. Aber auch an ande­ren Tagen des Akti­vi­täts­zeit­raums kann es zu einer erhöh­ten Akti­vi­tät kom­men, da die Erde Staub­strei­fen pas­siert, die vor lan­ger Zeit vom Mut­ter­kör­per frei­ge­setzt wur­den und dem­zu­fol­ge eine unre­gel­mä­ßi­ge Ver­tei­lung ent­lang sei­ner Bahn zei­gen. Der Ursprungs­kör­per des Leo­ni­den­stroms ist übri­gens der Komet 55P/­Tem­pel-Tuttle, der eine Umlaufs­zeit von 33 Jah­ren besitzt. In den Jah­ren 1999 und 2001 waren die Leo­ni­den sehr aktiv. Mit einer erhöh­ten Akti­vi­tät, die durch­aus Sturm­stär­ke errei­chen kann, ist des­halb alle 33 Jah­re zu rech­nen, wenn die Erde das Zen­trum der Trüm­mer­wol­ke des Kome­ten pas­siert. Die Teil­chen tre­ten dabei mit einer Geschwin­dig­keit von 72 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erschei­nen dem­zu­fol­ge sehr schnell am Himmel.

Even­tu­ell sind in die­sem Monat noch die Alpha-Mono­ce­ro­ti­den inter­es­sant, die in den Jah­ren 1925, 1935, 1985 und 1995 kur­ze aber hef­ti­ge Akti­vi­täts­aus­brü­che zei­gen. So sorg­ten vor 20 Jah­ren die Alpha-Mono­ce­ro­ti­den für Auf­se­hen, als inner­halb einer hal­ben Stun­de 420 Meteo­ren pro Stun­de gezählt wur­den. Der nächs­te inten­si­ve Schau­er ist aber erst im Jahr 2019 zu erwar­ten. Ein genau­es Datum für das Maxi­mum ist nicht bekannt. Mit 65 Kilo­me­tern pro Sekun­de tre­ten die Alpha-Mono­ce­ro­ti­den sehr schnell in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erzeu­gen des­halb sehr schnel­le Stern­schnup­pen. Ein Urspungs­kör­per ist eben­falls nicht bekannt.

Die Tau­r­i­den sind vom 20. Sep­tem­ber bis 25. Novem­ber aktiv. Eigent­lich besteht die­ser Mete­or­strom aus zwei Teil­strö­men: Näm­lich den Nörd­li­chen und Süd­li­chen Tau­r­i­den. Das Maxi­mum der Süd­li­chen Tau­r­i­den fin­det am 5. Novem­ber statt und das eher brei­te Maxi­mum der Nörd­li­chen Tau­r­i­den am 12. Novem­ber. Dabei ist der nörd­li­che Teil­strom deut­lich akti­ver als der Süd­li­che. Im Schnitt zei­gen sich aber nur 5 Meteo­re pro Stun­de, die mit einer Geschwin­dig­keit von nur 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Am bes­ten beob­ach­tet man den Strom der Tau­r­i­den zwi­schen 20 Uhr und 4 Uhr mor­gens. Als Ursprungs­kör­per des Mete­or­stroms gilt der peri­odi­sche Komet 2P/Encke, der auch für einen Groß­teil der eklip­ti­ka­len Meteo­re ver­ant­wort­lich ist.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im November 2015

Der Stern­him­mel am 15. Novem­ber 2015 um 22:00 MEZ

Im Nor­den

Das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens, hat soeben die tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont über­schrit­ten und steigt nun im Lau­fe der Nacht wie­der lang­sam höher. Die Deich­sel­spit­ze des Wagens zeigt zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit genau auf den Nord­punkt des Hori­zonts. Ver­län­gern wir nun die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, hat man auch den Polar­stern gefun­den, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern ist Teil des Stern­bilds Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich nun eben­so fast in sei­ner tiefs­ten Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont befin­det. West­lich des Klei­nen Bären erken­nen wir das Stern­bild des Dra­chen, mit sei­nem mar­kan­ten rau­ten­för­mi­gen Kopf. Dar­über steigt das Stern­bild Kepheus eben­falls lang­sam wie­der her­ab. Unter­halb des Dra­chen ent­de­cken wir bei guter Hori­zont­sicht noch ein Teil des Her­ku­les. Der Nord­os­ten wird, fast bis in den Zenit hin­ein, von den unschein­ba­ren Stern­bil­dern Giraf­fe und Luchs ein­ge­nom­men, die aber nur aus sehr schwa­chen Ster­nen bestehen. Sie sind nur unter einem dunk­len Him­mel und ohne stö­ren­des Mond­licht zu erkennen.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird lang­sam von den hel­len Win­ter­stern­bil­dern über­nom­men. Im Süd­os­ten ist der Him­mels­jä­ger Ori­on schon voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Öst­lich davon erken­nen wir die bei­den Stern­ket­ten der Zwil­lin­ge, mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Direkt über dem Ost­punkt steht Pro­kyon im Stern­bild Klei­ner Hund. Ober­halb der Zwil­lin­ge und des Ori­on fin­den wir noch den Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la, sowie das Stern­bild Stier, mit dem röt­li­chen Alde­ba­ran. Im Stier sind auch die bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den leicht mit blo­ßem Auge zu erken­nen. Noch wei­ter höher strebt das Stern­bild Per­seus lang­sam sei­ner höchs­ten Stel­lung ent­ge­gen. In die­sem Stern­bild erken­nen wir, etwas ober­halb der Per­seus-Figur, die bei­den hel­len Stern­hau­fen h und Chi Pers­ei bereits mit blo­ßem Auge. Sie erge­ben einen herr­li­chen Anblick in jedem Fern­glas und Tele­skop. In mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten ste­hen der unschein­ba­re Luchs. Noch etwas höher in Rich­tung Zenit, ent­de­cken wir die schwa­chen Ster­ne des Stern­bil­des Giraffe.

Im Süden

Der Süden wird noch immer von den Herbst­stern­bil­dern domi­niert. West­lich vom Meri­di­an gele­gen steht das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Öst­lich davon schließt sich die Stern­ket­te der Andro­me­da an. In die­sem Stern­bild steht das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt, das wir noch mit unbe­waff­ne­tem Auge erken­nen kön­nen. Dabei han­delt es sich um die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Am bes­ten ist unse­re Nach­bar­ga­la­xie aber mit Hil­fe eines Feld­ste­chers zu sehen. Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit hat die Andro­me­da­ga­la­xie soeben zenit­nah den Meri­di­an über­schrit­ten. Noch höher im Süd­os­ten befin­det sich auch der Per­seus. Dar­un­ter erken­nen wir den west­li­chen Teil des Stiers, mit den Hya­den und Ple­ja­den, und noch wei­ter in Rich­tung Süd­ho­ri­zont einen Teil des Flus­ses Eri­danus. Wir wen­den uns nun wie­der dem Süd­punkt zu. Hier befin­den sich, direkt unter­halb der Andro­me­da gele­gen noch die unschein­ba­re­ren Stern­bil­der Drei­eck, Wid­der und Fische. Genau im Süden geht soeben der Wal­fisch durch den Meri­di­an. Tief im Süd­wes­ten steht noch der öst­li­che Teil des Stern­bilds Wassermann.

Im Wes­ten

Im Wes­ten ver­schwin­den nun auch die letz­ten Stern­bil­der des Som­mer­him­mels. Dicht über dem West­ho­ri­zont soll­te noch das Som­mer­drei­eck erkenn­bar sein. Gebil­det wird es aus den Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler. Ata­ir befin­det sich zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit aber schon sehr dicht über dem West­ho­ri­zont und kurz vor sei­nem Unter­gang. Die Milch­stra­ße ver­läuft in die­ser Regi­on eben­falls in Rich­tung West­ho­ri­zont her­ab. Ober­halb des Som­mer­drei­ecks ste­hen die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Eidech­se und Kepheus. Mit­tel­hoch im Nord­wes­ten erken­nen wir noch den Dra­chen und dar­un­ter ein Teil des Stern­bilds Her­ku­les. Hoch im Süd­wes­ten befin­det sich der mäch­ti­ge Pega­sus und die Andro­me­da, die im Lau­fe der Nacht immer wei­ter zum Hori­zont hin­ab­stei­gen wer­den. Unter­halb des Pega­sus steht ein Teil der Fische und bereits in Hori­zont­nä­he gele­gen, das eher unschein­ba­re Stern­bild des Wassermanns.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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