Der Sternhimmel im Monat Februar 2016

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Der Lauf des Mondes

Am frü­hen Mor­gen des 1. Febru­ars sehen wir unse­ren Erd­tra­ban­ten im Ers­ten Vier­tel im Stern­bild der Jung­frau und nur 3 Grad nord­west­lich unse­res roten Nach­barn Mars. Der Mond wan­dert an den Fol­ge­ta­gen wei­ter durch die Stern­bil­der Waa­ge, Skor­pi­on und Schlan­gen­trä­ger und steht am 4. des Monats 6 Grad öst­lich von Saturn. In der Mor­gen­däm­me­rung des 5. Febru­ar hat die schma­le, abneh­men­de Sichel des Mon­des bereits den Schüt­zen erreicht. Am 6. sehen wir die Mond­si­chel, in der bereits schon fort­ge­schrit­te­nen Mor­gen­däm­me­rung, nur 3 ½ Grad nord­öst­lich des Mor­gen­sterns Venus über dem süd­öst­li­chen Hori­zont. Am 7. Febru­ar sehen wir sie dann zum letz­ten Mal im Süd­os­ten auf­ge­hen, bis am 8. Febru­ar nach­mit­tags die Neu­mond­pha­se erreicht ist.
Dank der stei­len der Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel, kön­nen wir den schma­len zuneh­men­den Mond am 9. Febru­ar, nur 26 Stun­den nach Neu­mond, über dem west­li­chen Hori­zont in der Abend­däm­me­rung ent­de­cken. Die Sichel steht gegen 18 Uhr noch gut 8 Grad hoch über dem Hori­zont. Danach steigt der Mond am Abend­him­mel immer höher und wan­dert durch Gebie­te des Him­mel, die nur schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Die nächs­te inter­es­san­te Begeg­nung mit dem Mond fin­det am Abend des 13. Febru­ar statt, wenn der Erd­tra­bant den 4,5 mag hel­len Stern Xi1 Ceti kurz nach 20:38 Uhr bedeckt. Am 15. Febru­ar ist schließ­lich das Ers­te Vier­tel erreicht. Unser stil­ler Beglei­ter steht dann ca. 7 Grad west­lich von Alde­ba­ran, dem Haupt­stern des Stiers. In der Nacht vom 15. auf den 16. Febru­ar pas­siert der Mond das „Gol­de­ne Tor der Eklip­tik“, zwi­schen den Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den, und steht am dar­auf­fol­gen­den Abend nur 7 Grad öst­lich des Haupt­sterns. Anschlie­ßend führt die Bahn des Mon­des wei­ter durch die Stern­bil­der Stier, Zwil­lin­ge und Krebs. Am 21. Febru­ar befin­det sich der fas­te vol­le Mond knapp 8 Grad west­lich von Regu­lus und am 22. Febru­ar, wenn er die Voll­mond­pha­se durch­läuft, 6 Grad süd­öst­lich des Haupt­sterns. Am Abend des 23. Febru­ar erreicht unser stil­ler Beglei­ter Jupi­ter und befin­det sich dann nur 3 ½ west­lich des Rie­sen­pla­ne­ten. Danach wird der Mond mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. Am 26. des Monats kön­nen wir den abneh­men­den Mond 9 ½ Grad nord­west­lich von Spi­ca in der Jung­frau auf­spü­ren, bis die­ser am letz­ten Mor­gen des Febru­ars schließ­lich das Stern­bild Waa­ge erreicht.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur kann in der ers­ten Febru­ar­wo­che noch recht güns­tig am Mor­gen­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Ein Feld­ste­cher soll­te das Auf­su­chen des Pla­ne­ten erleich­tern, vor allem, wenn man sich an der Posi­ti­on der Venus ori­en­tiert. Am 1. Febru­ar ist das 7,5 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen 0,0 mag hell und zur Hälf­te beleuch­tet, die so genann­te Dicho­to­mie tritt ein. Bis zum 7. des Monats steigt sei­ne Hel­lig­keit auf ‑0,1 mag. Zu die­sem Zeit­punkt erreicht Mer­kur, mit 25°33′ Win­kel­ab­stand, auch sei­ne größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Auch der Beleuch­tungs­grad nimmt in die­ser Zeit wei­ter zu. Aller­dings ist er ab dem 5. Febru­ar kaum noch frei­sich­tig über dem süd­öst­li­chen Hori­zont zu erken­nen. Die abneh­men­de Mond­si­chel und die Venus, am 6. des Monats, kön­nen hier aber als Auf­such­hil­fe für den flin­ken Pla­ne­ten die­nen. Am 1. Febru­ar geht Mer­kur um 6:25 Uhr auf. Rund eine Vier­tel­stun­de spä­ter kann er mit blo­ßem Auge dicht über dem Hori­zont auf­ge­spürt wer­den. Am 21. Febru­ar erreicht Mer­kur, mit 0,467 AE Abstand, schließ­lich das Aphel sei­ner Bahn.

Die Sicht­bar­keit der Venus am Mor­gen­him­mel ver­kürzt sich im Febru­ar zuse­hends, weil sie sich der Mor­gen­stern der Son­ne immer wei­ter annä­hert und unser Zen­tral­ge­stirn auch immer frü­her auf­geht. Somit ver­rin­gert sich ihr öst­li­cher Hori­zont­ab­stand in der Mor­gen­däm­me­rung. Ihr west­li­cher Win­kel­ab­stand zur Son­ne schrumpft in die­ser Zeit von anfangs 31 auf 25 Grad zum Monats­en­de. Am 17. Febru­ar wech­selt die ‑3,9 mag hel­le Venus vom Stern­bild Schüt­ze in den Stein­bock. Im Fern­rohr zeigt sich das Venus­scheib­chen zum Monats­en­de hin nur 11,3 Bogen­se­kun­den groß und zu 91% beleuch­tet. Ihre Auf­gangs­zei­ten über dem süd­öst­li­chen Hori­zont blei­ben im gesam­ten Monat Febru­ar aber nahe­zu kon­stant. Am 1. und 29. Febru­ar erscheint Venus jeweils um 6:08 Uhr über dem süd­öst­li­chen Hori­zont. Am 6. Febru­ar zieht die schma­le, abneh­men­de Mond­si­chel nörd­lich am Mor­gen­stern vor­bei. An jenem Mor­gen kön­nen wir bei­de Gestir­ne nur 3,5 Grad von­ein­an­der ent­fernt beobachten.

Unser roter Nach­bar Mars im Stern­bild Waa­ge kann in der zwei­te Nacht­hälf­te beob­ach­tet wer­den. Sei­ne Hel­lig­keit nimmt wei­ter stark zu von anfangs 0,8 auf 0,3 mag. Am 1. Febru­ar zieht Mars in nur 1,2 Grad nörd­li­chen Abstand am 2,6 mag hel­len Stern Alpha Librae vor­bei. Aller­dings ist es noch zu früh, um auf dem 8 Bogen­se­kun­den gro­ßen Mars­scheib­chen Ein­zel­hei­ten zu erken­nen. Denn erst am 22. Mai erreicht der Mars sei­ne, in die­sem Jahr, sehr güns­ti­ge Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Aller­dings steht er dann in den süd­li­che­ren Abschnit­ten der Eklip­tik. Am 1. Febru­ar geht der Rote Pla­net um 1:29 Uhr auf. Bis zum 29. Febru­ar ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gän­ge auf 0:50 Uhr. Am 1. und 29. des Monats zieht der abneh­men­de Halb­mond nörd­lich am Mars vorbei.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter wird nun immer mehr ein Pla­net für die gesam­te Nacht und bewegt sich wei­ter rück­läu­fig durch den Löwen. Er steht kurz vor sei­ner Oppo­si­ti­on, die er am 8. März erreicht. Sei­ne Hel­lig­keit steigt leicht um 0,1 mag auf ‑2,5 mag zum Monats­en­de. Somit ist Jupi­ter, nach dem Mond und dem Mor­gen­stern Venus, das hells­te Objekt am Nacht­him­mel. Außer­dem erscheint er zum Monats­en­de hin schon in den Abend­stun­den. Sein Äqua­tor­durch­mes­ser steigt von anfangs 42,5 auf 44,3 Bogen­se­kun­den. Am 1. des Monats geht Jupi­ter um 20:27 Uhr auf. Am 29. Febru­ar erscheint der Rie­sen­pla­net bereits um 18:19 Uhr über der öst­li­chen Horizontlinie.

Der 0,5 mag hel­le Ring­pla­net Saturn ist immer bes­ser am Mor­gen­him­mel beob­acht­bar und bewegt sich immer lang­sa­mer wer­dend recht­läu­fig durch den Schlan­gen­trä­ger. Sein west­li­cher Win­kel­ab­stand zur Son­ne steigt von anfangs 27 auf 38 Grad. Im Lau­fe des Febru­ars geht Saturn auch immer frü­her auf. Der Ring­pla­net erscheint am 1. Febru­ar um 4:05 Uhr über der süd­öst­li­chen Hori­zont­li­nie. Am 29. Febru­ar erfolgt sein Auf­gang bereits um 2:24 Uhr. Sein Äqua­tor­durch­mes­ser beträgt 16 Bogen­se­kun­den und sei­ne Rin­ge sind mit 26 Grad weit geöff­net. Am Mor­gen des 4. Febru­ars erhält Saturn Besuch vom abneh­men­den Mond, der 6 Grad nörd­lich des Pla­ne­ten steht.

Ura­nus kann noch am frü­hen Abend­him­mel recht­läu­fig in den Fischen auf­ge­fun­den wer­den. Aller­dings ver­kürzt er wei­ter­hin sei­ne Sicht­bar­keit, weil er sich immer wei­ter der Son­ne annä­hert. Der 5,9 mag hel­le Pla­net hält sich in der Nähe des Sterns Epsi­lon Pisci­um auf, der sehr gut als Auf­such­hil­fe die­nen kann. Ura­nus kann dann, bis ca. 1 Stun­de vor sei­nem Unter­gang, schon in Fern­glä­sern beob­ach­tet wer­den. Bis zum Monats­en­de ver­schwin­det er aber zuse­hends schon in der Abend­däm­me­rung. Am 1. Febru­ar sinkt Ura­nus um 22:58 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Ende Febru­ar geht der grün­lich leuch­ten­de Pla­net bereits um 21:14 Uhr unter.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun ist nicht beob­acht­bar. Er steht am 28. Febru­ar 2016 in Kon­junk­ti­on zur Son­ne und hält sich mit ihr am Tag­him­mel auf. Am Tag der Kon­junk­ti­on befin­det sich der bläu­lich leuch­ten­de Nep­tun 29,96 AE von der Son­ne entfernt.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to im Stern­bild Schüt­ze steht eben­falls noch zu nah bei der Son­ne und ist nicht sichtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2013 US10 (Cata­li­na) kann im Febru­ar zir­kum­po­lar im Stern­bild Giraf­fe auf­ge­fun­den wer­den und ist mit einer Hel­lig­keit von anfangs 6,5 bis 8,0 mag zum Monats­en­de hin noch ein schö­nes Objekt für Fern­glä­ser und klei­ne Tele­sko­pe. Am 2. Febru­ar und am 4. Febru­ar läuft der Schweif­stern an zwei 10,5 mag hel­len Gala­xien nörd­lich vor­bei: NGC 2336 und NGC 2146. Zwi­schen dem 22. und 24. Febru­ar hält sich Komet Cata­li­na in der Nähe des offe­nen Stern­hau­fens NGC 1502 auf.

Ein Info­blatt mit Auf­such­kar­ten und Eph­eme­ri­den kann auf mei­ner Web­sei­te als PDF-Datei her­un­ter­ge­la­den werden.

Der Komet C/2013 X1 (PANSTARRS) erlitt Anfang Janu­ar einen Hel­lig­keits­aus­bruch und war dann mit deut­lich ver­grö­ßer­ter Koma als 8,0 mag hel­les Objekt am Abend­him­mel sicht­bar. Im Febru­ar wan­dert der Schweif­stern wei­ter in Rich­tung Süden durch den Pega­sus und anschli­ßend durch die Fische. Er ist dann nur noch bis Ende Febru­ar bei Ein­bruch der Nacht tief im Wes­ten beob­acht­bar. Im Früh­jahr wech­selt der Komet schließ­lich auf die Süd­halb­ku­gel der Erde.

Der Komet C/2014 S2 (PANSTARRS) ist zir­kum­po­lar und wan­dert wei­ter lang­sam nach Nor­den durch den Dra­chen und zum Monats­en­de hin am Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären vor­bei. Mit einer Hel­lig­keit zwi­schen 9,0 bis 9,5 mag kann er schon in klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den. Die Hel­lig­keit nimmt aber im Lau­fe des Monats wei­ter­hin lang­sam ab.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres im Stern­bild Was­ser­mann steht noch zu nah bei der Son­ne und bleibt auch im Febru­ar unbeobachtbar.

(4) Ves­ta kann noch recht­läu­fig im Stern­bild Wal­fisch auf­ge­fun­den wer­den und wech­selt am 12. des Monats in die Fische. Die Hel­lig­keit des Aste­ro­iden sinkt wei­ter von anfangs 8,2 auf 8,4 mag. Zu Beginn des Monats geht Ves­ta um 22:36 Uhr unter. Ende des Monats sinkt sie bereits um 21:49 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 25. Febru­ar zieht Ves­ta nur 0,3 Grad süd­lich am Stern Ypsi­lon Pisci­um (4,4 mag) vor­bei, der sehr gut als Auf­such­hil­fe für den Pla­ne­to­iden die­nen kann.

Der Aste­ro­id Nr. 5 Astraea kommt Mit­te des Monats im Stern­bild Löwe in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht sei­ne maxi­ma­le Hel­lig­keit von 8,7 mag. Die dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­on von Astraea ist die güns­tigs­te zwi­schen den Jah­ren 1950 bis 2050! Am 1. Febru­ar erreicht der 9,3 mag hel­le Aste­ro­id um 1:27 Uhr den Meri­di­an. Am 29. Febru­ar steht der nun aber­mals 9,3 mag hel­le Him­mels­kör­per bereits um 23:11 Uhr im Süden.

(10) Hygiea bewegt sich durch die Jung­frau und wird ab 22. Febru­ar wie­der hel­ler als 10 mag. Bis Ende Febru­ar steigt ihre Hel­lig­keit auf 9,8 mag. Ihre Auf­gangs­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 21:39 Uhr auf 19:34 Uhr.

(15) Euno­mia wech­selt am 17. Febru­ar vom Stern­bild Fische in den Wid­der und wird in der letz­ten Febru­ar­wo­che wie­der schwä­cher als 10 mag. Am 1. Febru­ar geht die 9,8 mag hel­le Euno­mia um 0:30 Uhr unter. Am 29. Febru­ar ver­schwin­det der Aste­ro­id bereits um 23:50 Uhr im Wes­ten. Am 14. Febru­ar steht der Him­mels­kör­per nur 5,5 Bogen­mi­nu­ten vom 5,2 mag hel­len Stern 107 Psc entfernt.

(27) Euter­pe kann im Stern­bild Stier auf­ge­fun­den wer­den. Die Hel­lig­keit des Aste­ro­iden fällt aller­dings bereits im ers­ten Monats­drit­tel wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Am 1. des Monats geht die 9,7 mag hel­le Euter­pe um 21:07 Uhr durch den Meri­di­an und Ende Febru­ar bereits um 19:33 Uhr. Am 23. Febru­ar zieht die 10,3 mag hel­le Euter­pe nur 3 Bogen­mi­nu­ten an SAO 77750 (6,0 mag) nörd­lich vorbei.

Aste­ro­id Nr. 40 Har­mo­nia steht am 5. Febru­ar 2016 im Stern­bild Löwe der Son­ne genau gegen­über und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,8 mag. Die­se sinkt zur Monats­mit­te wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten von Har­mo­nia ver­frü­hen sich von anfangs 0:47 Uhr auf 22:25 Uhr Ende Febru­ar. Am 10. Febru­ar kann der 6,5 mag hel­le Stern SAO 80702 als Auf­such­hil­fe die­nen. Har­mo­nia steht dann nur 4,5 Bogen­mi­nu­ten vom Stern entfernt.

(52) Euro­pa kommt am 13. Febru­ar im Stern­bild Löwe eben­falls in Oppo­si­ti­on zur Son­ne, erreicht aller­dings nur eine Hel­lig­keit von 10,0 mag. Am 1. Febru­ar steht Euro­pa um 1:20 Uhr im Süden und am 29. Febru­ar bereits um 23:04 Uhr.

Meteorströme

Erst vor kur­zer Zeit wur­de der Mete­or­strom der Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den nach­ge­wie­sen. Der Radi­ant liegt in der Nähe von Eta Dra­co­nis an der Posi­ti­on RA = 240° und Dec = +61° und steht zum Mor­gen­grau­en rund 70 Grad hoch über dem Hori­zont. Des­halb beob­ach­tet man am bes­ten in den Stun­den nach Mit­ter­nacht. Zwi­schen dem 3. und 4. Febru­ar sind nur eini­ge weni­ge Meteo­re sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 37 Kilo­me­tern in der Sekun­de in die Atmo­sphä­re ein­drin­gen und dem­zu­fol­ge eher lang­sa­me Stern­schnup­pen erzeu­gen. Im Jahr 2011 wur­den 7 bis 13 Meteo­re die­ses Stroms regis­triert. Der dün­ne abneh­men­de Mond wird die Sicht­bar­keit in der zwei­ten Nacht­hälf­te nicht stö­ren. Ein Ursprungs­kör­per die­ses neu­en Mete­or­stroms ist nicht bekannt.

Die Beta-Her­cu­li­den sind zwi­schen dem 13. bis 16. Febru­ar aktiv und zei­gen nur ver­ein­zel­te Meteo­re, die mit Geschwin­dig­kei­ten von 55 Kilo­me­tern pro Sekun­de recht schnell in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Ihr Radi­ant liegt an der Posi­ti­on RA = 246° und Dec = +24° und befin­det sich erst in der zwei­ten Nacht­hälf­te hoch genug über dem Horizont.

Am deut­lichs­ten macht sich in die­sem Monat die Ant­he­l­ionquel­le bemerk­bar. Es ist ein ganz­jäh­ri­ger Mete­or­strom aus der Eklip­tik­re­gi­on, des­sen Radi­ant sich etwas öst­lich des Gegen­son­nen­punk­tes befin­det. Der Radi­ant nimmt ein gro­ßes Gebiet von min­des­tens 30 x 20 Grad am Him­mel ein. Das Zen­trum wan­dert im Febru­ar durch das gesam­te Stern­bild Löwe. Die weni­gen Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le sind mit 30 km/s nicht sehr schnell.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im Februar 2016

Der Stern­him­mel am 15. Febru­ar 2016 um 22:00 MEZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild des Gro­ßer Bären, mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens, in mitt­le­rer Höhe und senk­recht mit der Deich­sel nach unten im Nord­os­ten. Das Stern­bild wird im Lau­fe der Nacht noch höher stei­gen und schließ­lich gegen Mor­gen die Zenit­re­gi­on errei­chen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, fin­den wir auch den Polar­stern im Stern­bild Klei­nen Bär, der exakt die Nord­rich­tung angibt.
Direkt unter­halb des Klei­nen Bären hat der Dra­che soeben sei­ne tiefs­ten Punkt im Nor­den, die unte­re Kul­mi­na­ti­on, über­schrit­ten und steigt nun lang­sam wie­der höher. Dabei schlän­gelt sich der Dra­che um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont, und west­lich des Dra­chens gele­gen, fällt noch das Stern­bilds Kepheus auf, das annä­hernd wie das Dach eines Hau­ses erscheint. Halb­hoch im Nord­wes­ten steht auch die Kas­sio­peia, die auf­grund ihrer ein­präg­sa­men Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe kaum aus­zu­ma­chen. Bei opti­ma­ler Sicht zum Nord­ho­ri­zont soll­te noch in gerin­ger Höhe der Stern Deneb im Schwan erkenn­bar sein.

Im Osten

Unser Blick in Rich­tung Osten führt uns wie­der zum Gro­ßen Wagen. Sei­ne zwei letz­ten Deich­selster­ne wei­sen auf einen sehr hel­len röt­lich leuch­ten­de Stern direkt über dem Hori­zont: Hier­bei han­delt es sich um Ark­tur, den Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter. Zwi­schen die­sen bei­den Stern­bil­dern befin­den sich die unschein­ba­ren Jagd­hun­de und die schwa­chen Ster­ne des Haar der Bere­ni­ke. Noch wei­ter in Rich­tung Ost­ho­ri­zont sind soeben die ers­ten Ster­ne der Jung­frau auf­ge­gan­gen, die vom nahen­den Früh­ling künden.
In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont fin­den wir das mäch­ti­ge Stern­bild des Löwen. Direkt unter­halb des Löwen steht momen­tan der Rie­sen­pla­net Jupi­ter, der zu unse­rer Beob­ach­tungs­zeit, nach dem Mond, das hells­te Objekt am Him­mel ist. Nord­west­lich des Löwen­kop­fes ste­hen die schwa­chen Ster­ne des Kreb­ses. Hier kann in einer dunk­len, mond­schein­lo­sen Nacht der wun­der­schö­ne offe­ne Stern­hau­fen Prae­se­pe (Mes­sier 44), der auch als Krip­pe oder Bie­nen­stock bekannt ist, als unschein­ba­res Licht­fleck­chen erkannt wer­den. In Fern­glä­sern und in klei­nen Tele­sko­pen bie­tet die­ser einen präch­ti­gen Anblick.

Im Süden

Der Süden wird bis in die Zenit­re­gi­on von zahl­reich hel­len Ster­nen des Win­ter­him­mels geprägt. Siri­us, der hells­te Stern des Him­mels und Haupt­stern des Gro­ßen Hun­des, hat soeben den Meri­di­an über­schrit­ten. Öst­lich des Süd­punk­tes erken­nen wir bei guter Hori­zont­sicht die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Stern­bilds Hin­ter­deck und dar­über die äußerst schwa­chen Ster­ne des Ein­horns. Noch wei­ter höher fin­den wir mit dem Haupt­stern Pro­kyon das Stern­bild des Klei­nen Hun­des und dar­über, genau im Meri­di­an, die dop­pel­te Ster­nen­ket­te der Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Die Zenit­re­gi­on wird vom unschein­ba­ren Stern­bild Luchs eingenommen.
Das auf­fäl­ligs­te Stern­bild die­ser Him­mels­re­gi­on ist aber der ein­drucks­vol­le Him­mels­jä­ger Ori­on, in mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten. Die auf­fäl­li­gen Gür­tel­ster­nen, der röt­li­che erschei­nen­de lin­ke Schul­ter­stern Betei­geu­ze und der blau­wei­ße Stern Rie­gel, sprin­gen hier sofort ins Auge. Der Ori­on­ne­bel, im Schwert­ge­hän­ge des Him­mels­jä­gers, ist schon mit blo­ßem Auge sicht­bar und bie­tet in jedem Fern­glas und Tele­skop einen präch­ti­gen Anblick. Ober­halb des Him­mels­jä­gers ent­de­cken wir den öst­li­chen Teil des Stern­bilds Stier, mit dem Haupt­stern Alde­ba­ran, und noch wei­ter höher das Stern­bild Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Im Fuhr­mann kön­nen wir die drei hel­len Stern­hau­fen M 36, M 37, und M 38 auf­fin­den, die kei­nes­falls auf unse­rer Beob­ach­tungs­lis­te feh­len dür­fen. Unter­halb des Ori­ons ent­de­cken wir noch das unschein­ba­re Stern­bild des Hasen.
Wir wen­den uns wie­der den öst­li­chen Teil des Meri­di­ans zu. Hier kön­nen wir schon die ers­ten Ster­ne des Früh­lings­him­mels beob­ach­ten. Zum einen fin­den wir dort das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Krebs und direkt dar­un­ter der Kopf der Was­ser­schlan­ge, die sich bis zum süd­öst­li­chen Hori­zont hin­ab schlängelt.

Im Westen

Genau über dem Westpunt und noch hoch am Him­mel steht Kapel­la, der Haupt­stern des Stern­bilds Fuhr­mann. Rechts ober­halb des Fuhr­mann sind an dunk­len Stand­or­ten noch die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe aus­zu­ma­chen. Dar­un­ter steht der Per­seus, in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont. Unter­halb von Fuhr­mann und Per­seus ent­de­cken wir auch den Stier, mit sei­nem röt­lich erschei­nen­den Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den, die schon mit blo­ßem Auge zu erken­nen sind. Öst­lich des Stiers befin­det sich der Ori­on und direkt über dem Him­mels­jä­ger, das Stern­bild der Zwil­lin­ge. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te, in mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten, befin­det sich das Stern­bild Kas­sio­peia, auch bekannt als „Himmels‑W“.
Die letz­ten Ster­ne des Herbst­him­mels ste­hen nun eben­falls kurz vor ihrem Unter­gang. Direkt im Nord­wes­ten ver­sinkt gera­de das Stern­bild Andro­me­da und die letz­ten Ster­ne des Pega­sus unter dem Hori­zont. Wei­ter in Rich­tung Wes­ten fol­gen die Stern­bil­der Drei­eck, Wid­der und das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Fische. Über dem West­ho­ri­zont schaut gera­de noch der Kopf des Wal­fi­sches her­vor, der aber auf­grund sei­ner Hori­zont­nä­he kaum erkannt wer­den kann. Im Süd­wes­ten ste­hen noch die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Flus­ses Eri­danus, der direkt neben Rigel ent­springt, dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern des Him­mels­jä­gers Orion.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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