Lichtsmog Petition ade?

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Der Peti­ti­ons­aus­schuss des Bun­des­ta­ges hat am 13. Okto­ber 2008 die „Peti­ti­on zur Bekämp­fung der Licht­ver­schmut­zung“ durch­ge­nom­men. Aller­dings ist es um die Anti-Licht­ver­schmut­zungs­kam­pa­gne wie­der etwas ruhi­ger geworden.

Über 8000 Men­schen haben die­se Peti­ti­on mit ihrer Unter­schrift gezeich­net mit der Hoff­nung, dass sich auf die­sem Sek­tor end­lich etwas tut – bevor Deutsch­land voll­ends im Lich­ter­meer der Städ­te absäuft und Astro­no­mie von unse­ren Brei­ten aus nicht mehr mög­lich ist. Außer­dem stört die Beleuch­tung nacht­ak­ti­ve Tie­re und Zug­vö­gel im beson­de­ren Maße.

Aber es scheint wohl so, dass wie­der mal nichts ver­wert­ba­res dabei her­aus­ge­kom­men ist! 🙁 

Die Peti­ti­on rich­te­te sich u.a. gegen den immer grö­ßer wer­den­den Licht­smog von Stra­ßen- und Gebäu­de­be­leuch­tung, Leucht­re­kla­me und Licht­ef­fekt­ge­rä­ten (Sky­bea­mer) von Dis­ko­the­ken, um hier mal eine ver­bind­li­che Rege­lung und gesetz­li­che Rah­men­be­din­gung zu schaf­fen. Der Vor­teil wäre natür­lich auch ein ver­bes­ser­ter Blick auf den Stern­him­mel für uns Hob­by­as­tro­no­men, der Arten­schutz sowie mit der ein­her­ge­hen­den Ener­gie­ein­spa­rung auch ein Bei­trag zum Klimaschutz.

Sei­en wir mal ehr­lich: Wel­cher Bür­ger, der sich um die Finanz­kri­se in die­sen Tagen Sor­gen macht, inter­es­siert sich denn schon für ein paar Hob­by­as­tro­no­men, die einen dunk­len Him­mel vor­zu­fin­den wün­schen? Oft wird auch das The­ma Beleuch­tung mit Sicher­heit gleich­ge­setzt. Das The­ma Ener­gie­er­spar­nis und Umwelt­schutz bleibt hier oft auf der Strecke.
Wir haben aber in der letz­ten Woche ein­drucks­voll erle­ben dür­fen, wie das von uns allen finan­zier­te Mil­li­ar­den­pa­ket des Bun­des für den Finanz­sek­tor inner­halb von 24 Stun­den durch­ge­boxt wur­de. Aber bei unse­rem The­ma ste­hen natür­lich kei­ne wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen im Vordergrund. 😉

Dass über­mä­ßig viel Licht für den Men­schen und für bestimm­te nacht­ak­ti­ve Tie­re schäd­lich ist, steht außer Fra­ge. Das Trau­ri­ge ist aber, dass es nach wie vor kei­ne gesetz­li­chen Rege­lun­gen für Grenz­wer­te von Licht­emis­si­on exis­tie­ren, obwohl schon eini­ge euro­päi­sche Län­der (wie Slo­we­ni­en) Geset­ze ver­ab­schie­det haben, den Licht­smog ein­zu­däm­men bzw. zu bekämpfen.

Vie­le Poli­ti­ker haben das Pro­blem zwar erkannt, hal­ten es aber nicht wich­tig genug, um hier mal Abhil­fe zu schaffen.

Mehr zum The­ma und zur Peti­ti­on bei der Fach­grup­pe Dark Sky und auf KOS­MO­logs hier und hier

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

3 Kommentare:

  1. „Kon­zept gegen zu hel­le Näch­te“ sie­he Arti­kel auf Astronews.com:

    Ziel des Pro­jekts ist es, die bis­he­ri­gen ver­ein­zel­ten For­schungs­ar­bei­ten in einen grö­ße­ren Zusam­men­hang zu stel­len. Dar­aus wer­den dann inno­va­ti­ve Beleuch­tungs­kon­zep­te zunächst für Gebie­te in Ber­lin und Bran­den­burg ent­wi­ckelt. Die Öffent­lich­keit und spe­zi­ell Anwoh­ner sol­len von Beginn an ein­be­zo­gen wer­den, denn ohne die brei­te Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung ist ein sol­ches Kon­zept nicht umzusetzen.

  2. Ich wür­de sofort mei­ne Stim­me geben um die Licht­ver­schmut­zung zu mindern.
    Wer kennt das nicht das er Abends in den Him­mel schaut der eigent­lich klar ist , aber kei­nen ein­zi­gen Stern ent­de­cken kann…Schade sowas, wenn man bedenkt wie atem­be­rau­bend schön der ster­nen­him­mel sein kann…

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