Komet Lulin – endlich

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Mur­phy wur­de ges­tern für eini­ge Minu­ten über­lis­tet, denn nach Tagen schlech­ten Wet­ters, konn­te ich den Kome­ten end­lich erwischen.

Komet Lulin am 1. Februar 2009 © NASA/Jack NewtonAm Frei­tag gegen 20:45 Uhr, ent­deck­te ich ihn durch schma­le Wol­ken­lü­cken, als er sich unter­halb von Regu­lus befand. Weil ich mit mei­nem Bres­ser 10x50 Fern­glas direkt von Lüb­ben aus beob­ach­te­te, die Stra­ßen­la­ter­nen neben­an ziem­lich gestört haben und auch mei­ne Augen noch nicht dun­kel­ad­ap­tiert waren, nahm ich zunächst nur eine ziem­lich gro­ße, dif­fu­se und leicht ova­le Koma wahr. Zwei Minu­ten spä­ter war der Him­mel auch schon wie­der zuge­zo­gen. Aber so leicht gebe ich nicht auf…

Unglück­li­cher­wei­se hat­te ich Nacht­dienst, so dass ich extra 10 Minu­ten frü­her los­ge­fah­ren bin. Vor der Ort­schaft Lin­den­berg gibt es eine Stel­le, die rela­tiv dun­kel ist und wo ich es aber­mals ver­su­chen woll­te. Auf der Fahrt dort­hin, zeig­ten sich eini­ge grö­ße­re Wol­ken­lü­cken. Stel­len­wei­se war der Him­mel sogar klar! Lei­der nahm die Bewöl­kung auch wie­der zu, so dass ich schon befürch­te­te, mal wie­der Pech zu haben. Am Stand­ort ange­kom­men war der Him­mels­ab­schnitt im Stern­bild Löwe, in der sich der Komet befand, gera­de frei. Also war es doch nicht ganz umsonst mein Fern­glas mitzunehmen.

Ich peil­te Regu­lus an und konn­te den Schweif­stern auch sofort ent­de­cken. Um 22:15 Uhr befand er sich rund 1° süd­lich von Regu­lus. Schon im Fern­glas war der rund 2,5° lan­ge und deut­lich spitz zulau­fen­de Schweif erkenn­bar. Die leicht grün­li­che Koma schätz­te ich auf 20 Bogen­mi­nu­ten Grö­ße und die Hel­lig­keit auf 5,4 Magni­tu­den. Sogar mit blo­ßem Auge war der Komet zwar schwie­rig, aber ein­deu­tig als dif­fu­ser klei­ner Fleck sicht­bar. Nach 10 Minu­ten Beob­ach­tung kam auch schon wie­der eine gro­ße Wol­ken­bank – aber es war sowie­so Zeit wei­ter zu fahren.

Mal schau­en, ob ich in den nächs­ten Tagen aber­mals Glück habe, den Kome­ten zu beob­ach­ten und dies­mal viel­leicht eine Zeich­nung anzu­fer­ti­gen. Die Wet­ter­aus­sich­ten sehen für mei­ne Gegend nicht gera­de rosig aus. Lei­der wird es auch nichts mehr mit dem gro­ßen Beob­ach­tungs­pro­jekt, weil C/2007 N3 Lulin in den nächs­ten Tagen und Wochen schnell schwä­cher wer­den wird und auch der Mond sich stö­rend bemerk­bar macht. Aber wenigs­tens habe ich ihn gese­hen und kann ihn auf mei­ner Lis­te der beob­ach­te­ten Kome­ten eintragen. 🙂

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

8 Kommentare:

  1. Hi Andre­as,
    Gra­tu­lie­re zur erfolg­rei­chen Sich­tung, nach­dem ich Lulin am 05.02.2009 sehen konn­te, war nur in der Zeit um Voll­mond der Him­mel klar, danach war alles zu.
    Ich hof­fe noch einen Moment zu erwi­schen bevor der Mond wie­der voll zu schlägt.
    Vie­le Grü­ße Uwe

  2. Hal­lo Uwe, dan­ke fürs Feedback.
    Ich hof­fe instän­dig, dass ich den Kome­ten noch ein­mal zu Gesicht bekom­me. Ich laue­re förm­lich schon drauf und bin sogar aus, jede noch so klei­ne Wol­ken­lü­cke zu nut­zen. 😉 In der kom­men­den Woche soll es zwar wet­ter­tech­nisch etwas bes­ser wer­den. Mit gro­ßen Schrit­ten nähern wir uns aber auch dem Vollmond. 🙁

  3. Hi Andre­as,
    am Sonn­tag hat‚s geklappt.
    Aus mei­nen Dach­fens­ter im Bad
    mit­ten aus Chem­nitz raus konn­te ich Lulin sehen. Aber bei die­ser Licht­ver­schmut­zung in Chem­nitz und bei leich­ten Dunst war es leicht beschei­den. Wahr­schein­lich hat­te ich auch zu gro­ße Erwar­tun­gen, man soll­te sich eben nicht von den schö­nen Bil­den im Netz täu­schen las­sen. Foto ist eben Foto.
    Gruß Uwe

  4. Lulin? Was bedeu­tet das? Woher kommt die­ser Name?

  5. Der Komet wur­de nach dem Lulin-Obser­va­to­ri­um in Tai­wan benannt, die den Schweif­stern, im Rah­men des Lulin Sky Sur­veys, auch ent­deckt haben. 

    Wiki­pe­dia – Lulin-Observatorium

  6. Ich heiß mit nach­na­me lulin

  7. Even with the naked eye, the comet was dif­fi­cult, but cle­ar­ly visi­ble as a scat­te­red litt­le spot that every per­son could noti­ce that evening.

  8. Let’s see if I can see the comet in the next few days and this time, per­haps, make a good qua­li­ty photo.

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