STAR TREK 11… gesehen

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Star Trek 11 PlakatNach Jah­ren der Sta­gna­ti­on im Star Trek Fran­chise, gab es end­lich mal wie­der einen Film im Kino zu bestau­nen. Und ich habe sie alle im Kino gese­hen. Na wenigs­tens ab Star Trek 7 mit der Next Gene­ra­ti­on Crew um Cap­tain Picard. Und ich muss geste­hen mit Star Trek 11 hier den bes­ten Kino­film der Rei­he vor mir zu haben. Vor­her habe ich mich nicht mal Spoi­lern lassen. 😉

Ein Wun­der ist ja schon, dass mein Kum­pel Uwe, der mit Sci­ence Fic­tion und beson­ders Star Trek nichts am Hut hat, mit­kom­men woll­te nach­dem er den Trai­ler gese­hen hat­te. Aber seit wann kann man einen Film nach sei­nem Trai­ler beurteilen?

Schon zu Beginn gibt es Action satt, als ein Romu­la­ner aus der Zukunft mit einem rie­si­gen Berg­bau­schiff die USS Kel­vin zer­stört und dabei Kirks Vater ums leben kommt. Zeit­gleich wird James T. Kirk in einem Ret­tungs­shut­tle der USS Kel­vin gebo­ren. Danach sieht man den Rotz­ben­gel mit einem Ford Mus­tang auf einen Abhang zu fah­ren, ver­folgt von einem Poli­zis­ten auf einer Art Motor­rad. Jah­re spä­ter lernt er Uhura in einer Bar ken­nen und prü­gelt sich mit eini­gen Ster­nen­flot­ten­ka­det­ten. Danach wird er von Cap­tain Pike über­re­det, der Ster­nen­flot­te beizutreten… 

Den Anfang mal außen vor gelas­sen, hat­te ich die Star Trek-Geschich­te in die­sem Film doch etwas anders in Erin­ne­rung. Spä­tes­tens dann wird es auf­fäl­lig, nach­dem Spocks Hei­mat­welt Vul­kan durch den bösen Romu­la­ner Nero zer­stört wird und dabei sei­ne mensch­li­che Mut­ter ums Leben kommt.

Die Brü­cke emp­fand ich für TOS-Ver­hält­nis­se etwas zu modern ein­ge­rich­tet und vor allem viel zu grell, jeden­falls wenn man die Papp­ku­lis­sen in TOS bzw. die spie­ßi­ge Funk­tio­na­li­tät in TNG gewohnt ist. Und seit wann sieht die USS Enter­pri­se in ihrem Inne­ren wie eine rie­si­ge Fabrik­hal­le mit einem kilo­me­ter­lan­gen Rohr­sys­tem aus, in dem jeder Klemp­ner sei­ne wah­re Freu­de gehabt hät­te? Aller­dings erscheint das Äuße­re der „alten“ Enter­pri­se doch ziem­lich cool und die Effek­te des Bea­mens gehö­ren sicher auch zu den Hin­gu­ckern des Films. Selt­sa­mer­wei­se star­tet Kirk und sei­ne noch jun­gen Crew auch schon viel frü­her zu ihrer ers­ten 5 Jah­res­mis­si­on. Dabei hat doch jeder möch­te­gern Trek­ki, der mal eben kurz die offi­zi­el­le „Star Trek Chro­no­lo­gie“ über­flo­gen hat, es etwas anders in Erin­ne­rung. Und seit wann wird man direkt zum Cap­tain beför­dert, obwohl man eini­ge Augen­bli­cke vor­her noch Kadett mit einem schlech­ten Füh­rungs­zeug­nis war. Spä­tes­tens ab hier wird auch jedem Star Trek Gele­gen­heits­se­her und Sci­Fi-Muf­fel klar, dass wir uns in einer alter­na­ti­ven Rea­li­tät befinden.

Lei­der habe ich immer noch nicht kapiert, was es mit die­ser omi­nö­sen Super­no­va, die Romu­lus zer­stör­te und die gan­ze Mise­re erst ins Rol­len gebracht hat, die­ser selt­sa­men Roten Mate­rie und dem Trans­warp-Bea­men auf sich hat. Hier wäre wohl etwas mehr Tech­n­obab­b­le für das all­ge­mei­ne Zuschau­er­ver­stän­dis för­der­lich gewe­sen. Und wo zum Gei­er war der Rest der hoch­ge­lob­ten Ster­nen­flot­te? Hier fühlt man sich doch tat­säch­lich in gute alte Voy­a­ger-Zei­ten zurückversetzt.

Die Anzahl der CGI-Sze­nen über­tref­fen jeden­falls noch die des letz­ten Films, der aber zu Recht im Kino gefloppt ist. Natür­lich ent­hält der Strei­fen die auch schon wei­ter oben ange­spro­che­nen Logik­lö­cher. Eini­ge so groß, wie das omi­nö­se Schwar­ze Loch im Zen­trum der Milch­stra­ße. Aber wenn man damit end­lich das Star Trek Fran­chise aus sei­ner Sta­gna­ti­on heben kann, lass ich mir auch Logik­lö­cher so groß wie das Uni­ver­sum gefallen. 😀

Neben der Action waren zumin­dest die Cha­rak­ter­mo­men­te wirk­lich sehens­wert z.B. als Kirk zum ers­ten Mal auf „Pil­le“ McCoy trifft – übri­gens klas­se gespielt von Karl Urban. Auch erkennt der Zuschau­er, dass Spock noch nicht wirk­lich sei­ne Emo­tio­nen im Griff hat und sich in jun­gen Jah­ren auch schon mal mit mob­ben­den gleich­alt­ri­gen Vul­ka­ni­ern prü­gelt. Auch sonst waren die obli­ga­to­ri­schen Faust­kämp­fe mal wie­der über­durch­schnitt­lich prä­sent. Lei­der blei­ben die ande­ren Cha­rak­te­re wie der Schwert schwin­gen­de Sulu, Che­kov (der wohl zu viel Play­sta­ti­on gespielt hat) und der leicht über­dreh­te Scot­ty doch etwas blass. Und Scot­ty taucht lei­der auch erst im letz­ten Drit­tel des Films auf. Na wenigs­tens sehen wir Uhura mal in Unter­wä­sche. Aber der Zuschau­er soll sich ja auf die begin­nen­de Freund­schaft zwi­schen Kirk und Spock konzentrieren!

Star Trek 11 Crew © Paramount Pictures

Auch alte Trek­kis kom­men zumin­dest mal auf ihre Kos­ten. Denn Leo­nard Nimoy – als altern­der Spock aus der Zukunft – bekommt hier einen ziem­lich gro­ßen Gast­auf­tritt spen­diert. Nur eini­ge hart­ge­sot­te­ne Star Trek Fans könn­te der Film sau­er auf­sto­ßen, weil die Sto­ry nicht wirk­lich dem typi­schen und hoch­ge­lob­ten „Canon“ entspricht. 😉

Zeit­wei­se rutsch­te ich aber doch vor Span­nung ner­vös in mei­nem Kino­ses­sel her­um und mei­ne Fin­ger­nä­gel sind nun auch wie­der etwas kür­zer gewor­den. Mein Bru­der muss­te vor Auf­re­gung gleich zwei Mal aufs Klo. Ein ein­deu­ti­ger Hin­weis, dass der Film ein­fach gut gewe­sen sein muss. Da stör­te es am Ende auch nicht, dass der Typ in der Rei­he hin­ter uns Schweiß­fü­ße hatte…

Fazit: 4 von 5 Sterne

STAR TREK
Kino­start: 07.05.2009
FSK: Ab 12 Jahren
Arbeits­ti­tel: Star Trek XI, Star Trek 11
Regie: J.J. Abrams
Dreh­buch: Alex Kurtzman & Rober­to Orci
Pro­duk­ti­on: J.J. Abrams, Damon Lindelof
Kame­ra: Dani­el Mindel
Musik: Micha­el Giacchino
Dar­stel­ler: Chris Pine, Zacha­ry Quin­to, Zoe Sald­a­na, Karl Urban, Simon Pegg, Anton Yel­chin, John Cho, Bruce Green­wood, Leo­nard Nimoy, Eric Bana, Wino­na Ryder, Rachel Nichols, Jen­ni­fer Mor­ri­son, Chris Hems­worth, Clif­ton Coll­ins Jr., Ben Cross, Tyler Perry

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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