Der Sternhimmel im Monat Juli 2012

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Der Lauf des Mondes

Am ers­ten Abend des Monats befin­det sich der zuneh­men­de Mond nord­öst­lich von Ant­ares, dem Haupt­stern des Skor­pi­ons. Am 3. Juli kön­nen wir dann den Voll­mond im Stern­bild Schüt­ze beobachten.
Nach der Voll­mond­nacht wan­dert unser Erd­tra­bant wei­ter durch die Stern­bil­der Stein­bock und Was­ser­mann und wird dabei mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. Am 11. Juli steht der abneh­men­de Halb­mond in den Fischen. Nach dem letz­ten Vier­tel wan­dert unser Erd­tra­bant vom Stern­bild Wid­der kom­mend in den Stier und bedeckt am Mor­gen des 15. Juli den Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter mit sei­nen Mon­den. Knapp 6 Grad süd­öst­lich des Duos steht auch die Venus als hel­ler auf­fäl­li­ger Mor­gen­stern. Nur einen Mor­gen spä­ter bil­den bei­de Plan­ten mit der Mond­si­chel ein annä­hernd gleich­schenk­li­ges Drei­eck. Zum letz­ten Mal vor Neu­mond kön­nen wir die schma­le Mond­si­chel am Mor­gen des 17. Juli dicht über dem öst­li­chen Hori­zont erken­nen. Am 19. Juli ist schließ­lich die Neu­mond­pha­se erreicht. 
Zum ers­ten Mal kön­nen wir am Abend des 22. Juli ver­su­chen, die jun­ge Mond­si­chel im Stern­bild Löwe in der Abend­däm­me­rung auf­zu­spü­ren. Nur zwei Aben­de spä­ter steht die Sichel nur 5 Grad süd­lich des Pla­ne­ten Mars im Stern­bild Jung­frau. Am 25. des Monats hat der Mond bereits den Saturn pas­siert und befin­det sich dann 3 Grad süd­öst­lich von Spi­ca in der Jung­frau. Am 26. Juli steht der Mond in der Waa­ge im sei­nem ers­ten Vier­tel. Nach­dem unser stil­ler Beglei­ter auch das Stern­bild Waa­ge hin­ter sich gelas­sen hat, befin­det er sich am Abend des 28. Juli aber­mals in der Nähe von Ant­ares im Skor­pi­on. Der nörd­li­che Abstand zum Haupt­stern beträgt dabei knapp 4 Grad. Bis zum Monats­letz­ten kön­nen wir unse­ren Erd­mond aber­mals im Schüt­zen beobachten.

Die Planeten

Der inners­te Pla­net des Son­nen­sys­tems Mer­kur erreicht am 1. Juli mit 25°45′ sei­ne größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Sei­ne güns­ti­ge­re Sicht­bar­keit lag aber schon im Vor­mo­nat am Abend­him­mel, so dass er in die­sem Monat von unse­ren Brei­ten aus lei­der unsicht­bar blei­ben wird. Am 12. des Monats erreicht Mer­kur auch das Aphel sei­ner Bahn. Am 14. Juli wird der Pla­net sta­tio­när und eilt dann rasch rück­läu­fig auf die Son­ne zu. Am 28. des Monats steht er dann in unte­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zentralgestirn.

Venus steht im Juli am Mor­gen­him­mel und baut ihre Sicht­bar­keit lang­sam aus. Im Vor­mo­nat stand sie in unte­rer Kon­junk­ti­on zur Son­ne und zog dabei auch vor der Son­nen­schei­be vor­über. Ihr Durch­mes­ser schrumpft auf­grund der wie­der grö­ßer wer­den­den Ent­fer­nung zur Erde von anfangs 45 auf 28 Bogen­se­kun­den. Am 12. Juli steht sie dann mit einer Hel­lig­keit von ‑4,7 mag in ihrem größ­ten Glanz und ist zusam­men mit Jupi­ter ein auf­fäl­li­ges Objekt am Mor­gen­him­mel. Die Venus­si­chel wird nun wie­der dicker und gegen Ende des Monats zeigt sich mit 42% Beleuch­tungs­grad fast als Halb­ve­nus. Zu Beginn des Monats geht Venus um 3:14 Uhr Som­mer­zeit auf. Ende Juli erscheint sie gut eine Stun­de frü­her über der öst­li­chen Hori­zont­li­nie. Am 10. zieht die Venus in nur 0,9 Grad nörd­li­chen Abstand an Alde­ba­ran im Stier vor­bei und am 15. Juli gesellt sich die zuneh­men­de Mond­si­chel zu unse­rem Schwes­ter­pla­ne­ten. Am 11. des Monats erreicht der Pla­net mit 108,9 Mio. Kilo­me­ter Abstand zur Son­ne auch das Aphel ihrer Bahn.

Unser roter Nach­bar Mars bewegt sich durch das Stern­bild Jung­frau und ver­kürzt sei­ne Sicht­bar­keit am Abend­him­mel dras­tisch. Die Hel­lig­keit geht von anfangs 1,3 auf 1,1 mag gegen Ende des Monats wei­ter zurück. Auch sein schein­ba­rer Durch­mes­ser schrumpft wei­ter und beträgt Ende Juli nur noch 5,8 Bogen­se­kun­den. Im Fern­rohr zeigt sich der Pla­net zu 90% beleuch­tet. Außer­dem ver­la­gert Mars sei­ne Unter­gän­ge auf die Zeit vor Mit­ter­nacht. Am 1. Juli geht unser Nach­bar­pla­net um 0:28 Uhr Som­mer­zeit unter und am 31. Juli bereits um 22:54 Uhr. Am 24. des Monats kön­nen wir Mars zusam­men mit Saturn, Spi­ca und dem zuneh­men­den Mond beobachten.

Jupi­ter ist bereits zu Monats­be­ginn am Mor­gen­him­mel sicht­bar und wan­dert recht­läu­fig durch das Stern­bild Stier. Er wan­dert zwi­schen den Hya­den und Ple­ja­den, dem so genann­ten Gol­de­nen Tor Eklip­tik, hin­durch. Die Hel­lig­keit steigt leicht von anfangs ‑2,0 auf ‑2,2 mag. Die Auf­gän­ge des Rie­sen­pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 2:39 Uhr auf 0:56 Uhr Som­mer­zeit. Am 1. kann man Jupi­ter zusam­men mit dem Mor­gen­stern Venus beob­ach­ten. Ihr gegen­sei­ti­ger Abstand beträgt nur 4,8 Grad. Am Mor­gen des 15. Juli wird Jupi­ter zwi­schen 2 und 4 Uhr Som­mer­zeit vom abneh­men­den Mond bedeckt. Außer­dem zieht der Rie­sen­pla­net am 29. des Monats nur 4,7 Grad nörd­lich am Haupt­stern des Stiers Alde­ba­ran vorbei.

Saturn bewegt sich recht­läu­fig durch die Jung­frau und steht im Juli schon tief im Wes­ten. Die Hel­lig­keit sinkt zum Ende des Monats auf 0,8 mag. Geht Saturn zu Monats­be­ginn um 1:25 Uhr Som­mer­zeit unter, erfolgt sein Unter­gang am Ende des Monats bereits zwei Stun­den frü­her. Außer­dem wird der Pla­net Mars im Lau­fe des Julis lang­sam an Saturn her­an­rü­cken. Des Wei­te­ren steht der zuneh­men­de Mond am 24. und 25. in der Nähe bei­der Planeten.

Ura­nus hält sich im Grenz­ge­biet zwi­schen den Stern­bil­dern Wal­fisch und Fische auf und baut sei­ne Sicht­bar­keit in der zwei­ten Nacht­hälf­te aus. Bis zum 13. des Monats bremst Ura­nus sei­ne Bewe­gung ab und wird danach wie­der rück­läu­fig. Damit beginnt auch sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Im Fern­rohr ist ein 3,5 Bogen­se­kun­den gro­ßes und 5,8 mag hel­les Scheib­chen erkenn­bar. Am 1. des Monats geht Ura­nus um 0:38 Uhr auf. Am 31. Juli erfolgt sein Auf­gang bereits um 22:40 Uhr Sommerzeit.

Der äuße­re Pla­net des Son­nen­sys­tems Nep­tun bewegt sich wei­ter rück­läu­fig durch den Was­ser­mann und nähert sich sei­ner Oppo­si­ti­on im August. Die Hel­lig­keit steigt leicht auf 7,8 mag. Im Fern­rohr erkennt man aber nur ein 2,5 Bogen­se­kun­den gro­ßes grün­li­ches Scheib­chen. Die Auf­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 23:37 Uhr auf 21:38 Uhr Sommerzeit.

(134340) Plu­to stand im Juni in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und kann immer noch als 14 mag hel­les Objekt die gan­ze Nacht im Stern­bild Schüt­ze beob­ach­tet wer­den. Im letz­ten Monats­drit­tel nähert er sich dem Stern­hau­fen Mes­sier 25 an. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des Zwerg­pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 1:02 Uhr auf 22:57 Uhr Sommerzeit.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2011 F1 (LINEAR) bewegt sich an der Gren­ze der Stern­bil­der Jagd­hun­de und Bären­hü­ter und kann mit 11 bis 10,5 mag Hel­lig­keit visu­ell in mitt­le­ren Tele­sko­pen ab 15 cm Öff­nung auf­ge­fun­den werden.

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 29P/Sch­wass­mann-Wach­mann zeigt oft Hel­lig­keits­aus­brü­che, die ihn auf bis zu 10 mag Hel­lig­keit brin­gen kön­nen. Der Komet befin­det sich mit 14 mag im süd­west­li­chen Bereich des Stern­bilds Jung­frau tief am west­li­chen Abend­him­mel und ver­schwin­det lang­sam außer Sicht.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kann im Stern­bild Stier auf­ge­fun­den wer­den. Die Hel­lig­keit bleibt mit 9,1 mag im gesam­ten Monat über kon­stant. Sei­ne Auf­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 4:00 Uhr auf 1:33 Uhr Som­mer­zeit. Am Mor­gen des 13. Juli steht Ceres nur 4,5 Bogen­mi­nu­ten vom 4,8 mag hel­len Stern Del­ta 2 Tau­ri entfernt.

(2) Pal­las im Stern­bild Fische wird zu Beginn des Monats wie­der hel­ler als 10 mag. Bis Ende Juli ist sei­ne Hel­lig­keit auf 9,5 mag ange­stie­gen. Der Aste­ro­id geht am 1. Juli um 0:21 Uhr Som­mer­zeit auf. Am 31. Juli erscheint Pal­las bereits um 22:46 Uhr über der öst­li­chen Horizontlinie.

Aste­ro­id Nr. 11 Par­then­ope bewegt sich durch das Stern­bild Was­ser­mann. Sei­ne Hel­lig­keit steigt von anfangs 10,4 auf 9,8 mag gegen Ende des Monats. Par­then­ope erreicht auch immer frü­her den Meri­di­an. Zu Beginn des Monats steht der Him­mels­kör­per um 5:38 Uhr und Ende des Monats bereits um 3:47 Uhr Som­mer­zeit im Süden.

(18) Mel­po­me­nes Hel­lig­keit geht im Juli von anfangs 9,4 auf 9,8 mag wei­ter zurück. Sie kann noch im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Schwanz der Schlan­ge und Schlan­gen­trä­ger auf­ge­fun­den wer­den. Zu Beginn des Monats erreicht sie um 0:29 Uhr den Meri­di­an und Ende Juli bereits um 22:08 Uhr Som­mer­zeit. Am 6. Juli steht Mel­po­me­ne nur 6 Bogen­mi­nu­ten von der 10,3 mag hel­len Gala­xie NGC 6517 entfernt.

Meteorströme

Der Strom der Piscis Aus­tri­ni­den ist von 15. Juli bis 10. August sicht­bar. Das Maxi­mum fin­det am 27. Juli statt. Da der Radi­ant eine Dekli­na­ti­on von ‑30 Grad besitzt – unweit des Haupt­sterns Fomal­haut – und sich somit nur knapp über dem Hori­zont befin­det, ist die­ser Strom am bes­ten von süd­li­che­ren Stand­or­ten aus sicht­bar. Dann sind bis zu 5 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die mit Geschwin­dig­kei­ten von 35 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re eintreten.

Zwi­schen dem 12. Juli und 19. August sind die recht unauf­fäl­li­gen Süd­li­chen Del­ta-Aqua­ri­den aktiv. Das Maxi­mum ist in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli zu erwar­ten. Lei­der wird der Mond die Beob­ach­tung durch sein hel­les Licht beson­ders in der ers­ten Nacht­hälf­te stö­ren. Der Radi­ant des Mete­or­stroms liegt unge­fähr 3 Grad west­lich von Del­ta Aqua­rii und erreicht in unse­ren Brei­ten nur eine Höhe von knapp 25 Grad über dem Hori­zont. Von süd­li­chen Stand­or­ten aus, wo der Radi­ant deut­lich höher steht, sind etwa 20 Stern­schnup­pen von 3 bis 5 mag Hel­lig­keit sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 41 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Auf­grund des nied­ri­gen Radi­an­ten­stan­des in unse­ren Brei­ten sind aber im Schnitt sehr viel weni­ger Meteo­re sichtbar.

Die Alpha-Capri­corn­i­den tre­ten zwi­schen dem 3. Juli bis 15. August auf. Die mit 25 km/s recht lang­sa­men Meteo­re sind die gan­ze Nacht über beob­acht­bar. Das Maxi­mum fin­det eben­falls in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli statt. Dabei sind bis zu 10 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar, davon auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re. Der Strom geht auf den Ursprungs­ko­me­ten 45P/Hon­da-Mrkos-Paj­du­sako­va zurück. Nach neus­ten For­schungs­er­geb­nis­sen könn­te auch der Komet 169P/NEAT für den Teil­chen­schau­er ver­ant­wort­lich sein. Auch die­ser Mete­or­strom pro­fi­tiert von einem süd­li­che­ren Standort.

Gegen Ende des Monats tau­chen auch schon die ers­ten Per­sei­den auf.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. Juli 2012 um 23:00 MESZ

Im Nor­den

Das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens, steigt zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit lang­sam wie­der her­ab und befin­det sich nun in mitt­le­rer Höhe im Nord­wes­ten. Ver­län­gert man die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne um das Fünf­fa­che, stößt man auf den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten die höchs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont gera­de über­schrit­ten hat und nun eben­falls wie­der her­ab­stei­gen wird. Ober­halb des Klei­nen Bären erreicht der Dra­che gera­de sei­ne höchs­te Stel­lung im Nor­den, auch obe­re Kul­mi­na­ti­on genannt. Der mar­kan­te und auf­fäl­li­ge Kopf des Dra­chen befin­det sich dabei genau über uns im Zenit. Der rest­li­che Kör­per schlän­gelt sich um die Figur des Klei­nen Wagen herum.
Öst­lich des Polar­sterns ent­de­cken wir das Stern­bild Kepheus, das die Form eines Haus­da­ches besitzt. Dar­un­ter steigt nun auch die Kas­sio­peia, auch als „Himmels‑W“ bezeich­net, lang­sam wie­der höher. Bei guter Hori­zont­sicht fun­kelt tief über dem Nord­ho­ri­zont die gelb­lich leuch­ten­de Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann. Zwi­schen den Stern­bil­dern Kas­sio­peia und Fuhr­mann hat auch der Per­seus sei­ne unte­re Kul­mi­na­ti­on gera­de über­schrit­ten. Direkt ober­halb vom Fuhr­mann kön­nen die schwa­chen Ster­ne des Stern­bilds Giraf­fe und des Luchs kaum erkannt werden.

Im Osten

Bli­cken wir hoch in Rich­tung Osten fällt zuerst das Som­mer­drei­eck auf. Es wird aus den hel­len Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler gebil­det. Durch die­se drei recht auf­fäl­li­gen und ein­präg­sa­men Stern­bil­der ver­läuft die Som­mer­milch­stra­ße in Rich­tung Süd­ho­ri­zont her­ab. Zwi­schen Adler und Schwan erken­nen wir auch die klei­nen und unschein­ba­ren Stern­bil­der Füchs­chen und Pfeil. Öst­lich vom Schwan befin­det sich der Kepheus. Dar­un­ter ent­de­cken wir in mitt­le­rer Höhe das eher unschein­ba­re Stern­bild der Eidech­se und noch wei­ter öst­lich die Kassiopeia.
Das Stern­bild Pega­sus ist nun voll­stän­dig über dem Ost­ho­ri­zont erschie­nen. Der lin­ke obe­re Kas­ten­stern gehört aber schon zum Stern­bild Andro­me­da, die sich wei­ter öst­lich und nahe­zu par­al­lel zum Hori­zont erstreckt. Rechts ober­halb vom Kopf des Pega­sus ent­de­cken wir auch das Stern­bild Fül­len und die ein­präg­sa­me Figur des Stern­bilds Del­phin. Dicht über dem Ost- und Süd­ost­ho­ri­zont sind schon die ers­ten Ster­ne des Was­ser­manns und des Stein­bocks aufgegangen.

Im Süden

Der Süden wird nun voll­stän­dig vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger ein­ge­nom­men, der sich in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont befin­det. Dar­über steht das eher unauf­fäl­li­ge Stern­bild Her­ku­les. Öst­lich vom Her­ku­les befin­det sich die Lei­er mit der hel­len Wega. Noch wei­ter im Süd­os­ten sind die Stern­bil­der Schwan, Füchs­chen, Pfeil und der Adler sicht­bar. Die Haupt­ster­ne von Lei­er, Schwan und Adler bil­den zusam­men das so genann­te Som­mer­drei­eck. West­lich vom Her­ku­les ent­de­cken wir die Nörd­li­che Kro­ne und dar­un­ter Kopf und Hals der Schlange.
Tief über dem Süd­ho­ri­zont hat nun der Skor­pi­on, mit sei­nem röt­li­chen Haupt­stern Ant­ares, schon längst den Meri­di­an über­schrit­ten. Wei­ter west­lich erkennt man die Waa­ge. Der Schüt­ze, öst­lich des Skor­pi­ons gele­gen, wird in der nächs­ten hal­ben Stun­de den Meri­di­an über­schrei­ten und befin­det sich dicht über dem Süd­ost­ho­ri­zont. In die­sem, in einer Art Tee­kan­ne nach­emp­fun­de­nen Stern­bild, befin­det sich das Zen­trum unse­res eige­nen Milch­stra­ßen­sys­tems. Ober­halb des Schüt­zen ist noch das unschein­ba­re Stern­bild Schild mit der Schild­wol­ke, eine hel­le Ster­nen­wol­ke in der Milch­stra­ße, erkennbar.

Im Wes­ten

Die bei­den Stern­bil­der Gro­ßer Bär, mit der mar­kan­ten Figur des Gro­ßen Wagens, und Bären­hü­ter, mit dem hel­len oran­ge leuch­ten­den Haupt­stern Ark­tur, sind die auf­fäl­ligs­ten Stern­bil­der in die­sem Him­mels­ab­schnitt. Sie befin­den sich in mitt­le­rer Höhe über dem west­li­chen Hori­zont und wer­den im Lau­fe der Nacht wei­ter hin­ab­stei­gen. Ober­halb die­ser bei­den Stern­bil­der befin­det sich der Dra­che. Unter­halb der Deich­sel des gro­ßen Wagens ent­de­cken wir das klei­ne unschein­ba­re Stern­bild der Jagd­hun­de und noch wei­ter dar­un­ter das Haar der Bere­ni­ke. Öst­lich des Bären­hü­ters steht das mar­kan­te Ster­nen­rund der Nörd­li­chen Kro­ne und noch etwas höher der unschein­ba­re Herkules.
Im Wes­ten ver­schwin­den mit den bei­den Stern­bil­dern Jung­frau und Löwe nun auch die letz­ten Früh­lings­stern­bil­der von der Him­mels­büh­ne. Die Vor­der­pran­ken des Löwen sind dabei schon längst unter­ge­gan­gen. Die rest­li­chen Ster­ne des Löwen wer­den bald fol­gen. Kurz vor ihrem Unter­gang ste­hen auch der Haupt­stern der Jung­frau, Spi­ca, der Ring­pla­net Saturn, im west­li­chen Teil des Stern­bilds, sowie der Mars wei­ter öst­lich. Auf­grund der Nähe zum Hori­zont ist es aber schwie­rig, die bei­den Pla­ne­ten zu entdecken.

Mehr Infor­ma­tio­nen und Gra­fi­ken zum aktu­el­len Stern­him­mel fin­det ihr auf die­ser Sei­te.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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