Beteigeuze so lichtschwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr

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Zur Zeit beob­ach­ten Astro­no­men etwas Unge­wöhn­li­ches am Him­mel: Die Hel­lig­keit des lin­ken obe­ren Schul­ter­sterns im auch für Lai­en bekann­ten Win­ter­stern­bild Ori­on, hat in den letz­ten Mona­ten um gut 60% abge­nom­men. Betei­geu­ze, Betel­ge­u­se oder Alpha Orio­nis, so der Name des knapp 640 Licht­jah­re ent­fern­ten Sterns, ist übri­gens der nächs­te Kan­di­dat für eine Super­no­va­ex­plo­si­on, die heu­te oder erst in 1.000.000 Jah­ren statt­fin­den kann.

Künst­le­ri­sche Dar­stel­lung des Betei­geu­ze-Sys­tems (Spa­ceEn­gi­ne)

Als Roter Über­rie­se am Ende sei­nes Lebens, ist Betei­geu­ze in sei­ner Hel­lig­keit und in sei­nem Durch­mes­ser varia­bel und leuch­tet nor­ma­ler­wei­se im Schnitt mit einer Hel­lig­keit zwi­schen +0,3 und +0,6 Grö­ßen­klas­sen. Die Hel­lig­keit des Sterns kann in den sel­tens­ten Fäl­len aber auch mal 1,3 mag betra­gen oder bei +0,0 mag lie­gen. Vor weni­gen Tagen wur­den von Ver­än­der­li­chen­be­ob­ach­ter aller­dings +1,5 mag gemes­sen und offen­sicht­lich nimmt die Hel­lig­keit des Schul­ter­sterns wei­ter­hin ab. Das bedeu­tet aber nicht, dass der Stern gleich mor­gen explo­die­ren wird. Mit einer Mas­se von rund 20 Son­nen­mas­sen, wird der erst 10 Mil­lio­nen Jah­re alte Stern bei der Super­no­va auch bei uns am Tag­him­mel zu sehen sein und danach wahr­schein­lich als Neu­tro­nen­stern enden.

Das Win­ter­stern­bild Orion

Das Stern­bild Ori­on ist auch von der hell erleuch­te­ten Innen­stadt aus zu sehen und steht im Dezem­ber gegen Mit­ter­nacht in sei­ner höchs­ten Stel­lung im Süden.

Einen aus­führ­li­chen Arti­kel zur aktu­el­len Hel­lig­keits­schwan­kung von Betei­geu­ze gibt es übri­gens in den Scienblogs.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

3 Kommentare:

  1. Dan­ke für die Auf­klä­rung und die sehr schö­nen Aufnahmen.

  2. Rainer Kirmse , Altenburg

    Ein paar klei­ne Gedich­te zu Welt­raum und Sternen:

    DUNKLES UNIVERSUM

    Am Anfang war der Urknall,
    Um uns her­um der Nachhall.
    Das Welt­all in Expansion
    Mil­li­ar­den Jah­re nun schon.

    Es sind dabei die Galaxien
    Ein­an­der rasant zu entflie’n.
    Da ist kei­ne Wen­de in Sicht,
    Irgend­wann geht aus das Licht.

    Dunk­le Mate­rie ist rätselhaft,
    Dunk­le Ener­gie nicht minder.
    Das Wis­sen ist noch lückenhaft,
    Man kommt nicht recht dahinter.

    Es braucht wohl wie­der ein Genie,
    Gar eine neue Theorie.
    Den Kos­mos ganz zu versteh’n,
    Wird noch etwas Zeit vergeh’n.

    STERNENSCHICKSAL

    Was­ser­stoff zu Helium
    Ist der Ster­ne Tonikum.
    Im Innern die Kernfusion
    Ist der Ster­ne Profession.
    Erup­ti­on und Protuberanz
    Sind ober­fläch­li­cher Tanz.

    Ster­ne sind bis zum Ende
    Geburts­ort der Elemente.
    Nach dem Eisen letz­ter Gruß,
    Machen Ster­ne damit Schluss.
    Für Ele­men­te superschwer,
    Muss eine Super­no­va her.

    Ster­ne entsteh’n und vergeh’n,
    Das ist im All Normalgescheh’n.
    Der Mensch, ein Kind der Sterne,
    Betrachtet’s aus der Ferne.

    STERNENBETRACHTUNG

    Dekli­na­ti­on und Rektaszension
    Bestim­men die Sternposition.
    Die Par­al­la­xe indessen
    Hilft beim Ent­fer­nung messen.

    Wir sehen Ster­ne Blau und Rot,
    Neu­ge­bo­ren, auch kurz vorm Tod;
    Oder uns’­rer Son­ne ähnlich,
    Mit­tel­alt und leuch­tend gelblich.

    Da gibt es Rie­sen und Zwerge
    Ver­schie­dens­ter Leuchtstärke.
    Solis­ten und Mehrfachsterne,
    Recht nah und in wei­ter Ferne.

    All die­ser Son­nen Profession
    Ist im Innern die Kernfusion.
    Erup­ti­on und Protuberanz
    Sind nur ober­fläch­li­cher Tanz.

    Glut­hit­ze herrscht im Zentrum,
    Etwas gemin­dert drum herum.
    Vom ewig stür­mi­schen Rand
    Wird Licht und Wär­me gesandt.

    Ster­nen­hei­mat sind Galaxien,
    Die mit ihnen durchs All zieh’n.
    Meist von Pla­ne­ten umgeben,
    Gibt’s ohne Ster­ne kein Leben.

    DAS SCHWARZE LOCH

    Es ist weder schwarz, noch ist es ein Loch;
    Man sieht das obsku­re Objekt ein­fach nicht,
    Der dich­ten Mate­rie ent­kommt kein Licht.
    Über Ein­zel­hei­ten rät­selt man noch.

    Es hat zuge­legt seit sei­nem Entsteh’n,
    Wird auch dem­nächst nicht auf Diät geh’n.
    Es will sich alles einverleiben,
    Wir soll­ten dem Mons­ter fernbleiben.

    Im Zen­trum der Gala­xie zu Hause,
    Saugt es Mate­ri­al auf ohne Pause.
    Man nennt die­ses hier supermassiv,
    Es ist trotz sei­ner Fül­le recht aktiv.

    Es wird von Ster­nen rasant umkreist,
    Was uns sei­ne Exis­tenz beweist.
    Eine Strah­lung, nach Haw­king benannt,
    Beob­ach­tet man an Loches Rand.

    Der Ereig­nis­ho­ri­zont ist Grenze,
    Dahin­ter ist ein­fach Sense.
    Ver­rin­nen will dort kei­ne Zeit,
    Gefäng­nis für die Ewigkeit.

    MONSTERCRASH 🌚⚔️🌚 😉

    Zwei Schwar­ze Löcher im Streit,
    Das kommt vor von Zeit zu Zeit.
    Auch einen Neutronenstern
    Rem­peln die­se Mons­ter gern.

    Die gewal­ti­ge Kollision
    Bringt das Welt­all zur Vibration,
    In die Raum­zeit ein paar Dellen,
    Dazu Gravitationswellen.

    Die­se gehen auf die Reise,
    Zieh’n im Kos­mos ihre Kreise.
    So erfährt auch unser Planet,
    Was da drau­ßen vor sich geht.

    BLACK HOLE KURZVERSION

    Ein kos­mi­sches Schwergewicht,
    Zu kei­ner Diät bereit;
    Ster­nen­staub das Hauptgericht,
    Ver­schmäht wird kei­ne Mahlzeit.
    Die Mate­rie superdicht,
    Stark ver­bo­gen die Raumzeit;
    Dem Mons­ter ent­kommt kein Licht,
    Gefäng­nis für die Ewigkeit.

    TEILCHENPHYSIK

    Ewig bleibt stehn kei­ne Mauer,
    Nichts im Welt­all ist von Dauer.
    So zer­fällt nach einem Weilchen
    Auch noch das kleins­te Teilchen.

    Nukleo­nen win­zig klein,
    Der größ­te Galaxienverein;
    Was am Him­mel sehen wir,
    Der Mensch und alles Getier;
    So schön auch der Bibelbericht,
    Einen Gott brauch­te es dafür nicht.

    EINSTEIN RELATIV LYRISCH

    Zeit ist relativ,
    Man hat sie lei­der nie.
    Ein­stein forsch­te intensiv,
    Offen­bar­te sein Genie:
    Kon­stant das Tem­po von Licht,
    Schnel­ler geht es nun­mal nicht.
    Ein wei­te­res Resul­tat: E = m c ²
    Er brach­te die Raum­zeit ins Spiel,
    Eine Feld­glei­chung war das Ziel.
    Mas­se krümmt umge­ben­den Raum -
    Revo­lu­tio­nä­res war gedacht,
    Wis­sen­schaft vorangebracht.

    ZODIAKALLICHT

    Mit zar­tem Schein am Himmelszelt
    Grüßt die Eklip­tik uns’­re Welt.
    Vom Tier­kreis eine Botschaft
    An die Planetengemeinschaft;
    Die Son­ne sen­det die­ses Licht,
    Sie ver­gisst ihre Kin­der nicht.

    ERDAUFGANG

    Die Erde ist aufgegangen,
    Zeigt her ihre blau­en Wangen.
    Die­sen Anblick, sehr ungewohnt,
    Genie­ßen Men­schen auf dem Mond.
    Ein solch gran­dio­ses Bild zu seh’n,
    Es wür­de uns das Herz aufgeh’n.

    Bald wird man wie­der landen
    Auf uns’­rem treu­en Trabanten.
    Man wird gebannt zurückschauen
    Auf den Pla­ne­ten, den Blauen.
    Beschüt­zen wir uns’­re Erde,
    Dass sie lang noch aufgeh’n werde.

    Rai­ner Kirm­se , Altenburg

    Mit freund­li­chen Grüßen

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